Wetterlexikon


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Quellenhinweis:
Die Texte sind der täglich erscheinenden Rubrik: "UNSER WETTER" in der
Tageszeitung: "WESTFÄLISCHE RUNDSCHAU Zeitung für Hattingen WAZ" entnommen.

Letzte Änderung/Ergänzung: 19.01.2023

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A
Abendrot und Morgenrot: Dämmerungserscheinung am leicht bewölkten Himmel. Sie beruht darauf, dass bei tief stehender Sonne die Sonnenstrahlen die Atmosphäre länger durchlaufen, wobei die Moleküle der Luft das blaue Licht stärker streuen als das rote Licht.
 
 
Abfluss: In der Meteorologie bezeichnet man unter Abfluss die Gesamtheit aller Vorgänge (Landschaftsoberflächen-, Flussbett-, sowie bodeninnerer und Grundwasserabfluss), die das aus der Atmosphäre als Niederschlag auf den Boden gelangte Wasser dem Ozean wieder zuführen, aus dem es durch Verdunstung entstanden ist.
 
 
Abgase: Das sind Trägergase mit festen, flüssigen oder gasförmigen Emissionen aus industriellen Feuerungen, Hochöfen oder Verbrennungsmotoren. Dazu zählen vor allem Stickstoff, Wasserdampf sowie Kohlen- und Schwefeldioxid und zum Teil auch Kohlenmonoxid, die in entsprechender Konzentration und Menge nachhaltig Einfluss auf das globale Klima nehmen können.
   Für einen ungestörten Abtransport der Abgase mit der freien Luftströmung muss der Schornstein eine Mindesthöhe aufweisen. Die Ausprägung der Abgasfahne ist u.a. abhängig von der Schornsteinhöhe, von der Abgastemperatur und vom Wind.
 
 
Abgleiten: Schräg abwärts gerichtete Luftbewegung in der freien Atmosphäre in einer geneigten Gleitfläche (durch Beschaffenheit der Erdoberfläche, Berge, Abhänge) oder oberhalb von einer Frontfläche.
 
 
Abgleitfront: Warm- oder Kaltfront, über deren Frontfläche wärmere Luft schräg abgleitet. Im Falle einer Warmfront fließt die unter der Frontfläche liegende Kaltluft rascher ab, als die darüber liegende Warmluft nachströmt.
 
 
Abkühlung: Sie ist im meteorologischen Sinn für die Wolken- und Nebelbildung verantwortlich. Sie wird durch nächtliche Ausstrahlung oder durch die Zufuhr kühler Luftmassen hervorgerufen. In der freien Atmosphäre kommt es zur dynamischen Abkühlung und damit zur Wolkenbildung durch Hebung.
 
 
Abkühlungsgröße: Wärmemenge, die ein Körper mit der Temperatur von 37 Grad Celsius unter der Einwirkung von Lufttemperatur, Feuchtigkeit, Wind und Strahlung pro Quadratzentimeter und Sekunde in Milligrammkalorien abgibt.
 
 
Abkühlungsnebel: Nebelart, zu der der Strahlungsnebel und der Advektionsnebel zählen. Ersterer tritt vor allem im Herbst bei windstillen oder windschwachen Strahlungswetterlagen auf, wenn sich die bodennahe Luftschicht bis unter den Taupunkt abgekühlt hat.
 
 
Ablandiger Wind: An der Küste oder am Ufer größerer Seen entstehender Wind vom Land zum Wasser. Wenn sich bei Nacht das Land schneller abkühlt als die See, bildet sich auf dem Wasser ein leichter Unterdruck, weil die dort wärmere Luft schneller aufsteigt.
 
 
Ablation: Unter Ablation versteht man das Abschmelzen und Verdunsten von Schnee und Eis, speziell an Gletscheroberflächen durch die Einwirkung von Sonnenstrahlung, Regen, Wind, sowie warmer oder trockener Luft.
 
 
Ablenkung des Windes: Die durch die Drehung der Erde verursachte Kraft (Corioliskraft) lenkt jede Luftströmung auf der Nordhalbkugel nach rechts ab, so dass zum Beispiel eine südliche Luftströmung in ihrem weiteren Verlauf zur Südwestströmung wird.
 
 
Absinken: Die dynamische (im Zentrum von Hochdruckgebieten) oder orographische (auf der Leeseite der Gebirge) bedingte Abwärtsbewegung der Luft, die sich adiabatisch (Zustandsänderung der Luft ohne Zufuhr oder Entzug von Wärme) erwärmt, was zur Auflösung der Wolken führt.
 
 
Absolute Extreme: Die an einem Ort oder in einer Region seit dem Beginn regelmäßiger Instrumentenmessungen, also innerhalb eines möglichst langen Zeitraums, bisher aufgetretenen höchsten beziehungsweise tiefsten Werte eines meteorologischen Elements (Temperatur, Luftdruck usw.).
 
 
Absolute Feuchte: Die absolute Feuchte, absolute Feuchtigkeit oder auch Wasserdampfdichte ist ein Maß für den Wasserdampfgehalt der Luft. Sie ist das Gewicht (in Gramm) des in einem Kubikmeter feuchter Luft enthaltenen Wasserdampfes. Nach oben begrenzt wird sie durch die maximale Feuchte.
 
 
Absolute Häufigkeit: Maß der deskriptiven Statistik. Die relative Häufigkeit ist die absolute Häufigkeit in einer Häufigkeitsklasse, dividiert durch die Gesamtzahl der Einzeldaten einer Häufigkeitsverteilung.
Sie gibt an, wie oft ein bestimmtes meteorologisches Ereignis (beispielsweise die Zahl der Tage mit Frost) in einem Datensatz (zum Beispiel in einem vorgegebenen Zeitraum) auftritt.
 
 
Absolute Temperatur: Temperaturangabe nach der Temperaturskala von Lord Kelvin (1874 - 1907) wobei die Zählung vom absoluten Nullpunkt ausgeht, der minus 273,15 Grad Celsius entspricht und in Gradschritten erfolgt, die denen der Celsiusskala entsprechen.
 
 
Absoluter Nullpunkt: Ein Begriff der Thermodynamik und beschreibt die tiefste mögliche Temperatur. Sie wird als 0 Grad Kelvin definiert, dies entspricht minus 273,15 Grad Celsius. Man erreicht ihn durch Abkühlen eines Gases, bis die thermische Bewegung der Luftmoleküle aufhört.
 
 
Absolute Vorticity: (engl. vorticity = Wirbeligkeit); Maß der Drehbewegung eines in einer Luftströmung mitgeführten Luftteilchens um seine vertikale Achse (relative Vorticity), addiert mit der Drehkomponente, die das Teilchen durch die Rotation der Erde erfährt.
 
 
Absorption ist die Aufnahme von Strahlung durch ein Medium. Dabei wird die Energie vom bestrahlten Körper in eine andere Form umgewandelt. Je mehr Strahlung reflektiert wird bzw. hindurchgeht, desto geringer ist die Absorption.
 
 
Ein "Absorptionshygrometer" ist ein Instrument zur Messung der absoluten Feuchte. Stark absorbierende, feuchte Stoffe (Schwefelsäure, Chlorcalcium) entziehen der Luft das Wasser, was zu einer messbaren Gewichtszunahme führt.
 
 
Adaption: In der Meteorologie bezeichnet man die gegenseitige Anpassung von Luftdruckfeld und Windfeld als Adaption. So entsteht ein geostrophisches Gleichgewicht, welches die Natur immer anstrebt. Bei der Adaption treten gedämpfte Schwingungen auf.
 
 
Adhäsion: Das Haften von Stoffen aneinander, z.Bsp. Wassertropfen an Glas, was dazu führt, dass sich Wasser in Kapillaren selbständig aufwärts bewegen kann. Diese Adhäsionskraft ist für das Wasser ganz typisch und liegt dessen benetzender Eigenschaft durch die Oberflächenspannung zugrunde.
 
 
Adiabatische Prozesse: Vorgänge in der Atmosphäre, bei denen sich die Eigenschaften der Luft (Temperatur, Druck, Dichte, Feuchte) ändern, ohne dass zwischen der Luft und ihrer Umgebung ein Wärmeaustausch stattfindet.
 
 
Beim Adriatief handelt es sich um ein häufig auftretendes Tiefdruckgebiet, welches sich bei einer kalten Nordanströmung im Schutz der Alpen ausbildet und auf seiner Ostseite warme und feuchte Luft nach Mitteleuropa führt.
 
 
Advektion: Unter Advektion versteht man das Heranströmen von Luftmassen in überwiegend horizontaler Richtung, im Gegensatz zur Konvektion, bei der sich Luftschichten in nahezu senkrecht auf- und absteigender Bewegung befinden.
 
 
Advektionsnebel entsteht bei großen horizontalen Luftbewegungen. Er bildet sich, wenn feuchte und warme Luft über eine kühlere Oberfläche gelangt. Die unteren Luftschichten kühlen ab und die enthaltene Feuchtigkeit kondensiert.
 
 
Aerobiologie: Wissenschaft, die sich mit der Herkunft, Verfrachtung und Ablagerung von in der Luft schwebenden Organismen in Abhängigkeit von den meteorologischen Bedingungen befasst. Insbesondere die Einwirkung dieser Organismen auf den Menschen wird untersucht.
 
 
Aerodynamik: Wissenschaft von strömenden Gasen bzw. strömender Luft und den dabei an umströmten Körpern oder Hindernissen auftretenden Kräften. Sie schließt dabei die meteorologischen Vorgänge mit ein.
 
 
Aeroklimatologie: Die Lehre vom Klima der freien Atmosphäre. Aufgaben der Aeroklimatologie sind in erster Linie die Sammlung, Aufbereitung, Bearbeitung, Darstellung und wissenschaftliche Interpretation der mit Radiosonden gewonnenen aerologischen Daten für Forschungs- und Anwendungszwecke.
 
 
Aerologie: Höhenwetterkunde, ein Teilgebiet der Meteorologie, dessen Gegenstand die Erforschung des Zustands und der Veränderungen der höheren Schichten der Erdatmosphäre mit physikalischen Methoden und Hilfsmitteln ist.
 
 
Aerologische Beobachtungen: Zusammenfassende Bezeichnung für visuelle Beobachtungen meteorologischer Erscheinungen in der freien Atmosphäre und instrumentelle Messungen meteorologischer Elemente mit Hilfe von Radiosonden oder Wettersatelliten.
 
 
Aeronomie: Wissenschaft von der chemischen Zusammensetzung der Atmosphäre und den zugrunde liegenden physikalischen Vorgängen, die diese beeinflussen. Vorzugsweise wird die höhere Atmosphäre (oberhalb 60 km Höhe) untersucht.
 
 
Aerosole: Kleine, mit bloßem Auge nicht sichtbare, in der Luft schwebende feste oder flüssige Telchen.
   Gruppe von Kolloiden aus festen oder flüssigen Substanzen, die in einem Gas dispergiert (lat. dispergere "zerstreuen") und schwebend sind.
   Aerosole sind Bestandteile von Luftbeimengungen und beteiligen sich wesentlich an luftchemischen Vorgängen. Sie haben einen großen Einfluss auf die Strahlungsbilanz der Erde, da sie Sonnenlicht reflektieren, absorbieren und streuen.
   Die Aerosolkonzentration beträgt in der Großstadtluft bis zu 4 Mio. Teilchen pro Kubikzentimeter, in Grönland dagegen zum Teil weniger als 5 Teilchen pro Kubikzentimeter.
 
 
Affenhitze: Umgangssprachliche Umschreibung sehr hoher Temperaturen. Vermutlich stammt der Begriff aus Berlin und fand erstmals gegen Ende des 19. Jahrhunderts Verwendung. Damals herrschte im Affenhaus des Berliner Zoologischen Garten extreme Hitze.
 
 
Afghanez: Der Afghanez ist ein trocken-heißer, stürmischer, Staub und Sand mitführender Wind in den sommerlich überhitzten Ebenen von Afghanistan und Mittelasien. Er weht vorwiegend aus nördlichen Richtungen und wird auch als "Wind der 120 Tage" bezeichnet.
 
 
Afrikanische Tropikluft: Die afrikanische Tropikluft kommt nur in sehr seltenen Fällen nach Mitteleuropa. Ihr Ursprungsgebiet ist die Sahara. Von hier aus gelangt sie mit Saharastaub beladen an die afrikanische Mittelmeerküste, wo sie Temperaturen von 50 Grad Celsius hervorruft.
 
 
Aggregatzustand: Fester, flüssiger oder gasförmiger Zustand eines Stoffes. Der Übergang eines Stoffes in einen anderen Aggregatzustand beim Wasser ist z.Bsp. Schmelzen (Eis in Wasser), Gefrieren (Wasser in Eis), Verdunsten und Verdampfen (Wasser in Wasserdampf), Kondensation (Wasserdampf in Wasser) und Sublimation (Eis in Wasserdampf).
 
 
Agrarklimatologie: Teilgebiet der Meteorologie und der angewandten Klimatologie. Sie befasst sich mit den Auswirkungen des Klimas beziehungsweise dessen optimaler Nutzung im Rahmen der landwirtschaftlichen Produktion.
 
 
Agrarmeteorologie: Teilgebiet der Meteorologie; sie befasst sich mit den Auswirkungen von Wetter, Witterung und Klima auf die Landwirtschaft. Für die Beratung der Landwirtschaft, etwa bei Anlage von Weinbergen oder beim Bau von Beregnungsanlagen werden Wetterertragsmodelle verwendet.
 
 
Aitken-Kerne: Sehr kleine, nach ihrem Entdecker J. Aitken, benannten Aerosole. Die in der Luft vorhandenen festen Schwebeteilchen mit einem Radius von ca. 0,1 Mikrometer können nur mit einem Kernzähler gemessen werden. Sie entstammen überwiegend industriellen Prozessen.
 
 
Airglow: Eigenstrahlung in der hohen Atmosphäre (ab 100.000 Metern Höhe).
Es gibt Dayglow (Taglicht), Twilightglow (Dämmerungslicht) und Nightglow (Nachthimmelslicht). Außerhalb der Erdatmosphäre erscheint Airglow als leuchtender Ring in 90 bis 500 km Höhe.
 
 
Akkumulation: Akkumulation ist die Anhäufung oder Ablagerung von Schnee im Windschatten von Felsen, Bäumen oder Gebäuden bzw. die Bildung von Schneewächten (überhängede Schneeanhäufungen).
 
 
Mit einem Aktinometer wird die Strahlungsintensität der Himmelsstrahlung gemessen, also der kurzwelligen Strahlungsanteile des Sonnenlichtes. Dabei wird eine schwarze Fläche durch die Absorption der einfallenden Strahlung erwärmt.
 
 
Aktionszentren der Atmosphäre: Zentrale Gebilde höheren oder tieferen Luftdruckes, die sich in bestimmten Gegenden besonders häufig bilden. Wichtig für das Klima in Deutschland sind das Island-Tief, das Azoren-Hoch, das winterliche Russland-Hoch und das Mittelmeer-Tief.
 
 
Aktive Front: Eine in rascher Bewegung befindliche Front, die meist eine Kaltfront ist. Sie ist mit intensiven Wettererscheinungen (hochreichende, geschlossene Wolkendecke mit zum Teil schauerartigen und gewittrigen Niederschlägen) verbunden.
 
 
Alaskastrom: Als Alaskastrom bezeichnet man die warme Oberflächenströmung im Pazifischen Ozean, die entlang der Nordwestküste Nordamerikas warmes Wasser in den Golf von Alaska transportiert. Der Alaskastrom hält die Südküsten Alaskas eisfrei.
 
 
Albedo: Darunter versteht der Meteorologe das Rückstrahlungsvermögen (Reflexion) eines Körpers. Die Albedo wird in Prozent der einfallenden Strahlung angegeben, zum Beispiel von einer frisch gefallenen Schneedecke mit etwa 85, von Altschnee mit rund 50 Prozent und von Ackerboden mit 15 Prozent.
 
 
Albedometer: Instrument zur Messung der Sonneneinstrahlung. Hierzu benutzt man Photometer, also Geräte zur Lichtmessung. Beim Albedometer wird die Sonneneinstrahlung unmittelbar mit der Strahlung einer beleuchteten Fläche (z.B. einer Wolke) verglichen.
 
 
Aleutentief: Meist umfangreiches Tiefdruckgebiet über dem Nordpazifik im Bereich der Aleuten, daher die Bezeichnung. Infolge ständiger Neubildung von Zyklonen ist das Aleutentief auch in den Karten der mittleren Luftdruckverteilung des Winters erkennbar. Es ist vergleichbar mit dem sogenannten Islandtief über dem Nordatlantik.
 
 
Alkoholthermometer: Flüssigkeitsthermometer, das überwiegend zur Messung von Tiefsttemperaturen verwendet wird. Die Thermometerflüssigkeit besteht meist aus ungefärbtem Alkohol; die Länge des Alkoholfadens gibt die augenblickliche Temperatur an.
 
 
Alpenglühen: Dämmerungserscheinung im Hochgebirge, bei der sich mit sinkender Sonne die Dämmerungsfarben - nacheinander Gelb, Orange, Rot, Purpur - vor allem auf hellen Felsen (Kalkstein) und Schneeflächen widerspiegeln.
 
 
Alpine Meteorologie: Ein Zweig der Meteorologie, der sich mit den Wetter- und Klimaverhältnissen der Alpen beziehungsweise der Hochgebirge beschäftigt. Er befasst sich zum Beispiel mit Prozessen wie dem Föhn oder der Hydrologie im steilen Gelände.
 
 
Altostratus gehört zu den mittelhohen Wolken und kommt in Höhen zwischen 2 und 7 Kilometern vor. Er ist einheitlich grau und manchmal leicht streifenartig strukturiert. Die Schichtwolke aus Wasser und Eis bedeckt oft den ganzen Himmel.
 
 
Altschnee: Im Gegensatz zu frisch gefallenem Schnee (Neuschnee) liegt Altschnee bereits seit mindestens drei Tagen. Hinsichtlich seiner Eigenschaften (Kristallstruktur, Wasseranteil und Dichte) hat er Veränderungen erfahren. Die Kristalle sind weniger stark verästelt.
 
 
Altweibersommer: Ist die Bezeichnung für eine meteorologische Singularität. Es handelt sich um eine Phase gleichmäßiger Witterung im Herbst, oft Ende September und Oktober, die durch ein stabiles Hochdruckgebiet und ein warmes Ausklingen des Sommers gekennzeichnet ist.
Die Bezeichnung der warmen Herbsttage hat aber nichts mit älteren Damen zu tun. Die Herkunft dieser Bezeichnung lässt sich auf die in der Herbstluft fliegenden, von Jungspinnen erzeugten Fäden zurückführen.
Mit dem Begriff "weiben" wurde im Altdeutschen das Knüpfen von Spinnweben bezeichnet.
 
 
Amplitude: In der Klimatologie die Bezeichnung für die Differenz zwischen der höchsten und der niedrigsten Temperatur eines Tages. Als mittlere jährliche Amplitude bezeichnet man die Differenz zwischen der mittleren Temperatur des wärmsten und des kältesten Monats.
 
 
Wenn sich tagsüber die beschienenen Berghänge erwärmen, geben sie die Wärme an die aufliegenden Luftschichten ab. Diese steigen dann als Talwind den Hang hinauf und werden in der Fachsprache als "anabatische Winde" bezeichnet.
 
 
Anemometer: Ein Gerät zur Messung der Windgeschwindigkeit. Gebräuchlich sind Schalenkreuz-, Kontakt-, Hitzedraht-, Hand- und Flügelradanemometer sowie Böenmesser. Verbunden mit einem Schreibgerät nennt man sie Anemograph.
 
 
Angel-Echos: Radarechos, die zwar auf dem Radarschirm auftauchen, aber nicht auf Niederschläge oder Wolken zurückzuführen sind. Die Ursache können Vögel- oder Insektenschwärme und Staubansammlungen sein. Sie können aber auch bei starken Feuchtegradienten auftreten.
 
 
Antarktis: Mit 13 Millionen Quadratkilometern (ohne Inseln und Schelfeis) größer als Europa. Sie ist der kälteste, niederschlagsärmste und windigste Erdteil und beeinflusst maßgeblich das Wetter auf der Südhalbkugel der Erde.
   Die Antarktis ist bis über die Küsten hinaus mit einem 300 bis 1500 Meter hohen Eispanzer bedeckt. An der Erforschung beteiligen sich viele Nationen, seit 1982 auch Deutschland.
 
 
Anti-Treibhauseffekt: Verschmutzung der Atmosphäre durch natürliche oder von Menschen ausgelöste Katastrophen (Vulkanausbrüche, Großbrände in Kriegen, Waldbrände). Dabei wird die Sonnenstrahlung in der Tropo- und Stratosphäre behindert.
 
 
Gebiete relativ hohen Luftdrucks werden Hochdruckgebiete oder Antizyklonen genannt. Aufgrund des Druckgefälles zur Umgebung fließt die Luft im Uhrzeigersinn aus dem Hochdruckgebiet heraus zum tieferen Luftdruck. Diese Strömung ist deshalb auch als "antizyklonale Luftströmung" auf der Nordhalbkugel bekannt.
 
 
Aper: Als Ausapern bezeichnet man das Freiwerden von Schnee bei Tauwetter. Im Sommer spricht man auch vom Ausapern von Gletschern. Der Begriff stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet nicht tragend, offen, schneefrei.
 
 
Aprilwetter: Unbeständiges Wetter, das durch einen raschen Wechsel von Sonnenschein und Bewölkung mit Regen-, Schnee- und Graupelschauern bei starker Böigkeit des Windes, meist aus nordwestlichen Richtungen gekennzeichnet ist.
   Ursache ist die feucht-labile Schichtung der auf der Rückseite von Tiefs nach Mitteleuropa einfließenden maritim-arktischen Kaltluft.
 
 
Aquaplaning ist, wenn Regen den Kontakt zwischen Reifen und Fahrbahn verhindert. Der Wasserfilm auf der Straße kann nicht mehr durch das Reifenprofil abgeleitet werden. Die Haftreibung geht verloren und der Wagen gerät ins Schleudern.
 
 
Arides Klima: Als arid (lat. aridus = trocken, dürr) bezeichnet man das Klima von Gebieten, in denen die mögliche jährliche Verdunstungsmenge größer ist als die jährliche Niederschlagsmenge. Folglich ist die Luftfeuchtigkeit in jenen Gebieten nur sehr gering.
 
 
Arktikfront: Frontensystem, das sich nach den Vorstellungen der norwegischen Schule an der Südgrenze der arktischen Polarluft in etwa 65 bis 75 Grad nördlicher Breite bildet. In der Natur entstehen Fronten in diesem Bereich allerdings höchst selten.
 
 
Arktisches Klima: Klima der Polargebiete. Es ist geprägt durch die besonderen Strahlungsverhältnisse und die ständige Schnee- und Eisdecke, die die Luftmassen vom Untergrund her abkühlen. Typisch sind lange, sehr kalte Winter während der Polarnacht.
 
 
Arktikluft: Luftmasse, die im Bereich eines polaren Hochdruckgebietes in arktischen Breiten entsteht. Je nach ihrem Weg unterscheidet man kontinentale Arktikluft, die über Nordrussland nach Mitteleuropa gelangt, und maritime Arktikluft, die über das europäische Nordmeer nach Süden strömt.
 
 
Astrometeorologie: Sie steht mit der langfristigen Vorhersage der Witterung aus den Gestirnstellungen in Zusammenhang. Sie hatte ihre größte Verbreitung im ausgehenden Mittelalter. Der Forderung an die Astronomen jener Zeit, neben der Kunst der Sterndeuterei auch das Metier der Wettermacher zu betreiben, folgte nach zeitgenössischen Berichten sogar auch Johannes Kepler (1571 - 1630) sehr erfolgreich.
 
 
Atmosphäre: Die Atmosphäre ist die gasförmige Hülle der Erde.
   Sie gliedert sich in Troposphäre (bis 12 km Höhe), in der sich das Wetter abspielt, in Stratosphäre (bis 30 km Höhe), in Mesosphäre (30 bis 80 km Höhe), in Thermosphäre (80 bis 800 km Höhe) und in die Exosphäre oberhalb von 800 km Höhe.
   Die Atmosphäre lässt sich in ihrem vertikalen Aufbau nach verschiedenen Kriterien unterteilen. Gebräuchlich sind Einteilungen nach der Temperatur, der chemischen Zusammensetzung, der Reibung oder dem Ionisierungszustand.
   Atmosphärische Fenster: Spektralbereiche in der Atmosphäre, in denen die kurzwellige Sonneneinstrahlung fast ungehindert zur Erde gelangen, beziehungsweise die langwellige terrestrische Strahlung in den Weltraum gelangen kann.
   Atmosphärische Grenzschicht: Die unterste Schicht im Aufbau der Atmosphäre. In ihr findet der gesamte vertikale Austausch von Wärme, Wasserdampf und Impuls zwischen Erdoberfläche und Atmosphäre statt. Sie ist daher ein Schwerpunkt experimenteller Forschung.
   Atmosphärische Spurenstoffe: Bezeichnung für die in der Luft enthaltenen Spurengase und Aerosole natürlichen und anthropogenen* Ursprungs. Als Quellen sind vor allem die primäre Emission und die sekundäre Emission anzusehen.

(* Das Adjektiv anthropogen (von altgriechisch ánthropos    „Mensch“, mit dem Verbalstamm gen- „entstehen“) bezeichnet    einen Fachbegriff für das durch den Menschen Entstandene,    Verursachte, Hergestellte oder Beeinflusste. So sind    beispielsweise Kunststoffe anthropogen, da sie nur vom    Menschen hergestellt werden. Die Bezeichnung anthropogen    wird häufig für Eingriffe des Menschen in die Umwelt und für    vom Menschen verursachte Umweltprobleme verwendet.)

   Ohne Atmosphäre wäre es ganztags dunkel und die globale Temperatur wäre 33° kälter. Die Sonnenstrahlen werden an den Luftmolekülen sowie den Staubpartikeln und den Wassertropfen in der Atmosphäre in alle Richtungen gestreut.
   Die freie Atmosphäre besteht aus Schichten der Lufthülle, die nicht mehr dem Einfluss der Erdoberfläche unterliegen. Sie beginnt bei der sogenannten atmosphärischen Grenzschicht (im Mittel bei rund 1.000 Metern) und ist nach oben hin offen.
 
 
Auffrischen: Bezeichnung für einen stärker werdenden Wind, im allgemeinen bei Windstärken unter 6 nach der Beaufort-Skala. Beim Durchzug einer Kaltfront dreht der Wind unter Auffrischen nach rechts. Wenn der Wind an Stärke verliert, spricht man von abflauendem Wind.
 
 
Aufgewirbelte Niederschläge: Feste Niederschläge, die bereits den Erdboden erreicht hatten und vom Wind, meist unter zusätzlicher Verstärkung durch Staueffekte, emporgewirbelt wurden. Ihre häufigsten Vertreter sind Schneefegen und Schneetreiben.
 
 
Aufgleiten: Die Aufwärtsbewegung wärmerer Luftmassen an einer schwach geneigten Grenzfläche, unterhalb derer sich kältere Luftmassen befinden. Dabei bilden sich ausgedehnte Wolkenfelder (Alto- und Nimbostratus), aus denen anhaltende Niederschläge fallen.
 
 
Aufgleitbewölkung: Die durch Aufgleiten (meist an Frontflächen) entstehenden ausgedehnten Wolkensysteme. Die Aufgleitbewölkung beginnt 600 bis 1000 Kilometer vor der Warmfront mit Cirren, die sich zum Cirrostratus verdichten.
 
 
Aufgleitfront: Eine Front, bei der sich wärmere Luft auf einer schrägen Frontfläche über kältere Luft schiebt. Im Falle einer Warmfront gleitet die vordringende Warmluft an der vor ihr liegenden Kaltluft auf. Bei einer Kaltfront schiebt sich die kalte Luft keilförmig unter die warme Luft.
 
 
Aufheiterung: Das Auflockern einer zunächst geschlossenen Wolkendecke und die zeitliche Abnahme der Wolkenmenge mit zunehmendem Sichtbarwerden des blauen Himmels. Aufheiterungen erfolgen unter anderem nach dem Durchzug von Fronten.
 
 
Auftauboden: Die im Polarsommer kurzzeitig auftauende obere Schicht von Dauerfrostböden (Permafrostböden). Sie ist in der Regel stark wasserdurchtränkt. Der Auftauboden taut in unterschiedlicher Stärke auf, abhängig unter anderem vom Boden- und Gesteinsmaterial.
 
 
Auftrieb: Nach dem Archimedischen Prinzip erfährt ein Körper in einer Flüssigkeit oder in einem Gas einen Auftrieb, wenn genau das Gewicht des Körpers dem Gewicht des von dem Körper verdrängten Volumens des Gases oder der Flüssigkeit entspricht.
 
 
Aufwind: Örtlich begrenzte, vertikale (aufsteigende) Luftbewegung. Bei großräumigen Effekten, etwa an einer Front, spricht man von "aufgleiten". Das Gegenteil vom Aufwind ist der Abwind, Fallwind oder Fallböe.
 
 
Aufzug von Wolken: Das Erscheinen von zunächst sehr hohen, später tieferen und dichteren Wolken, in der für eine Warmfront typischen Reihenfolge (zuerst Cirrus-, dann Altostratus-, schließlich Nimbostratus-Wolken). Der Aufzug von Wolken ist mit Luftdruckabfall verbunden.
 
 
Auge eines Wirbelsturms: Die nahezu windstille Zone im Inneren eines tropischen Sturmwirbels, in dem sehr tiefer Luftdruck herrscht, nennt man Auge. Das Auge des Wirbelsturms ist umgeben vom sogenannten Augenwall, bestehend aus hochreichenden Quellwolken.
 
 
Aureole: Bläulich-weiße Aufhellung um Sonne und Mond, auch Hof genannt, die beim Auftreten dünner Wolkenschichten wie ein Lichtkranz erscheint. Die Ursache ist eine Zerstreuung von Licht an Wasserpartikeln unterschiedlicher Größe. Außen ist die Aureole braunrot umsäumt.
 
 
Auslösetemperatur: Bezeichnet diejenige Temperatur in zwei Metern Höhe über Grund, die ein Luftteilchen erreichen muss, um aufgrund des Dichteunterschiedes zur umgebenden Luft mindestens bis zum Kondensationsniveau aufsteigen zu können.
 
 
Ausregnung: Das Ausfallen des Niederschlags aus Wolken. Die Ausregnung beginnt, wenn die Wolkentröpfchen und Eiskristalle eine bestimmte Größe erreicht haben und ihre Fallgeschwindigkeit größer wird als die Geschwindigkeit der sie tragenden Aufwinde.
 
 
Ausstrahlung: Die Wärmeabgabe der Erdoberfläche und der Atmosphäre an den Weltraum in Form von langwelliger Strahlung. Durch die atmosphärische Gegenstrahlung wird die langwellige Ausstrahlung der Erdoberfläche vermindert.
 
 
Austausch: Ein durch atmosphärische Turbulenz bedingter vertikaler oder horizontaler Transport von Partikeln mit Hilfe von Luft. So werden z.Bsp. fühlbare Wärme, Wasserdampf oder Staub vom Erdboden in die Atmosphäre transportiert und umgekehrt.
 
 
Austru: Föhnig trockener West- bis Südwestwind in Rumänien, der am häufigsten im Winter auftritt. Infolge von Aufheiterung durch föhnige Wolkenauflösung im Lee des Balkans und der Südkarpaten ist der Austru oft mit strengen Strahlungsfrösten verbunden.
 
 
Auswinterung: Bezeichnung für eine besondere Art von Frostschäden an Wintersaaten, verursacht durch wiederholten Frostwechsel (Zerreißen der zarten Pflanzenwurzeln durch Frosthebung des Bodens) oder durch starke Bodenauskühlung bei fehlender Schneedecke.
 
 
Autan: Ein von den Pyrenäen und Cevennen kommender, trockener und warmer Fallwind aus Südost bis Ost in Südfrankreich. Bei starker Ausprägung und klarem Himmel als "Autan blanc", beim Auftreten von Regen in Verbindung mit einem Tief als "Autan noir" bezeichnet.
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Azorenhoch: Ein in der Gegend der Azoren liegendes Hochdruckgebiet, das als eines der Aktionszentren der Atmosphäre für Mitteleuropa und sein Wetter eine wichtige Rolle spielt. Aktionszentren der Atmosphäre sind zentrale Gebilde höheren oder tieferen Luftdrucks.
 
Ä
Ägyptische Finternis: Sandstürme, die am Nordrand der Sahara vorkommen, mit einem Sichtrückgang bis auf wenige Meter. Nach der Bibel eine der 10 Plagen. Die den Himmel verdunkelnden Sandstürme haben zu der Bezeichnung "Dunkelmeer" geführt.
 
 
Äquatoriale Tiefdruckrinne: Eine Zone tiefen Luftdrucks, an die sich nördlich und südlich des Äquators die subtropischen Hochdruckgürtel anschließen. In der äquatorialen Tiefdruckrinne treffen die Passate der Nord- und Südhalbkugel zusammen.
 
 
Äquatoriales Regenklima: Das Klima der inneren Tropen. Seine Kennzeichen sind hohe Temperaturen, eine geringe mittlere Jahresschwankung, eine große Tagesschwankung der Temperatur sowie eine hohe Niederschlagsmenge.
   Im Tiefland ist das äquatoriale Regenlima wegen seiner Wärme und Schwüle für Europäer schwer erträglich.
 
 
Äquatorialluft: Die Äquatorialluft ist eine der feuchtesten und wärmsten Hauptluftmassen der Erde. In ihrem Ursprungsgebiet, den inneren Tropen, ist sie labil geschichtet. Die Äquatorialluft dringt nur selten nach Europa vor.
 
 
Äquatorialregen: Bezeichnung für Niederschläge, die in der Nähe des Äquators, etwa von 10 Grad nördlicher Breite bis 10 Grad südlicher Breite bei höchstem Sonnenstand fallen. Sie weisen im Jahresverlauf zwei Maxima und zwei Minima auf.
 
 
Äquatorialstrom: Sehr beständige westwärts gerichtete Oberflächenströmung des Meeres beiderseits vom Äquator. Die Strömung wird von Passatwinden verusacht. Man unterscheidet den Nordäquatorialstrom und den Südäquatorialstrom. Im Indischen Ozean ist der Äquatorialstrom nur im Winter ausgebildet, im Sommer bewirkt der Südwestmonsun eine östliche Strömung.
 
 
Äquinoktium: Die Zeit der Tag- und Nachtgleiche, in der Tag und Nacht für jeden Punkt der Erde gleich lang sind, also am Frühlingsanfang um den 20. März (Frühlingsäquinoktium) und am Herbstanfang um den 22. September (Herbstäquinoktium).
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Äquivalenttemperatur: Mit der Äquivalenttemperatur wird das Zusammenwirken von Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit erfasst. Sie kennzeichnet den Gesamtwärmeinhalt einer Luftmenge und wird deshalb auch als Maß für die Schwüle verwendet.
 
B
Backround Aerosol: Feinste Partikel (Aerosole), die weitab von Verunreinigungsquellen in so genannter Reinluft enthalten sind. Aufgrund der in der Athmosphäre stattfindenden Austausch- und Mischungsvorgänge sind Backround-Aerosole in der gesamten Troposphäre vorhanden und wirken bei der Wolkenbildung als Kondensationskerne.
 
 
Baguio: Der Baguio ist ein tropischer Wirbelsturm im Bereich der Philippinen, benannt nach der gleichnamigen Baguio-Insel. Die "Baguios" treten vor allem in der Zeit von Juli bis November auf, wenn das umgebende Meer seine höchsten Temperaturen aufweist.
 
 
Bai-u nennt man die für Japan typische und regelmäßig von Mitte Juni bis Mitte Juli auftretende Regenperiode, die besonders für das Pflanzen des Reises von großer Bedeutung ist. Es ist eine Art länger andauernder Monsunregen.
 
 
Ballonsonde: Eine Ballonsonde ist ein unbemannter, mit Helium gefüllter Ballon aus Gummi oder Kunststoff, der als Träger meteorologischer Instrumente zur Messung von Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchte in der freien Atmosphäre dient.
 
 
Ballontheodolit: Speziell für aerologische Aufstiege konstruierter, zur Flugbahnverfolgung von Ballons dienender Theodolit. Der jeweilige Standort des Ballons wird meist jede Minute durch Ablesen des Azimuts und des Höhenwinkels bestimmt.
 
 
Bar: Bar ist die gesetzliche Einheit des Drucks, speziell des Luftdrucks. Nach dem Gesetz über Einheiten im Messwesen steht diese Bezeichnung für den zehnten Teil des Megapascal. Der Name stammt von dem griechischen Wort báros: Gewicht, Druck.
 
 
Barber: Name heftiger Schneestürme, auch als Blizzards bezeichnet, aus nordwestlichen Richtungen in Ostkanada im Gebiet des Sankt-Lorenz-Stroms. Blizzards sind mit starken Temperaturstürzen verbunden und entstehen auf der Rückseite von Tiefdruckgebieten.
 
 
Barfrost: Von Barfrost spricht man, wenn es gefriert, ohne dass eine Schneedecke vorhanden ist. Andere Bezeichnungen sind Kahlfrost und Blackfrost (veraltet). Im Englischen spricht man von black frost. Barfröste werden von Hobbygärtnern gefürchtet, da sie oft Frostschäden an den Pflanzen hervorrufen.
 
 
Barograph: Luftdruckschreiber oder registrierendes Barometer zur Aufzeichnung des Luftdruckverlaufs am Beobachtungsort. Luftdruckänderungen werden von Aneroid-Dosen (auch als Vidie-Dosen bekannt) über ein Hebelwerk auf einen Zeiger übertragen.
   Lucien Vidie (* 1805 in Nantes; † April 1866 ebenda) war ein französischer Ingenieur und Erfinder. Lucien Vidie ist der Erfinder des Aneroidbarometers.
 
 
Baroklinität (barokline Instabilität): Ein Zustand der Atmosphäre, bei dem die Flächen gleichen Luftdrucks gegenüber den Flächen gleicher Dichte beziehungsweise Temperatur geneigt sind, so dass sich Schnittlinien ergeben. Dies führt dazu, dass der geostrophische Höhenwind nicht konstant ist. Er muss sich in seiner Stärke und/oder seiner Richtung ändern. Auf einer Luftdruckfläche herrschen deshalb unterschiedliche Temperaturen.
 
 
Barometer: Instrument zur Bestimmung des atmosphärischen Luftdrucks, von E. Toricelli im 17. Jahrhundert (1643) erfunden. Das klassische Gerät besteht meist aus einer mit Quecksilber gefüllten, senkrechten Glasröhre, die geschlossen ist und einen luftleeren Raum aufweist. Es kann als Sonderfall indirekt auch zur Höhenbestimmung eingesetzt werden.
   Seit 2009 ist die Herstellung und der Verkauf von Quecksilberbarometern sowie anderen Messgeräten, welche Quecksilber in leicht zerbrechlichen Behältnissen enthalten, in Deutschland, als Umsetzung einer EU-Verordnung, verboten.
 
 
Barotrop: Zustand der Atmosphäre, bei dem die Flächen gleichen Luftdrucks und gleicher Dichte beziehungsweise gleicher Temperatur parallel verlaufen. Die Dichte und die Temperatur sind dann eindeutig durch den Luftdruck bestimmt.
 
 
Bauernregeln: Meist in Reime gefasste Sprüche, die aus der Witterung eines Monats die Witterung oder Ernteentwicklung in späteren Monaten prognostizieren. Andere Wetterregeln beschäftigen sich mit Wettererscheinungen an Lostagen.
 
 
Baumgrenze: Eine auf der Erde unterschiedliche Höhengrenze für das Wachstum der Bäume. Oberhalb der Baumgrenze können selbst einzelne Bäume aufgrund extremer Ökosystembedingungen längerfristig nicht mehr wachsen.
   Zum Beispiel liegt die Baumgrenze in den Alpen bei etwa 2.400 Metern, im Schwarzwald bei 1.600 Metern, im Himalaya bei 4.400 Metern, in der Arktis dagegen bei etwa 700 Metern. Ursache hierfür ist der zunehmende Wassermangel in einer Klimazone.
 
 
Beaufort-Skala: Dreizehnteilige Skala für Windstärken, die von dem englischen Admiral Sir Francis Beaufort (1774 - 1852) im Jahr 1806 aufgestellt wurde.
Sie beginnt mit der Windstille (0 Beaufort) und endet mit der Orkanstärke (12 Beaufort). In der Skala sind die einzelnen Windstärken mit ihren Beziehungen zur Windgeschwindigkeit sowie ihren Auswirkungen festgelegt.

Stärke  Windgeschwindigkeit in 10 Metern Höhe
 über offenem, flachem Gelände
in Bft kn m/s km/h mph
0 <1 0,0 - 0,2 <1 0 - 1,1
1 1 - 3,9 0,3 - 1,5 1 - 5 1,2 - 4,5
2 4 - 6,9 1,6 - 3,3 6 - 11 4,6 - 8,0
3 7 - 10,9 3,4 - 5,4 12 - 19 8,1 - 12,6
4 11 - 15,9 5,5 - 7,9 20 - 28 12,7 - 18,3
5 16 - 21,9 8,0 - 10,7 29 - 38 18,4 - 25,2
6 22 - 27,9 10,8 - 13,8 39 - 49 25,3 - 32,1
7 28 - 33,9 13,9 - 17,1 50 - 61 32,2 - 39,0
8 34 - 40,9 17,2 - 20,7 62 - 74 39,1 - 47,1
9 41 - 47,9 20,8 - 24,4 75 - 88 47,2 - 55,1
10 48 - 55,9 24,5 - 28,4 89 - 102 55,2 - 64,3
11 56 - 63,9 28,5 - 32,6 103 - 117 64,4 - 73,5
12 >63,9 >32,6 >117 >73,5

Stärke Bezeichnung  Auswirkungen des Windes
in Bft   im Binnenland auf See
0 still Rauch steigt senkrecht empor spiegelglatte See
1 leiser Zug Windrichtung angezeigt nur durch den Zug des Rauches, aber nicht durch Windfahnen kleine schuppenförmig aussehende Kräuselwellen ohne Schaumkämme
2 leichte Brise Wind am Gesicht fühlbar; Blätter säuseln; gewöhnliche Windfahnen vom Winde bewegt kleine Wellen, noch kurz, aber ausgeprägter, Kämme glasig
3 schwache Brise Blätter und dünne Zweige in dauernder Bewegung; der Wind streckt einen Wimpel Kämme beginnen sich zu brechen; der Schaum ist glasig; vereinzelt können kleine weiße Schaumköpfe auftreten
4 mäßige Brise hebt Staub und loses Papier; dünne Äste werden bwegt Wellen sind zwar noch klein, werden aber länger; weiße Schaumköpfe treten schon ziemlich verbreitet auf
5 frische Briese kleine Laubbäume beginnen zu schwanken; auf Seen bilden sich kleine Schaumkämme mäßige Wellen; weiße Schaumköpfe in großer Zahl (vereinzelt Gischt)
6 starker Wind starke Äste in Bewegung; Pfeifen in Telegrafendrähten; Regenschirme schwierig zu benutzen Bildung großer Wellen beginnt; überall treten ausgedehnte weiße Schaumkämme auf (üblicherweise kommt Gischt vor)
7 starker Wind ganze Bäume in Bewegung; fühlbare Hemmung beim Gehen gegen den Wind See türmt sich; weißer Schaum in Streifen in Windrichtung
8 stürmischer Wind bricht Zweige von den Bäumen; erschwert erheblich das Gehen mäßig hohe Wellenberge von beträchtlicher Länge; Kannten der Kämme beginnen zu Gischt zu verwehen; der Schaum legt sich in gut ausgeprägten Streifen in Windrichtung
9 Sturm kleine Schäden an Häusern (Rauchhauben und Dachziegel werden heruntergeworfen) hohe Wellenberge; dichte Schaumstreifen in Windrichtung; "Rollen der See"; Gischt kann die Sicht beeinträchtigen
10 schwerer Sturm kommt im Binnenland selten vor; Bäume werden entwurzelt; bedeutende Schäden an Häusern sehr hohe Wellenberge mit langen überbrechenden Kämmen; Schaumflächen bewirken, dass die Meeresoberfläche im ganzen weiß aussieht; "Rollen" der See wird schwer und stoßartig; Sicht ist beeinträchtigt
11 orkanartiger Sturm kommt im Binnenland sehr selten vor; begleitet von verbreiteten Sturmschäden außergewöhnlich hohe Wellenberge (kleine und mittelgroße Schiffe können zeitweise hinter den Wellenbergen aus der Sicht verloren werden); See ist völlig von den langen weißen Schaumflächen bedeckt; überall verweht Gischt; Sicht ist herabgesetzt
12 Orkan --- Luft ist mit Schaum und Gischt angefüllt; See ist vollständig weiß; Sicht ist stark herabgesetzt
 
 
Beobachtungsreihe: Gesamtheit der für ein bestimmtes meteorologisches Element oder für ein Klimaelement an einem Ort ( meteorologische Station) gewonnenen meteorologischen Daten, wie zum Beispiel Extrem- oder Mittelwerte.
 
 
Bergnebel (orografischer Nebel): Im Staugebiet eines Berges auftretende Wolke. Sie entsteht, wenn die aus der Niederung aufsteigende feuchte Luft wegen der Abkühlung kondensiert. Die Wolke erscheint dem Bergwanderer als Nebel. Ein ähnliches Phänomen ist der Hangnebel.
 
 
Bergwind: Am Abend und in der Nacht kühlen die Berghänge ohne Vegetation stärker als die freie Atmosphäre aus und kühlen die aufliegenden Luftschichten ab. Weil kalte Luft dichter ist und nach unten absinkt, führt dies zum Bergwind, der vom Berg ins Tal weht.
 
 
Bermudahoch: Über dem Nordatlantik im Gebiet der Bermudainseln anzuteffendes Hochdruckgebiet. Es ist Teil des subtropischen Hochdruckgürtels und bedeutsam für die Witterung im Südosten der Vereinigten Staaten von Amerika und auf den Westindischen Inseln. Es gehört zu den beständigen Hochdruckzellen des Hochdruckgürtels- wie das Azorenhoch.
 
 
Da zur vollständigen "Beschreibung eines Windes" sowohl ein Betrag (die Windgeschwindigkeit) als auch eine Richtung (die Windrichtung) notwendig sind, ist der Wind eine typische Vektorgröße im dreidimensionalen Raum.
 
 
Bewölkungs- oder Bedeckungsgrad: Der Bewölkungsgrad gibt an, wie viele Teile des Himmels mit Wolken bedeckt sind. Er wird geschätzt. Der Bewölkungsgrad des Himmels wurde früher in Zehntel und wird heute in Achtel angegeben. Vom Beobachter geschätzt erstrecken sich die Angaben von 8/8 für bedeckten bis 0/8 für wolkenlosen Himmel.
 
 
Als "Biergartenklima" wird das Klima unter dem dichten Blätterdach, oft von mächtigen Kastanienbäumen, verstanden. Durch dieses ist der Wärmeverlust um 30% geringer als im Vergleich zur freien Umgebung. Laue Abende findet man also oft dort!
 
 
Die Biometeorologie befasst sich als Teilgebiet der Meteorologie speziell mit den direkten und indirekten Zusammenhängen zwischen der Atmosphäre und biologischen Systemen wie dem Menschen und auch ganzen Ökosystemen. Man unterscheidet Medizinmeteorologie, Veterinär-Biometeorologie und Agrarmeteorologie.
 
 
Biosphäre: Bereich der Erde, der von lebenden Organismen (Mikroorganismen, Planzen, Tieren, Menschen) bewohnt wird. Sie umfasst die feste Erdkruste (Lithosphäre), die Meere (Hydrospähre) und die unterste Atmosphäre.
 
 
Biotop: Ein Biotop ist ein durch charakteristische Merkmale ausgezeichneter Ort (z.Bsp. Hochmoor, Almwiese, Sanddüne), an dem bestimmte Pflanzen und Tiere ihre artgemäßen Lebensbedingungen finden und eine Lebensgemeinschaft (Biozönose) bilden.
 
 
Biotropie: Meteorologen verstehen unter dem Begriff Biotropie das Zusamenwirken von meteorologischen Elementen einer Wetterlage auf den Organismus in psychischer und physischer Hinsicht.
Zu den biotropen Wetterfaktoren, die bei Wetterfühligen Beschwerden auslösen, gehören u.a. Föhn und Luftmassenwechsel.
 
 
Bise: Die Bise, bzw. der Biswind ist ein trockenkalter Wind aus Ost bis Nordost im schweizerischen Mittelland. Er wird von Kontinentalluft aus dem Nordosten Europas gespeist, wenn im Europa nördlich der Schweiz hoher und am Mittelmeer tiefer Luftdruck herrscht.
 
 
Der Bishop-Ring gehört zu den optischen Erscheinungen in der Erdatmosphäre. Es handelt sich dabei um einen relativ breiten, rotbraunen Ring um die Sonne mit einem Radius von etwa 15°. Das Ringinnere ist deutlich heller als die Umgebung.
 
 
"Black Frost" ist ein sehr trockener und ungewöhnlich scharfer Frost. Er stellt besonders für die Südküsten Grönlands und Islands, aber auch bei Nordoststürmen in der Dänemarkstraße eine Gefahr der völligen Vereisung der Schiffe dar.
 
 
Blitz: Grundvoraussetzung für die Entstehung eines Blitzes ist die Ladungstrennung als Folge der elektrostatischen Aufladung der wolkenbildenden Wassertröpfchen. Blitze entstehen beim Ausgleich elektrischer Spannungen (von etwa 100 Millionen Volt) innerhalb von Gewittern oder zwischen einer Wolke und der Erdobefläche. Es gibt Flächenblitze, Linienblitze und Kugelblitze. Pro Sekunde wird die Erde von etwa 100 Blitzen getroffen.
   Kugelblitz: Seltene Erscheinungsform des Blitzes, der meist erst gegen Ende eines Gewitters auftritt. Er hat die Form einer leuchtenden Kugel von der Größe eines Tennisballs bis zu der eines Fußballs, der sich langsam in der Nähe der Erdoberfläche bewegt.
 
 
Der Blitzableiter schützt Gebäude vor Blitzschäden und wurde erstmals 1752 von Benjamin Franklin angewandt. Er ist eine Zusammenfassung und Erdung aller größeren Metallmassen in und am Gebäude durch Stahl- und Kupferbänder.
 
 
Von Blitzeis oder gefrierendem Regen spricht man, wenn Regen mit einer Temperatur von über 0° Celsius auf kalten Boden trifft und gefriert. Dies kann in den gemäßigten Zonen bis hin zu den Subpolargebieten im Winter vorkommen.
 
 
Der Blizzard ist ein nordamerikanischer Schneesturm, der mit ausgesprochen starken Temperaturstürzen und teilweise orkanartigen Winden einhergeht. Er dauert meist über 3 Stunden und bringt oft große Schneemengen und nicht selten Verkehrschaos mit sich.
 
 
Man spricht von einem "blockierenden Hoch", wenn ein kräftiges und nahezu ortsfestes warmes Hoch in den mittleren Breiten die Westströmung zeitweise blockiert. Die Tiefdruckgebiete werden in einem großen Bogen umgelenkt.
 
 
Blühbeginn: Das Einsetzen der Blüte, insbesondere der Obstbäume, Sträucher und Pflanzen. Er ist ein wichtiges phänologisches Merkmal und abhängig von der Temperatursumme, die je nach Pflanzenart erreicht werden muss, ehe die Blüte beginnt.
 
 
Bodenfrost: Herrschen bei einer Temperaturmessung in 2m Höhe über dem Erdboden unter 0 °C, handelt es sich um Luftfrost. Bodenfrost hingegen tritt direkt über dem Boden auf und kann auch schon entstehen, wenn in 2m Höhe noch Plusgrade herrschen.
 
 
Bodeninversion: Eine meist nachts auftretende Erscheinung, bei der die Lufttemperatur vom Erdboden bis in eine gewisse Höhe zunimmt und erst oberhalb davon abnimmt, wie es der normalen Schichtung der Atmosphäre entspricht.
 
 
Bodennahes Ozon: Es entsteht bei starker Sonneneinstrahlung aus Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen. Es verursacht bereits bei niedrigen Konzentrationen Schäden an Pflanzen und Gebäuden, höhere Mengen können Augenreizungen und Atembeschwerden hervorrufen. Die höchsten Ozon-Konzentrationen werden am Nachmittag und am Abend gemessen.
 
 
Bodennebel: Nebel, der auf dem Erdboden liegt und nicht über 1 Meter Höhe ansteigt. Er entsteht in Tälern und Niederungen bei ruhigem Wetter und klarem Himmel, wenn die Ausstrahlung des Bodens groß ist und damit eine rasche Abkühlung der untersten Luftschicht unter dem Taupunkt eintritt.
 
 
Bodenwetterkarte: Die Bodenwetterkarte dient der Zusammenstellung von Wettermeldungen, die an verschiedenen Stationen gleichzeitig erarbeitet wurden. Der Kartenmaßstab und damit der Gebietsausschnitt der Karte ergibt sich aus der Aufgabenstellung.
 
 
Beim Bodenwärmestrom handelt es sich um die Wärmeernergiemenge, welche aufgrund von Wärmeleitung von einer wärmeren zu einer kälteren Bodenschicht fließt. Er ist tagsüber in den Boden hinein gerichtet, in der Nacht umgekehrt.
 
 
Bora: Ähnlich wie der Föhn ist die Bora ein Fallwind, allerdings ein kalter. Sie entsteht, wenn sich trockene, kalte Luft über dem hochgelegenen Karstplateau des Balkans sammelt und dann über die nicht sehr hohe Schwelle zur Adria hinabströmt.
 
 
Brechung: Die Krümmung des Lichtstrahls, wenn er die Grenzschicht zweier Medien unterschiedlicher optischer Dichte durchläuft. In der Atmosphäre wird sie verursacht durch unterschiedliche optische Dichten benachbarter Luftschichten mit verschiedenen Temperaturen.
 
 
"Brillanz der Atmosphäre" ist ein Wetterzustand bei einer durch vorangegangene Niederschläge weitgehend gereinigter Luft und guter Fernsicht; nach Kaltfrontdurchgang und in einer durch den Föhnprozess umgewandelten Masse.
 
 
Brockengespenst: Eine vermutlich zuerst auf dem Brocken (Harz, 1.141 m über NN) beobachtete atmosphärisch-optische Erscheinung, bei der auf einer Nebel- oder Wolkenbank, bei tief stehender Sonne, der stark vergrößerte Schatten des Beobachters zu sehen ist..
 
 
Böe: Einzelner heftiger Windstoß vor Gewittern, Schauern bzw. Kaltfronten oder bei stark wechselnder Windgeschwindigkeit.
   Böenwalzen sind sich um eine horizontale Achse bewegende Luftwirbel. Oft entstehen sie im Zusammenhang mit Gewittern an Kaltfronten. Sie sind erkennbar an der Ausbildung dunkler Wolkenwalzen von bis zu 100 Kilometern Länge.
   Böigkeit: Kurzzeitige Schwankungen der Windgeschwindigkeit und Windrichtung durch Turbulenz der Luft. Da Böigkeit durch Unebenheiten und die ungleichmäßige Erwärmung der Erdoberfläche verursacht wird, ist sie meist über Land größer als über dem Meer.
 
 
Buchenklima: In der weltweiten Klassifizierung der Klimate nach Wladimir Köppen (1846-1940) gehört Deutschland zum feuchttemperierten, warm gemäßigten Regenklima. Seine Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse sind hierfür ausschlaggebend. In der Formelsprache der Klimatologen wird es auch als Cfb-Klima bezeichnet oder anhand typischer Bäume in dieser Klimazone prägnanter Buchenklima genannt.
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Burgundische Pforte: Ein etwa 30 Kilometer breiter, flacher Sattel zwischen den Vogesen und dem Jura, welcher maßgeblich das Klima in Südwestdeutschland (bis etwa in das nördliche Mittelrheintal) und in der Nordwestschweiz mit dem Durchfluss mediterraner Luft aus dem Rhonetal beeinflusst..
 
C
Castellanus: Wolken, die im oberen Abschnitt wenigstens teilweise Aufquellungen in Form von Türmchen haben, die der Wolke im allgemeinen ein zinnenartiges Aussehen verleihen. Die Türmchen sind durch eine gemeinsame Basis miteinander verbunden.
 
 
Mit einem Ceilograph kann die Höhe der Wolkenuntergrenze bestimmt werden. Auf die Wolkenschicht wird ein Laserstrahl ausgesendet. Das durch die Wolken zum Teil reflektierte Signal wird durch eine Fotozelle aufgefangen.
 
 
Celsius-Skala: Eine von dem Schweden A. Celsius (1701 - 1744) vorgeschlagene, in 100 Grad geteilte Skala zur Temperaturmessung. Danach sollte der Gefrierpunkt des Wassers bei 100 Grad, der Siedepunkt des Wassers bei 0 Grad des Quecksilberthermometers liegen.
 
 
Der Chamsin oder Khamsin ist ein Sandsturm, der meist im Frühjahr oder Herbst in Ägypten und der Levante auftritt. Er entsteht, wenn ein Hochdruckgebiet über Vorderasien und gleichzeitig ein Tiefdruckgebiet über dem östlichen Mittelmeer liegt.
 
 
Chinook: Ein warmer Fallwind auf der Ostseite der nordamerikanischen Rocky Mountains. Von Westen kommt feuchte Pazifikluft, die sich auf der Westseite der Rockies ausregnet. Die erwärmte und trockene Luft kommt dann auf der Ostseite des Gebirges als böiger Fallwind an.
 
 
Cirrus (lat. Faden): Cirren sind Wolken, die aus Eiskristallen bestehen. Sie befinden sich in großer Höhe (6.000 bis 10.000 Meter bei Temperaturen unter -30°C). Sie werden durch starke Höhenwinde in dünne, weiße Fäden oder schmale Bänder zerrisen. Wenn Cirren aus einer Richtung immer zahlreicher werden, steht eine Wetteränderung bevor.
 
 
Clear-Air-Turbulenz: Eine Turbulenz in wolkenfreier Luft. Sie kommt in der oberen Troposphäre in einer Höhe von mehr als 6 Kilometern vor.
In ihr treten zum Teil hohe Vertikalbeschleunigungen auf. Oft sind Windscherungen im Bereich von Jetstreams die Ursache. Dadurch kann der Flugverkehr gefährdet werden. Sie wird von Flugzeuginsassen als Luftloch wahrgenommen.
 
 
Als Cloud-Cluster werden große und zusammenhängende Gewitter- und Schauergebiete, die konvektive Zellen enthalten, bezeichnet. Teilweise wachsen sie bis zu einer horizontalen Ausdehnung von 1.000 Kilometern zusammen.
 
 
Congestus: Adjektivischer Zusatz zu den Namen von Wolkengattungen, der eine Wolkenart der Gattung Cumulus mit der Bedeutung aufgetürmt, kräftig quellend bezeichnet. Diese Wolken haben häufig eine große vertikale Ausdehnung und erinnern an einen Blumenkohl.
 
 
Corioliskraft: Nach dem französischen Physiker und Mathematiker Gaspard Gustave de Coriolis (1792 - 1843) benannte ablenkende Kraft der Erdrotation. Es ist die Trägheitskraft, die ein Körper in einem rotierenden System neben der Zentrifugalkraft erfährt. Durch die Erdrotation werden danach bewegte Teilchen auf der Nordhalbkugel nach rechts, auf der Südhalbkugel nach links abgelenkt.
 
 
Cumulonimbus: Der Riese unter den Wolken. Diese Wolkenart entsteht zwar aus harmlosen Cumuluswolken, ist aber Brutstätte für Schauer, Gewitter und Tornados. Typisch für dieses Wolkengebirge ist die Ambossform mit dem Eisschirm an der Oberseite.
 
 
Cumulus (lat. Haufen): Diese wattebauschartigen Schönwetterwolken in niedrigen Höhen (bis 1200 Meter) kennen wir von angenehmen Sommertagen. Sie bringen nur selten Niederschlag. Ihre sich oft verändernden Formen reichen von kleinsten Wolkenflecken bis hin zu riesigen Wolkenbergen.
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Cumulus-Kondensationsniveau: Es gibt die Höhe in der Atmosphäre an, in dem durch thermische Vorgänge aufsteigende Luft kondensiert und damit Haufenwolkenbildung eintritt. Die relative Feuchte erreicht in dieser Höhe erstmals 100 Prozent.
 
D
Dampfdruck: Der Druck des Wasserdampfes, der mit steigender Temperatur wächst. So kann ein Kubikmeter Luft bei einer Temperatur von minus 10 Grad Celsius 2,4 Gramm Wasserdampf, bei 0 Grad 4,9 Gramm und bei 10 Grad 9,4 Gramm Wasserdampf enthalten.
 
 
Dauerfrostboden: Der Dauerfrostboden, auch als Permafrostboden bezeichnet, ist ein ständig tiefgründig gefrorener, nur in der warmen Jahreszeit oberflächlich auftauender Boden, der hauptsächlich in den Polar- und Tundrengebieten vorkommt.
 
 
Dämmerung: Der fließende Übergang am Abend zwischen der Helligkeit am Tag und der Dunkelheit in der Nacht wird als Dämmerung bezeichnet.
   Anfang bzw. Ende der bürgerlichen (zivilen) Dämmerung ist, wenn die Mitte der Sonnenscheibe 6,5 Grad unter dem wahren Horizont steht.
   Bei der nautischen (mittleren) Dämmerung sind es 12 Grad und bei der astronomischen Dämmerung sind es 18 Grad.
   Der Zeitpunkt des Einsetzens der jeweiligen Dämmerungsphase hängt vom Längengrad und somit von der wahren Sonnenzeit ab.
   Die Dauer der Dämmerung variiert je nach Jahreszeit und ist von der geografischen Breite des Beobachtungsstandortes abhängig.
 
 
Dämmerungscirren: Mittelstufe zwischen Cirren und leuchtenden Nachtwolken. Sie sind hauptsächlich während der Dämmerung bei gleichzeitiger Sonne oder kurz nach Sonnenuntergang zu sehen und treten etwa in Höhe der Substratussphäre auf.
 
 
Deformationsthermometer: Sammelbezeichnung für alle Thermometer, dessen Messprinzip auf der elastischen, also reversiblen Verformung eines Körpers oder Materials beruht. Am besten bekannt sind das Bimetallthermometer und das Buordon-Thermometer.
 
 
Dendro-Klimatologie: Wissenschaft, die sich mit dem Klima vergangener Zeiträume befasst. Sie arbeitet mit der Methode der Jahresringchronologie. Dabei werden die Jahresringe in Bäumen ausgemessen und daraus Rückschlüsse auf das jeweilige Jahresklima gezogen.
 
 
Als Deposition wird die Ablagerung von Spurenstoffen auf Böden, Pflanzen und Gebäuden bezeichnet. Bei der trockenen Deposition lagern sie sich durch die Schwerkraft ab, bei der feuchten sind sie zudem im Wasserdampf der Luft gelöst.
 
 
Depression: In der Meteorologie ist dies eine andere Bezeichnung für ein Tiefdruckgebiet bzw. Tiefdruckwirbel oder auch Zyklon sowie ein barometrisches Minimum. Es handelt sich dabei um ein Gebiet relativen Luftdrucks, dessen Zentrum den niedrigsten Druckwert hat.
 
 
Desertifikation: Die Ausweitung der Wüsten oder die Schaffung wüstenähnlicher Bedingungen, weniger als Folge natürlicher Klimaveränderungen als vielmehr durch Eingriffe des Menschen in das Ökosystem.
 
 
Diagenese: In der Meteorologie bezeichnet die Diagenese die Verfestigung von Schnee über Firn bis zum Gletschereis. Hierzu tragen neben wechselnden Witterungbedingungen wie zum Beispiel Tauen und Wiedergefrieren auch Sonnenstrahlung, Wind und Temperatur bei.
 
 
Diamantstaub / Diamantschnee: Im Sonnenschein glitzernde feinste Eisnadeln, die meist bei wolkenlosem oder heiterem Himmel und strenger Kälte und Windstille langsam zur Erde schweben. Diamantstaub / Diamantschnee bildet sich durch Sublimation bei sehr niedrigen Temperaturen.
 
 
Die Enstehung bizarrer Eismuster, dem Haareis, das an abgestorbenen Baumresten durch das im Holz enthaltene Wasser entsteht, ist durch die sogenannte Dichteanomalie des Wassers in einem Temperaturbereich von 0 bis 4 Grad Celsius erklärbar.
 
 
Diesigkeit der Luft: Eine vorwiegend in Norddeutschland gebrauchte Bezeichnung für leichten Dunst. Dabei wird die Luft durch feine, meist feste Teilchen getrübt, die auch Aerosole genannt werden. Die Sichtweite ist bei einer solchen Trübung eingeschränkt und liegt bei 4 bis 10 Kilometern.
 
 
Dichte: Im physikalischen Sinn das Verhältnis von Masse zum Volumen eines Körpers. Die Massendichte ist temperatur- und druckabhängig und muss insbersondere bei Gasen auf Normalbedingungen (0 Grad Celsius und 1013 Millibar) bezogen werden.
 
 
Dissipation: Die Zerstreuung der Energie durch den Übergang der im Weltall enthaltenen Energie in Wärme. Sie wird in der Meteorologie auch als Verzehr von Bewegungsenergie durch Reibung bezeichnet.
 
 
Divergenz: Mit Divergenz wird in der Meteoroligie das Auseinanderströmen des Windes bezeichnet. Das Auseinanderfließen von Luftströmungen in den unteren Schichten geschieht gewöhnlich in Gebieten mit hohem Luftdruck.
 
 
Doldrums: Wegen der oft wochenlang anhaltenden Windstille waren Doldrums (Subtropenhochs) bei Seefahrern gefürchtet. Aufgrund der einsetzenden Lebensmittelknappheit auf den Schiffen wurden Pferde geschlachtet, weshalb diese Gegenden auch als Rossbreiten bekannt sind.
 
 
Donner: Teilt man die Zeit (in Sekunden), die nach der Wahrnehmung des Blitzes bis zum hörbaren Donner verstreicht, durch drei, so erhält man die Entfernung des Gewitters in Kilometern. Der Donner ist durchschnittlich bis zu einer Entfernung von 20 Kilometern hörbar.
 
 
Downburst: Schwere Fallböe, die meist bei Gewittern, und abgeschwächt auch bei Schauern auftritt. Bei einem Downburst beschleunigt der Abwind so stark, dass eine einzige Böe aus dem Bereich des Niederschlags herausfällt und am Boden schwere Schäden hervorrufen kann.
 
 
Drehung des Windes mit der Höhe: Infolge des Einflusses der ablenkenden Kraft der Erdrotation und der Reibung am Boden weht der Wind aus dem Hoch heraus und in das Tief hinein. Mit zunehmender Höhe weht der Wind parallel zu den Isobaren.
 
 
Als Dreimasseneck wird das Zusammentreffen dreier unterschiedlicher Luftmassen im Bereich einer Frontalzone bezeichnet (meistens: tropisch feucht, subtropisch trocken, polar kalt). Man spricht dabei auch vom Okklusionspunkt.
 
 
Drift: Drift nennt man eine durch den Wind hervorgerufene oberflächliche Meeresströmung. Die Richtungsangabe erfolgt nach der Himmelsrichtung, wohin die Strömung läuft, im Gegensatz zum Wind, der nach der Richtung bezeichnet wird, aus der er weht.
 
 
Im Gegensatz zu Radiosondenaufstiegen, bei denen eine Wettersonde (Sendeeinheit und mehrere Messfühler) an einem Gasballon aufsteigt, wird eine Dropsonde (Abwurfsonde) an einem kleinen Fallschirm meist von Flugzeugen abgeworfen.
 
 
Druck: Die Kraft, die senkrecht auf eine Fläche wirkt. Somit ist die Einheit des Druckes Kraft pro Fläche. Die gebräuchliche SI-Einheit ist Pascal, daneben aber auch Bar sowie alle Quotienten, die sich aus Kraft- und Flächeneinheiten bilden lassen.
 
 
Druckfläche: Eine Fläche, auf der in allen Punkten der gleiche Luftdruck herrscht. Sie ist im allgemeinen zur Erdoberfläche leicht geneigt. Druckflächen haben in Tiefdruckgebieten die Form von Einsenkungen, in Hochdruckgebieten die Form von Aufwölbungen.
 
 
Druckgebilde: Bezeichnung für bestimmte Formen der Luftdruckverteilung in der Wetterkarte, also Hoch- und Tiefdruckgebiet, Hochdruckkeil, Tiefausläufer, Hochdruckbrücke, Randtief und Tiefdruckrinne.
 
 
Dunst: Sichtmindernde, durch feine Wassertröpfchen und Verunreinigungen (z.Bsp. Staub, Rauch, Industrieabgase) hervorgerufene Trübung der Atmosphäre im horizontalen Sichtweitenbereich von 1 bis 8 Kilometern. Bei einer Sichtweite unter 1 Kilometer spricht man von Nebel.
 
 
Durchmischung der Luft: Sie kommt durch auf- und absteigende Luftbewegungen infolge von kräftiger Sonneneinstrahlung zustande und wird auch als thermische Konvektion bezeichnet. Derselbe Vorgang an Wetterfronten und Gebirgen wird als dynamische Konvektion bezeichnet.
 
 
Dürre: Zeit während der Vegetationsperiode, in der kein bzw. sehr wenig Niederschlag fällt. Für die Beurteilung der Dürrezeit sind neben Niederschlag auch Bodenwasservorrat, Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit zu beachten.
 
 
Düseneffekt, Düsenwirkung: Resultiert aus der Tatsache, dass eine Strömung, die von einem weiten auf einen engeren Querschnitt übergeht, schneller fließen muss. An engen Stellen, wie zum Beispiel durch Täler, strömt die Luft schneller.
   Bekanntestes Beispiel ist der Mistral des Rhônetals, der zwischen Alpen und Cevennen eingeengt dahinfegt.
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Dynamik: Teil der theoretischen Meteorologie, der die Bewegungsvorgänge in der Atmosphäre als Folge der auf die Luftteilchen wirkenden Kräfte beschreibt. Ein Beispiel dafür ist das Aufsteigen der Luft bei Erwärmung und das Absteigen der Luft bei Abkühlung.
 
E
Echolot: Gerät zur Tiefenmessung mittels ausgesandter Impulse akustischer oder elektromagnetischer Wellen, besonders in der Schifffahrt als Ultraschall-Echolot. In der Luftfahrt werden elektrische Höhenmesser als Echolot bezeichnet.
 
 
Eichenklima: Ein feuchtwinterkaltes Klima, das zum borealen (aus dem lateinischen 'borealis' für 'nördlich') Klima gehört. Es charakterisirt sich durch starke Gegensätze der Jahreszeiten. Die mittlere Temperatur des wärmsten Monats beträgt 18 bis 21°C, die des kältesten Monats -4 bis -20°C.
 
 
Einstrahlung: Strahlung, die von der Sonne auf die Erde kommt. Die Einstrahlung erfolgt zum großen Teil in Form von sichtbarem Licht (kurzwellig), während im Gegensatz dazu die Ausstrahlung in erster Linie in Form von Wärmestrahlung (langwellig) erfolgt.
 
 
Eis: In der Atmosphäre kommt Eis als Eiswolken, Schnee, Hagel und abgelagert als Raureif, auf dem Land als Firn und Gletscher sowie in den Polargebieten als Inlandeis vor. Im Meer werden Eisschollen zu Packeis zusammengeschoben.
 
 
Als Eisbedeckung wird die Bedeckung der Erdoberfläche mit Gletschern, Meereis oder Inlandeis bezeichnet. Knapp 8% der Ozeane sind anhaltend mit Eis bedeckt, Inlandeis bedeckt rund 11% des Festlands.
 
 
Eisberg: Im Meer schwimmende größere Eismasse, die durch Abbrechen (Kalben) von einer bis ans Meer vorgeschobenen Gletscherstirn oder von einem Eisschelf entsteht. Nur etwa ein Neuntel der Masse eines Eisberges befindet sich über der Wasseroberfläche.
 
 
Eisheilige: Ist die volkstümliche Bezeichnung für die Tage vom 11. bis 15. Mai. Der Ausdruck kommt nicht aus der Meteorologie. Die Eisheiligen sind vielmehr die Gedenktage zu Ehren bestimmter Heiliger im Mai, nach denen statistisch betrachtet Minusgrade kaum noch vorkommen.
 - Mamertus, Bischof von Vienne – 11. Mai
 - Pankratius, frühchristlicher Märtyrer – 12. Mai
 - Servatius, Bischof von Tongeren – 13. Mai
 - Bonifatius, frühchristlicher Märtyrer – 14. Mai
 - Sophia, frühchristliche Märtyrerin und Mutter dreier geweihter
   Jungfrauen – 15. Mai
Häufig gibt es in dieser Periode Kaltlufteinbrüche die Frostschäden verursachen, da sie mit einer frostempfindlichen Vegetationsperiode zusammenfallen. Untersuchungen haben aber keine deutliche Kalendergebundenheit bei Kälterückfällen gezeigt.
 
 
Eiskörner: Harte Eiskügelchen, die bis zu 4 Millimeter groß werden können. Diese Form des Graupels ist durchsichtig oder halbdurchsichtig und fällt bei Temperaturen um oder unter 0 Grad, häufig im Wechsel mit gefrierendem Sprühregen, allerdings nie als Schauer.
 
 
Eiskristalle: Kristaline Formen gefrorenen Wassers, die bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt (0 °C) entstehen. Bildung und Wachstum von Eiskristallen in der Atmosphäre stellen wichtige Faktoren bei der Entstehung von festem Niederschlag (Schnee, Graupel, Griesel, Hagel) dar.
 
 
Eisnebel: Art des Nebels, die entsteht, wenn extrem kalte Luft über relativ warmes Wasser streicht. Der aufsteigende Dampf sublimiert dann sofort, wodurch die Luft mit Eiskristallen angefüllt wird, die klein genug sind, um sich in der Schwebe zu halten.
 
 
Eisregen bezeichnet einen kalten winterlichen Regen, der auf der unterkühlten Erdoberfläche und an Bäumen, Masten, Drähten usw. sofort gefriert. Die auf Straßen vorhandenen Eisschichten können zu gefährlichen Situationen führen.
 
 
Durchfliegen Flugzeuge Wolken mit einer Temperatur unter 0 Grad Celsius (Gefrierpunkt), können sich gefährliche Eisschichten an den Tragflächen bilden. Moderne Verkehrsmaschinen sind mit Enteisungsanlagen ausgerüstet.
 
 
Ein Eistag ist die meteorologische Bezeichnung für einen Tag, an dem die Lufttemerapur stets unter 0° Celsius bleibt. Übersteigt die Temperatur den Gefrierpunkt über längere Zeit nicht, wird auch der Begriff Dauerfrost verwendet.
 
 
Eiszeit: Abschnitt der Erdgeschichte, die vor etwa einer Millionen Jahre begann und durch weit verbreitete Vereisung Nordeuropas bis etwa zu den deutschen Mittelgebirgen gekennzeichnet war und von mehreren (2-3) Zwischeneiszeiten unterbrochen unterbrochen wurde.
 
 
Ekliptik: Größter Kreis am Himmel, in dem die scheinbare Bewegung der Sonne vor sich geht, auch Tierkreis genannt (nach der in ihr längs liegenden Sternbilder). Die Ekliptik schneidet im Frühlings- und Herbstpunkt den Himmelsäquator unter einem Winkel von etwa 23° 27', der als Erdschiefe bezeichnet wird.
 
 
Elmsfeuer: Schwach leuchtende, von leisem Knistern begleitete Funkenbüschel, die während Schauern oder Gewittern an herausragenden Punkten wie beispielsweise an Bergen, Türmen, Blitzableitern, Mastspitzen auftreten. Es tritt bei gewittrigen Wetterlagen mit großen Spannungsdifferenzen in der Atmosphäre auf.
 
 
El Niño-Phänomen: Meteorologisches Ereignis, wonach etwa alle drei bis sieben Jahre warmes Pazifikwasser bis an die Küsten Perus vordringt und hier den kalten Humboldtstrom verdrängt. Das hat einen weitreichenden Einfluss auf das Klima. Die Folge ist z.Bsp. ein katastrophales Fisch- und Vogelsterben.
 
 
Emissionsquellen: Bezeichnung für Stellen des Übertritts von Luftbeimengungen in fester, flüssiger und gasiger Form aus einer Anlage in die Atmosphäre, zum Beispiel Schornsteine, Verkehrsstraßen, Industriebereiche, Brände.
 
 
Endogene und exogene Vorgänge: Endogene Vorgänge sind Vorgänge, die von innen her, exogene Vorgänge, die von außen veranlasst werden.
   In der Meteorologie ist zum Beispiel die Erwärmung einer Luftmasse durch Kompression ein endogener Vorgang.
   Die Erwärmung des Erdbodens durch Sonneneinstrahlung ist hingegen ein exogener Vorgang.
 
 
Energie: Sie tritt in der Atmosphäre in drei verschiedenen Formen auf, als potenzielle, als kinetische und als innere Energie. Da man die Atmosphäre als eine Wärmekraftmaschine ansehen kann, ist die Behandlung der Energie ein wichtiges Forschungsgebiet.
 
 
Enthalpie bezeichnet die gesamte, in der feuchten Luft vorhandene Wärmeenergie. Sie wird über die Äquivalenttemperatur berechnet und beträgt z.Bsp. für Hamburg im vieljährigen Mittel (1951 - 1970) im Januar 2,2 Joule, im Juli 9,4 Joule.
 
 
Die Erdatmosphäre setzt sich aus Stickstoff (78%), Sauerstoff (21%), Argon (1%), Wasserdampf (0-4%) und Kohlendioxid (0,04%) zusammen. Darüber hinaus sind unter anderem Helium, Neon, Ozon und weitere Spurengase enthalten.
 
 
Erdbodentemperatur: Sie wird in 5 Zentimetern Höhe über dem Erdboden, aber auch in 2, 10, 20, 50 und 100 Zentimetern Höhe gemessen. Bei nächtlicher Ausstrahlung ist die Temperatur unmittelbar über dem Erdboden niedriger als in der Standard-Messhöhe von 2 Metern, bei Sonneneinstrahlung erheblich höher.
 
 
Die Erdoberfläche erwärmt sich unterschiedlich stark. Die Temperaturen übertragen sich auf die darüber liegende Luft. Warme Luft steigt auf und kühlt ab. Enthaltener Wasserdampf kondensiert und lässt Quellwolken entstehen.
 
 
Erdrotation: Die Drehung der Erde um die Erdachse, vom Nordpol aus gesehen entgegen dem Uhrzeigersinn. Eine vollständige Drehung dauert 86.164,0905 Sekunden, das sind 24 Sternzeitstunden.
 
 
Erdsicht: Aus einer Flugzeugkanzel oder aus einem Turm in Richtung des Erdbodens visuell bestimmte maximal mögliche Sichtweite. Sie ist diejenige Sicht, bei der ein Pilot beim Sinkflug zum ersten Mal Sichtkontakt mit dem Boden bekommt.
 
 
Erwärmung: Die Zunahme der Temperatur in der Atmosphäre durch Sonneneinstrahlung, durch Luftmassenwechsel (Ablösung einer kalten durch eine warme Luftmasse) oder durch Erwärmung absteigender Luft in Folge von Kompression.
 
 
Von den "erneuerbaren Energien" ist die Sonne der wichtigste Energielieferant. Ihre Kraft nimmt sie aus Kernfusionsprozessen in ihrem Innern. Auch an trüben Tagen ist es möglich die Sonnenenergie der indirekten Einstrahlung zu nutzen.
 
 
EUMETSAT: Abkürzung für die europäische Organisation zur Nutzung meteorologischer Satelliten (European Organisation for the Exploitation of Meteorological Satellites). Es ist eine 1986 gegründete Organisation, der 30 europäische Staaten angehören und hat ihren Sitz in Darmstadt. Eumesat betreibt die europäischen Meteosat- und MetOP-Wettersatelliten.
 
 
Etesienklima: Klima des europäischen Mittelmeerraumes (mediterranes Klima), benannt nach den im östlichen Mittelmeerraum vorherrschenden Winden, den Etesien. Charakteristisch sind die trockenen, heißen Sommer und die milden, niederschlagsreichen Winter.
 
 
Als Evaporation wird die Verdunstung von Wasser auf unbewachsenen Landflächen bezeichnet. Wird Wasser in Verbindung mit Lebensprozessen durch Menschen, Tiere und Pflanzen verdunstet, spricht man von Transpiration.
 
 
Exosphäre: Die Exosphäre, auch äußere Sphäre genannt, ist eine finstere und öde Region. Sie beginnt bei etwa 500 Kilometer Höhe und reicht bis in eine Höhe von etwa 1.000 Kilometern. Die Exosphäre markiert den Übergang zum Weltraum. In ihr sind nur noch einzelne Luftteilchen vorhanden. Aus ihr können Gasmoleküle aufgrund ihrer eigenen Geschwindigkeit das Gravitationsfeld der Erde verlassen.
 
 
Extinktion: Ein Maß für die Abschwächung einer Strahlung durch Absorption und Streuung in einem Medium.
Die Sonnenstrahlung wird in der Erdatmosphäre z.Bsp. durch Absorption, Reflexion und diffuse Zerstreuung an Wasserdampf und anderen Spurengasen reduziert. So gelangt von der Oberfläche der Atmosphäre bis zur Erdoberfläche nur ein Bruchteil der Strahlungsenergie der Sonne.
 
 
Die "extraterestische Sonnenstrahlung" wird in der Erdatmosphäre durch Absorptions- und Streuungsprozesse an Gasen und Schwebeteilchen (Aerosolen) abgeschwächt. Solare Sonnenenergie wird vor allem in Wärmeenergie umgewandelt.
 
 
Extremwerte: Bezeichnung für den höchsten (Maximum) und tiefsten (Minimum) Wert, z.Bsp. von Luftdruck, Temperatur und Windgeschwindigkeit, einer auf einen bestimmten Beobachtungszeitraum bezogenen Beobachtungsreihe.
 
 
Extremwetterkongress: Seit 2006 jährlich stattfindender Kongress zum Thema: "extreme Wetterereignisse im Zusammenhang mit dem Klimawandel". Er ist der größte Kongress in Europa zu diesem Themenbereich und richtet sich en ein breites Publikum.
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EZMW: 1975 gegründetes, von 21 europäischen und 13 weiteren Staaten getragenes und unterstütztes "Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen" mit Sitz in Reading, Großbritannien. Das EZMW erstellt globale Mittelfristvorhersagen.
 
F
Fahrenheit-Skala: Die von dem Danziger Daniel Gabriel Fahrenheit (1686-1736) festgelegte Thermometer-Skala, bei der der Gefrierpunkt des Wassers mit 32, der Siedepunkt mit 212 Grad bezeichnet wird. Der Bereich vom Eis- bis zum Siedepunkt ist in 180 Grad eingeteilt.
 
 
Fallböe: Plötzlich auftretender starker Abwind, räumlich begrenzt und von kurzer Dauer, der vom Flugzeug aus als Luftloch bemerkt wird. Eine Sonderform der Fallböe ist die Gewitterböe, die am Rande einer Gewitterzelle auftritt und größere Schäden verursachen kann.
 
 
Fallgeschwindigkeit: Die Geschwindigkeit fallender Wolkenteilchen (z.Bsp. Wassertropfen oder Eisnadeln) hängt von ihrer Größe, von ihrem Luftwiderstand und dem Luftdruck ab. So haben Tropfenradien von 2 Millimetern eine Fallgeschwindigkeit von 8 Metern pro Sekunde (m/s).
 
 
Fallstreifen: Auch Virga genannt, wird Niederschlag bezeichnet, der unter der Wolkenuntergrenze sichtbar wird und wie ein Vorhang unter den Wolken zu hängen scheint. Verdunstet der Niederschlag bereits in der Atmosphäre, so reicht der Fallstreifen nicht bis zur Erde.
   Virga ist eine lateinische Zusatzbezeichnung für Wolkenarten und bedeutet "Zweig".
 
 
Fallwind: Auf der Leeseite von Gebirgen absteigende, zeitweise stark böige Luftströmung. Je tiefer Fallwinde absteigen, um so wärmer und trockener erscheinen sie, da sich die Luft beim Absteigen adiabatisch erwärmt und damit die relative Feuchte abnimmt.
 
 
Faraday-Käfig: Der so genannte Faradayische-Käfig ist ein nach dem englischen Physiker Michael Faraday (1791 - 1867) benannter, durch Metallgitter vollständig umschlossener Raum, der gegen elektrische Felder (z.Bsp. Gewitterblitze) abschirmt. Auch ein Automobil ist ein Faradayischer Käfig.
 
 
Fata Morgana: Komplizierte Art einer Luftspiegelung, die dort entstehen kann, wo unterschiedlich kalte und warme Luftschichten übereinander liegen. Eine Fata Morgana kann auch Bilder von Dingen erzeugen, die weit hinter dem Horizont liegen. Die Spiegelbilder einer Fata Morgana können verschoben und verzerrt sein.
 
 
Ferngewitter: Gewitter, das in der Regel mehr als 15 Kilometer entfernt ist und von dem kein Donner mehr zu hören ist. Blitze oder von Blitzen herrührende Lichterscheinungen (beispielsweise das sogenannte Wetterleuchten) sind jedoch hierbei zu erkennen.
 
 
Fernsicht: Sichtverhältnisse, die sich einstellen, wenn die meteorologische Sichtweite mindestens 50 Kilometer beträgt. Bei der Fernsicht ist die Luft von ungewöhnlicher Klarheit und fast frei von trübenden Teilchen.
 
 
Festlandluft: Volkstümliche Bezeichnung für eine Luftmasse, deren typische Eigenschaften vom Festland geprägt sind und die über Mitteleuropa lagert. Diese Luft ist meist trocken, im Sommer warm, im Winter in tieferen Lagen kalt und neblig.
 
 
Feuchtadiabate, auch Kondensationsadiabate: Kurve in einem Adiabatepapier (Stüve-Diagramm), die die Änderung der Temperatur eines gesättigten Luftpakets bzw. Wolkenluftpakets erkennen lässt, wenn sich der Druck ohne Wärmeaustausch mit der Umgebung ändert.
 
 
"Feuchte Luftmassen", die auf ein Gebirge treffen, werden zum Aufsteigen gezwungen. An der dem Wind zugewandten Seite, der Luvseite, gibt es Stauniederschläge. An der windabgewandten Seite, der Leeseite, entstehen trockene Fallwinde.
 
 
Feuchtemessung: Übergeordneter Begriff für die Methoden zur Bestimmung des Wasserdampfgehalts der Luft. Es gibt verschiedene Messgrößen, darunter fallen absolute, relative und spezifische Feuchte, Dampfdruck, Sättigungsdampfdruck, Sättigungsdefizit oder Taupunkt.
 
 
Feuchtigkeit: So nennt man den Wasserdampfgehalt der Luft. Es gibt
  • absolute Feuchte: (Gramm Wasserdampf/Kubikmeter)
  • relative Feuchte: (Verhältnis vom vorhandenen zum größtmöglichen Wasserdampfgehalt der Luft)
  • spezifische Feuchte: (Gramm Wasserdampf/kg Feuchter Luft)
 
 
Feuchttemperatur: Die Feuchttemperatur oder psychrometrische Differenz wird mit einem künstlich feucht gehaltenen Thermometer (Psychrometer) zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit gemessen. Sie ist eine von Lufttemperatur und Luftfeuchte abhängige Größe.
 
 
Die Feuersicht ist die größte Entfernung von einem dunklen Standort aus, über die weißes Licht punktförmiger Rundstrahler definierter Lichtstärken (ca. 40 Watt) und in bekannten Entfernungen in der Dunkelheit wahrnehmbar ist.
 
 
Firn: Mehrjähriger, durch häufiges Schmelzen und Wiedergefrieren körnig gewordener Schnee im Hochgebirge, der bei fortschreitender Verfestigung zu Firneis und schließlich zu Gletschereis wird. Mit fortschreitender Verfirnung werden die Firnkörner immer größer.
 
 
Die Flughafenbezugstemperatur ist das mittlere tägliche Temperaturmaximum des wärmsten Monats an einem Flughafen. Sie dient flugmeteorologischen Planungen und Berechnungen (z.Bsp. die Länge des Startweges und die maximale Nutzlast).
 
 
Flugsicht: Sichtweite in Flugrichtung aus dem Cockpit eines Flugzeugs. Hierbei wird die durch die atmosphärischen Bedingungen bestimmte und in Entfernungen ausgedrückte Fähigkeit, tagsüber unbeleuchtete und nachts auffällig beleuchtete Objekte zu sehen, definiert.
 
 
Flüssigkeitsthermometer funktionieren dank gleichmäßiger Volumenausdehnung der Flüssigkeit bei Temperaturanstieg. Quecksilber ist geeignet zwischen dem Gefrierpunkt bei etwa -38°C und dem Siedepunkt bei +350°C.
 
 
Föhn: Warmer, trockener und meist stark böiger Fallwind auf der Leeseite hoher Gebirge. Ein Gebirge zwingt dabei die Luft zum Aufsteigen und Abkühlen. Auf der Rückseite des Berges kommt sie dann als Föhn an. Je höher die überströmten Gebirgszüge, desto ausgeprägter sind die Föhnerscheinungen.
 
 
Föhnkrankheit: Eine spezielle Variante der Wetterfühligkeit. Sie tritt in Föhngebieten wie dem Alpenvorland auf, wenn sich eine Föhnwetterlage einstellt, der Föhn das Tal aber noch nicht erreicht hat.
 
 
Ein Frigorimeter ist ein Messgerät zur Bestimmung der mittleren Abkühlungsgröße. Bestimmt wird die Wärmemenge, die erforderlich ist, eine Kupfervollkugel mit einem Durchmesser von 7,5 Zentimetern auf 36,5 Grad zu halten.
 
 
Front: In der Meteorologie die Bezeichnung der Grenzflächen zwischen verschieden temperierten Luftmassen. Siehe auch Frontensystem.
 
 
Frontgewitter: Frontgewitter entstehen an Kaltfronten und ziehen oft viele Kilometer über das Land. Im Gegensatz zu den Wärmegewittern, die bei starker Tageserwärmung nur örtlich entstehen, können Frontgewitter zu allen Tages- und Nachtzeiten auftreten.
 
 
Frontalband: Ein Band von mehr oder weniger geschlossener Bewölkung, durch das eine Front (Kaltfront) in einer Satellitenaufnahme zu erkennen ist. Das Band hat eine Breite von etwa 300 Kilometern, besitzt häufig eine scharfe Begrenzung und besteht aus gemischten Wolken.
 
 
Frontensystem: Ein System zusammenhängender Fronten. Ein Frontensystem besteht mindestens aus Warm- und Kaltfront eines Tiefdruckgebietes. Die aus dem Zusammenschluss von Kalt- und Warmfront hervorgehende Mischfront (Okklusion) kann hinzukommen.
 
 
Frontogenese ist das Entstehen einer Front durch Gegeneinanderströmen unterschiedlich kalter und warmer Luftmassen. Im Idealfall, der aber selten vorkommt, wird sie durch ein typisches Luftdruckfeld (Deformationsfeld) begünstigt.
 
 
Frost: Absinken der Lufttemperatur unter 0 Grad. In klaren, windschwachen Nächten besteht durch starke Ausstrahlung des Erdbodens im Frühjahr und Herbst die Gefahr von Nachtfrost. Frost wird in 3 Kategorien unterschieden: Leichter, mäßiger und strenger Frost.
 
 
Frostaufbruch: Da sich Wasser beim Gefrieren ausdehnt, kommt es zum Frostaufbruch. Aus 10 Litern Wasser werden etwa 11 Liter Eis. Mit Wasser durchtränkter Untergrund hebt daher beim Gefrieren die Straßendecke ein wenig an.
 
 
Je länger und je tiefer die Temperaturen unter 0 Grad Celsius liegen, desto tiefer dringt der Frost in den Boden ein. Die Frosteindringtiefe ist abhängig von der Sonneneinstrahlung, der Art des Bodens und von der Bedeckung mit Schnee.
 
 
Frostgraupel: Frostgraupel sind meist runde, nasse, halb durchsichtige Bällchen, die nur als Schauer fallen. Sie haben einen weichen, trüben Kern, der von einer dünnen Klareisschicht umgeben ist. Der Durchmesser der Frostgraupel liegt zwischen 1 und 5 Millimetern.
 
 
Frostklimate (E-Klimate): In diesen Gebieten der Erde bleibt die Mitteltemperatur des wärmsten Monats unter 10 Grad und es wachsen keine Bäume mehr. Die subpolaren Tropen Sibiriens, Lapplands und Kanadas sind typische E-Klima-Regionen.
 
 
Frostperiode: Eine Frostperiode ist ein ununterbrochener Zeitraum von Frosttagen. Sie ist meist durch den Einbruch kalter Luftmassen geprägt, in denen aufgrund nächtlicher Ausstrahlung die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinkt.
 
 
Frosttag: Unter Frosttag verstehen Wetterkundler Tage, an denen die Lufttemperatur in 2 Metern Höhe zeitweise unter 0 Grad Celsius sinkt. Ein solcher Tag wird auch Frostwechseltag genannt. Die Temperaturkurve geht an einem Frostwechseltag also mindestens einmal durch den Gefrierpunkt. So hat Berlin z.Bsp. durchschnittlich 88 Frosttage im Jahr.
 
 
Frostwechseltag: Ein Tag mit einer Höchsttemperatur oberhalb und einer Tiefsttemperatur unterhalb des Gefrierpunkts. Die Temperaturkurve geht an einem Frostwechseltag daher mindestens einmal im Tagesverlauf durch den Gefrierpunkt.
 
 
Frühling: Jahreszeit mit Vegetationsbeginn nach der Winterruhe; astronomisch betrachtet vom Zeitpunkt der Tag- und Nachtgleiche bis zum Sonnenhöchststand (auf der Nordhalbkugel 20./21. März bis 20./21. Juni); meteorologisch die Zeit vom 1. März bis 31. Mai; in der Phänologie die Zeit von der Apfelblüte bis zur Holunderblüte.
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Fujita-Skala: 12-stufige Skala, die der Klassifikation von Tornados und Downbursts (schweren Fallböen) dient. Diese Klassifikation anhand von Windstärken ist allerdings nur theoretisch, da die Windstärke innerhalb eines Tornados noch nicht gemessen wurde.
 
G
GAFOR ist die Abkürzung für "General Aviation Forecast". Der Wetterschlüssel gibt für die Luftfahrt die Sichtflugbedingungen für die kommenden sechs Stunden an. Dabei wird zwischen insgesamt vier Sichtbedingungen unterschieden.
 
 
Gebirge: Sie sind als Klimascheide wirksam, besonders wenn sie sich westöstlich erstrecken oder wenn sie ein Küstenland vom Binnenland trennen. Gebirge hemmen den horizontalen Luftaustausch und gewähren der dem Wind abgewandten Seite Wind- und Kälteschutz.
 
 
Gefäßbarometer: Instrument zur Luftdruckmessung; es besteht aus einem oben offenen, mit Quecksilber gefüllten Gefäß, auf das die Außenluft wirkt und in das ein 85 cm langes nach unten offenes Glasrohr, ein sogenanntes Torricelli-Rohr, ragt.
 
 
Gefrierkerne: In der Luft schwebende, feste Teilchen. Sie dienen als Ansatzpunkt für die Eisbildung. In der Atmosphäre kondensiertes Wasser (Wolken, Nebel) kann bis unter -12°C abkühlen, ohne dabei zu gefrieren. Erst bei der Anlagerung an die in der Luft schwebenden festen Teilchen kommt es zur Bildung von Eiskristallen.
 
 
Gegensonne: Optische Atmosphärenerscheinung, die als heller Lichtfleck in der Höhe der Sonne, aber in gegengesetzter Richtung sichtbar ist. Sie wird durch Lichtspiegelung an Eiskristallen verursacht. Nebensonnen sind oft als Teil eines Halos in 22 und 46 Grad Abstand von der Sonne zu beobachten.
 
 
Gegenstrahlung: Ist die von dem in der Atmosphäre enthaltenen Wasserdampf und Kohlendioxid zur Erdoberfläche reflektierte langwellige Wärmestrahlung. Sie wirkt der vom Erdboden aus nach oben gehenden langwelligen Ausstrahlung entgegen.
 
 
Beim "gelben Regen" handelt es sich um einen in Südostasien beobachteten Niederschlag. Die gelben Bestandteile sind nicht Giftstoffe, sondern Bienenexkremente und Blütenstaub, die mit dem Niederschlag zusammenhängen.
 
 
Genuatief: Unter dem Einfluss der Alpen über dem Golfe du Lion beziehungsweise dem Golf von Genua entstehendes Tiefdruckgebiet. Der Einfluss des Genuatiefs reicht oft über die Alpen weit nach Norden.
 
 
Genua-Zyklone: Tiefdruckbildung über dem Golf von Genua, die sehr stark durch die Alpenkette beeinflusst wird und das Wetter weit über die Alpen hinaus nach Norden beeinflusst. Warme Luft gleitet hierbei in höheren Luftschichten über kältere Luft nördlich der Alpen.
 
 
Geophysik: Die Wissenschaft von den physikalischen Zuständen und den Vorgängen im festen Erdkörper, in der Hydrosphäre und in der Lufthülle.
Auch die Wechselwirkungen mit extraterrestrischen Kräften und Vorgängen sind von Intresse.
 
 
Geostationär: In Bezug auf Satelliten ist dies ein Satellit, der sich genauso wie die Erde auf einer Umlaufbahn bewegt. Bei einer Umlaufzeit von 24 Stunden über der Äquatorebene um die Erde scheint er deshalb vom Erdboden aus betrachtet am Himmel festzustehen.
   Der Satellit befindet sich dabei in 36.786 Kilometern Höhe über dem Äquator und bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 3,07 km/s mit der Erde mit. Daher ergibt sich für den Betrachter der Anschein, als würde der Satellit an einer Stelle stillstehen.
 
 
Gewitter: Mit Donner und Blitz einhergehende elektrische Entladung in den Wolken oder zwischen Wolken und Erde, begleitet von meist kräftigen Schauerniederschlägen. Gewitter entstehen durch rasches Aufsteigen feucht-warmer Luft und deren rasche Abkühlung. Gewitterwolken können bei guten Entwicklungsbedingungen in große Höhen von bis zu 12 km vorstoßen. Gewitter sind aufgrund ihrer geringen räumlichen Ausdehnung für Meteorologen meist nur wenige Stunden vorher präzise vorherzusagen.
  Gewitterklassifikation: Gewitter werden nach ihrer Entstehung eingeteilt. Hauptsächlich unterscheidet man zwei Gewitterarten, und zwar Luftmassen- und Frontgewitter. Zu den Luftmassengewittern zählen vor allem Wärmegewitter. Zu den Frontgewittern gehören Warmfront- und Kaltfrontgewitter.
  Gewittervorboten: Sichere Vorboten sind die am frühen Morgen erscheinenden Altocumulus-Castellanus-Wolken. Das sind türmchenförmige Auswüchse aus einer mittelhohen Haufenwolke in einer Höhe von etwa 2.000 Metern.
Ebenso gelten Altocumulus-Flockus-Wolken als Gewittervorboten
 
 
Glatteis: Glatte, kompakte, meist durchsichtige Eisablagerung am kalten Erdboden oder an kalten Gegenständen, die durch Gefrieren von Regen oder Sprühregen entsteht, meist bei Ablösung einer winterlichen Kälteperiode durch eine Warmfront.
Nicht nur im Winter können extreme Wetterbedingungen wie ein mit Hagel verbundenes Gewitter zu kurzzeitig glatten Straßen führen.
 
 
Gletscher: Eisströme, die in den Firnschneefeldern der Hochgebirge und arktischen Kontinente ihren Ursprung haben und sich talabwärts bewegen. In den Alpen bis 200 Meter und in Grönland bis 6 Kilometer jährlich.
 
 
Als Gletscherwind bezeichnet man die durch starke Abkühlung direkt über dem Gletschereis aufgrund ihrer höheren Dichte ins Tal abfießende Kaltluft. Der Gletscherwind hat aufgrund seiner Bildung eine geringe vertikale Mächtigkeit.
 
 
Unter Globalstrahlung versteht man die gesamte an der Erdoberfläche auf eine horizontale Empfangsfläche auftreffende Solarstrahlung. Sie setzt sich zusammen aus der direkten Sonnenstrahlung und der diffusen Himmelsstrahlung.
 
 
Glorie: Optische Erscheinung in der Atmosphäre, die als bunter Kreis um den Sonnenschatten des Beobachters im Nebel erscheint. Eine Glorie entsteht durch die Streuung des Sonnenlichts an Nebel- oder Wolkentröpfchen.
 
 
Golfstrom: Der Golfstrom ist eine warme Meeresströmung. Sie entsteht bei tropischer Wärme im Golf von Mexiko und zieht an der nordamerikanischen Ostküste entlang, biegt dann nach Südosten ab in Richtung Englischer Kanal und dann nach Nordosten in Richtung Island.
 
 
Gradient: In der Meteorologie unterscheidet man drei Arten von Grandienten. Es gibt den barischen Grandienten, der die Luftdruckdifferenz einer Strecke von 111 Kilometern angibt, sowie den horizontalen Temperaturgradienten und den vertikalen Temperaturgrandienten.
 
 
Gradientschwache Wetterlage: Wetterlage, bei der die horizentalen Luftdruckunterschiede nur gering sind. Dadurch gibt es nur eine schwache Luftbewegung. Im Sommer kommt es bei einer zusätzlichen labilen Schichtung aufgrund der Sonneneinstrahlung örtlich zu Schauern. Im Winter ist es meist kalt, in Tälern häufig neblig-trüb.
 
 
Grasminimum: Temperaturminimum in 5 Zentimetern Höhe über dem Erdboden, also im Bereich des Grases. In 5 Zentimetern Höhe tritt bei der nächtlichen Ausstrahlung des Erdbodens häufiger Frost auf, als es in der üblichen Messhöhe von 2 Metern über dem Boden der Fall ist.
 
 
Graupel: Niederschlag in Form von Eiskörnern mit 1 bis 5 Millimetern Durchmesser. Graupel fallen aus höher liegenden Wolkenschichten. Sie entstehen, wenn unterkühlte Tröpfchen mit einem Schnee- oder Eiskristall zusammenstoßen und sofort gefrieren.
 
 
Gravitationskraft: Anziehungskraft, die zwei Massen aufeinander ausüben. Sie ist zu dem Produkt der beiden Massen proportional und zum Quadrat der Entfernung ihrer Schwerpunkte umgekehrt proportional. Die auf der Erde wirkende Gravitation nennt man Schwerkraft.
 
 
Gregale: Hauptsächlich im Winter herrschender kühler, kräftiger und zuweilen stürmischer Nordostwind über Malta und dem Ionischen Meer. Er ist bedingt durch hohen Druck über den Alpen und Südosteuropa und einem Tiefdruckgebiet im südlichen Mittelmeer oder über Nordafrika.
 
 
Griesel: Fester atmosphärischer Niederschlag in Form von Eiskörnchen (vergraupelte, zusammengeballte Eisnadeln bzw. Schneesterne), die kleiner als 1 Millimeter sind. Die weißen, undurchsichtigen Griesel haben eine schneeähnliche Struktur.
 
 
Großwetterlage: Gleichbleibende Luftdruckverteilung und Witterung über einem Gebiet von der Größe Mitteleuropas. Kennzeichnend sind im Gegensatz zur Wetterlage nicht die Bedingungen des augenblicklichen Wetters, sondern die Witterungszusammenhänge mehrerer Tage. Im Allgemeinen nimmt man 3 Tage als Bemessungszeitraum.
 
 
Grundwasser: Wasser, das in den Boden eingesickert ist. Seine Oberfläche bildet den Grundwasserspiegel. Der Grundwasserstand hängt von Regen-, Schmelz- und Flusswasserzufluss sowie von der Wasserentnahme durch den Menschen ab.
 
 
Das Wetter wird im Wesentlichen von der Grundströmung bestimmt. Abhängig von der Richtung, aus welcher die Strömung kommt, werden Luftmassen herangeführt, die je nach Ursprungsgebiet charakteristische Eigenschaften besitzen.
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Grüner Strahl (Green Flash): Unter diesem Begriff verstehen die Meteorologen ein bei Sonnenauf- und untergang im Moment des Berührens des oberen Gestirnrandes mit dem Gesichtskreis für 2 bis 3 Sekunden intensives grünes Leuchten, das über dem Meer gut zu beobachten ist.
 
H
Der Habub ist ein heißer Sandsturm, der im Sommer in der Sahararegion (Sudan, Ägypten) und auf der Arabischen Halbinsel aus nördlichen Richtungen auftritt. Die Windgeschwindigkeiten können bis zu 80 Kilometer pro Stunde erreichen.
 
 
Eine "Hadley-Zelle" ist ein geschlossenes Zirkulationssystem auf jeder Seite des Äquators zwischen der äquatorialen Tiefdruckrinne und dem subtropischen Hochdruckgürtel. Die bodennahen Winde werden als Passate bezeichnet.
 
 
Hagel: Als Hagel bezeichnet man Niederschlag in Form von Eiskörnern ab einer Größe von etwa 5 bis 50 mm Durchmesser. Darunter spricht man von Graupel oder Griesel (weniger als 1 mm Durchmesser).
   Hagel kommt nur in Verbindung mit Gewittern vor. Hagelkörner entstehen in rasch aufsteigenden, feuchten Luftströmen und bestehen aus klaren oder undurchsichtigen, schneeartigen Schichten.
 
 
Halbwüstenklima: So bezeichnet man das Klima des Übergangsgebietes zwischen Vollwüste und Steppe bzw. Savanne mit vollariden bis semiariden Merkmalen. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagshöhe beträgt ungefähr 100 bis 125 Millimeter.
 
 
Haloerscheinungen: Effekte, die durch Spiegelung und Brechung von Licht an Eiskristallen entstehen. Entsprechend der jeweiligen Kristalle entstehen an verschiedenen Stellen des Himmels weißliche oder farbige Kreise und Bögen. Dieses optische Phänomen kündigt oft schlechtes Wetter an.
 
 
Hangwind: Bezeichnung für einen Wind, der tagsüber hangaufwärts (Hangaufwind) und nachts hangabwärts (Hangabwind) weht, und der bei einer ruhigen Strahlungswetterlage besonders gut ausgebildet ist. Nach Sonnenaufgang wird die dem Berghang aufliegende Luft stärker erwärmt als die hangferne Luft.
 
 
Harsch: Bezeichnung für eine Eiskruste auf einer Schneedecke bzw. für verfestigten Schnee als Folge wechselnder Witterungsperioden (Tauwetter und Frostperioden).
Sonnen-Harsch entsteht durch Schmelzen und Wiedergefrieren der Schneeoberfläche.
Wind-Harsch durch Oberflächenverdichtung durch starke Windeinwirkung.
 
 
Der Fuß der Haufenwolke ist oft horizontal. Hier kondensiert die Luftfeuchtigkeit am Taupunkt und steigt von dort weiter nach oben, kondensiert wieder und so fort. So entwickelt sich eine an einen Blumenkohl erinnernde Wolke.
 
 
Hebung des Nebels: Häufig zu beobachtende Erscheinung, dass ein über Nacht gebildeter Nebel im Laufe des Vormittags in den bodennahen Schichten dünner wird und anschließend verschwindet, während er in der Höhe weiter besteht.
 
 
Hebungsvorgänge in der Troposphäre: Sie führen durch Abkühlung zu Wolkenbildung, während das Absinken zu Erwärmung und damit zur Wolkenauflösung führt. Beide Vorgänge spielen für die Wettervorhersage eine Rolle.
 
 
Heiterer Himmel: Wenn die Bewölkung 1 bis 3 Achtel beträgt, spricht man von einem heiteren Himmel. Sonnig ist es bei einem Bedeckungsgrad von 0 Achteln. Wenn die Bewölkung 4 bis 6 Achtel beträgt, handelt es sich um einen wolkigen Himmel.
 
 
Ausgehend von einer Raumtemperatur von 20 °C wird pro Heiztag der Unterschied zwischen diesem Wert und der mittleren Außentemperatur berechnet. Aus der Summe resultiert die Gradtagzahl (GTZ) einer Heizperiode.
 
 
Heißer Tag: Ein heißer Tag, auch Tropentag genannt, ist in der Meteorologie ein Tag, an dem die Lufttemperatur 30°C erreicht oder überschreitet. In Deutschland gibt es relativ wenige Tropentage pro Jahr.
   Sinkt die Tiefsttemperatur in der Nacht nicht unter 20°C, spricht man zusätzlich von einer Tropennacht.
 
 
Herbst: Der Herbst ist eine der vier Jahreszeiten und die Übergangszeit zwischen Sommer und Winter.
  Astronomisch beginnt der Herbst am 23. September und endet am 21. Dezember.
  Meteorologisch ist es die Zeit vom 1. September bis zum 30. November.
  Phänologisch beginnt der Herbst mit der Reife der Rosskastanie und endet mit dem Abschluss der Feldarbeit.
 
 
Herbstbeginn: Man unterscheidet zwischen dem meteorologischen und dem kalendarischen Herbstbeginn.
   Der meteorologische Herbstbeginn ist auf den 1. Sebtember festgelegt. Das hat klimatologische Gründe: Zur Berechnung von klimatologischen Mittelwerten wie Mitteltemperaturen eignet sich die komplette Monatsspanne am Besten.
   Der kalendarische Herbstbeginn trifft in der mitteleuropäischen Zeitzone (Sommerzeit) gegenwärtig etwa gleich häufig auf den 22. oder 23. September.
 
 
Herbstfärbung: Herbstliche Farbpalette der Laubblätter. Sie entsteht durch Abbau des Blattgrüns, so dass die gelb-roten pflanzlichen Farbstoffe nicht mehr überdeckt werden und die Neubildung von wasserlöslichen Farbstoffen zu Braun, Rot und Violett führen.
 
 
Herbstsonnenwende: Am 22. (23.) September haben wir die Tag- und Nachtgleiche. Danach übertrifft die Länge der Nacht wieder die des hellen Tages. Man spricht auch vom Herbstäquinoktium. Die Sonne steht dann im Himmelsäquator.
 
 
Himmelsblau: So nennt man die blaue Farbe des Himmels, die dadurch entsteht, dass der kurzwellige (blaue) Anteil der Sonnenstrahlung vor allem an Luftmolekülen viel stärker gestreut wird, als der langwellige (rote) Anteil. Man spricht auch von Rayleigh-Streuung, benannt nach John William Strutt, 3. Baron Rayleigh.
 
 
Himmelsstrahlung: Jener Teil der Strahlung der Sonne, des Mondes und der Sterne, der von der Luft oder in ihr enthaltenen Teilchen (Aerosole) gestreut und reflektiert wird. Diese Strahlung wird auch als difuse Strahlung bezeichnet.
 
 
Hinderniswolken: Wolken, die bei erzwungener Hebung feuchter Luftmassen an einem Hindernis (z.Bsp. Gebirge) durch adiabatische Abkühlung entstehen. Sie sind auf der Vorderseite des Hindernisses (Luv) und auf der Rückseite (Lee) jeweils verschieden.
 
 
Der Hitzeindex wird ab einer Lufttemperatur von mindestens 26,7 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit ab 40 % berechnet. Er beinhaltet die Lufttemperatur und auch die Luftfeuchtigkeit, da beides die gefühlte Temperatur beeinflusst.
 
 
Hitzetief: Ein Tiefdruckgebiet von geringer Ausdehnung über dem Festland. Die starke Erwärmung des Erdbodens und der bodennahen Luftschichten führen zu einer Labilisierung der Luft und bei ausreichender Luftfeuchte auch zu Wärmegewittern.
 
 
Hitzewelle: Periode starker Erwärmung mit extremen Maxima der Lufttemperatur. Sie entsteht in Mitteleuropa bei sommerlichen Hochdruckwetterlagen, bei denen trocken-heiße Festlandluft aus Russland, dem Balkan bzw. Nordafrika herangeführt wird.
 
 
Eine Hobby-Wetterstation misst unter anderem den Luftdruck. Eine Zunahme verspricht für die nächsten Stunden eine Wetterbesserung, eine Abnahme tedenziell das Gegenteil. Dazu misst sie meist die Luftfeuchtigkeit und die Lufttemperatur.
 
 
Hochdruckbrücke: Sie stellt die Verbindung zwischen zwei Hochdruckgebieten her, z.Bsp. dem Azorenhoch und dem Russlandhoch. Sie kann auch zwei Tiefdruckgebiete voneinander trennen, oftmals mit einem Wechsel zwischen Hochdruckrücken und Tiefdruckrinne.
 
 
Hochdruckgebiet: Ein Hochdruckgebiet, auch kurz und knapp als Hoch bezeichnet, ist ein Gebiet, in dem der Luftdruck höher ist (1020 bis maximal 1080 hPa über dem Meeresspiegel) als in der Umgebung. Den Gegensatz nennt man Tiefdruckgebiet oder Tief.
   Hochdruckgebiete beinhalten warme oder kalte Luft. Die warmen Hochs werden durch absinkende Tropikluft aufgebaut. Sie sind lange ortsfest. Kalte Hochs entstehen vor allem nach Kaltluftvorstößen und werden schnell wieder abgebaut.
   Bei in Hochdruckgebieten nach unten absinkenden Luftmassen wird von Divergenz gesprochen. Zum Ausgleich der in niedrigen Höhen auseinander fließenden Luftmassen strömt die Luft aus höheren Schichten nach, Wolken werden aufgelöst.
   Man spricht von einem 'blockierendem Hoch', wenn ein kräftiges und nahezu ortsfestes warmes Hoch in den mittleren Breiten die Westströmung zeitweise blockiert. Die Tiefdruckgebiete werden in einem großen Bogen umgelenkt.
 
 
Hochdruckkeil: Hochdruckkeil oder Hochdruckrücken nennt man die von einem Hochdruckgebiet ausgehende Zone hohen Luftdrucks mit Höchstwerten entlang einer Linie, die gleichzeitig die Linie stärkster antizyklonaler Isobarenkrümmung darstellt.
 
 
Hochnebel: Gleichmäßige Wolkenschicht, einem Nebel entsprechend, der nicht am Boden liegt. Er bildet sich durch Kondensation innerhalb hoher Dunstschichten oder aus aufgestiegenem Bodennebel. Aus Hochnebel kann gelegentlich leichter Niederschlag fallen.
 
 
Hochsommer: Im Jahresablauf der Witterung sind das die Monate Juli und August. Bei den Witterungsregelfällen sind es speziell die häufig Mitte Juli, im letzten Julidrittel oder im ersten Augustdrittel vorkommenden Hochdruckwetterlagen (Hundstage).
 
 
Hochwassersituation: Bezeichnung für eine Wetterlage, bei der ein erhebliches Ansteigen der Wasserstände an Flüssen und Seen beobachtet wird. Es kommt meist durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren zustande: zum Beispiel durch eine ungewöhnlich hohe Schneeschmelze im Gebirge und/oder ergiebige, lang andauernde Regenfälle.
 
 
Hochwinter: Im Jahresverlauf der Witterung aus meteorologischer Sicht die Zeit von Anfang Januar bis Mitte Februar. Bei den Witterungsregelfällen (Singulartäten) sind es speziell die Hochdruckwetterlagen der zweiten Januarhälfte, die oft die tiefsten Temperaturen des gesamten Winters bringen.
 
 
Hof: Der Hof ist eine atmosphärisch-optische Erscheinung, genauer eine kreisförmige Aufhellung um Sonne oder Mond. Der helle, bläulich-weiß leuchtende innere Teil eines Kranzes um Sonne oder Mond wird durch Reflexion (Beugung) des Lichtes an Wassertröpfchen / Eiskristallen verursacht.
 
 
Höhe über Normalnull (NN): Die Höhenangabe über NN ist erforderlich, um den Barometerstand eines Ortes auf das Niveau des Meeresspiegels reduzieren zu können und damit den Luftdruck in Beziehung zu anderen Orten zu bringen.
   Um Druckmessungen miteinander vergleichen zu können, müssen sie zunächst auf ein gemeinsames Referenzniveau umgerechnet werden. Hierzu dient in der Regel das Meeresniveau (MSL bzw. NN). Mit Hilfe der barometrischen Höhenformel wird dabei der Luftdruck am Meßort, der auf entsprechender Höhe liegt, auf Meereshöhe umgerechnet. So nimmt bei mittlerem Luftdruck auf Meereshöhe (1013 hPa) und bei einer Temperatur von 15 °C der Druck auf 1 m Höhenunterschied um 0,12 hPa (= 1,2 hPa/10 m) bzw. pro 8,3 m Höhenunterschied um 1 hPa ab.
 
 
Höhenklima: Das Klima in Höhenlagen oberhalb von 1000 Metern über dem Meeresspiegel. Es unterscheidet sich vom Klima des Tieflandes durch den mit der Höhe abnehmenden Luftdruck, den Sauerstoffgehalt und der niedrigeren Lufttemperatur und Luftfeuchte.
 
 
Höhenkrankheit: Oberhalb von 3000 Metern machen sich wegen der Abnahme des Luftdrucks und des Sauerstoffgehalts erste Veränderungen der Körperfunktionen bemerkbar, die bis etwa 4500 Meter noch zu kompensieren sind.
 
 
Höhenrauch auch Heerrauch: Ein gefärbter, opaleszierender Schleier in der Luft, der über Grassteppen vorkommt und hauptsächlich durch Grasbrände entsteht, deren Rauch mit Staub bis in größere Höhen geführt wird. Der Himmel ist dadurch häufig weißlich-grau gefärbt.
 
 
Höhenrekord: Am 27. Mai 1931 erreichte der Scweizer Wissenschaftler Auguste Piccard in einem Stratosphären-Ballon eine bis dahin unerreichte Höhe von 15.785 Metern. Bereits am 18. August 1932 übertraf Piccard seinen eigenen Rekord und stieg auf 16.201 Meter Höhe (Luftdruckmessung).
 
 
Höhensonne: In der Meteorologie versteht man unter Höhensonne die Sonneneinstrahlung im Hochgebirge. Sie ist wesentlich intensiver als im Tiefland und besitzt einen größeren Anteil an UV-Strahlung, da die Sonnenstrahlen nicht durch Staub oder Dunst behindert werden.
 
 
Höhentief: Ein Tiefdruckgebiet in höheren Schichten der Atmosphäre (etwa in 5 Kilometern Höhe). In seinem Zentrum finden sich die niedrigsten Temperaturen. Im Satellitenbild ist es durch kompakte oder spiralförmige Wolkenformationen gekennzeichnet.
 
 
Höhenstrahlung: Die Höhenstrahlung (kosmische Strahlung) ist die aus dem Weltraum kommende, sehr energiereiche Korpuskularstrahlung. Sie besteht überwiegend aus Wasserstoffkernen, enthält aber auch Heliumkerne und andere Atomkerne.
 
 
Höhenwetterdienst: Teil des Wetterdienstes, der tägliche Höhenaufstiege mit Radiosonden zur Messung von Druck, Temperatur, Feuchtigkeit und Wind und gegebenfalls der Radioaktivität in der freien Atmosphäre bis in Höhen von
ca. 30 km durchführt.
 
 
Höhenwind: Bezeichnung für den von der Bodenreibung unbeeinflussten, im wesentlichen horizontalen Wind in der freien Atmosphäre (ab etwa 1.000 m Höhe). Er weht annähernd parallel zu den Isobaren, also auch parallel zum geostrophischen Wind, mit dem tiefen Druck zur linken Seite.
 
 
Humboldtstrom: Nach Alexander von Humboldt (1769 - 1859) benannte, kalte nordwärts gerichtete Oberflächenströmung im Pazifischen Ozean vor der Küste von Chile und Peru. Seine niedrige Temperatur ist eine der Ursachen für die wüstenhafte Trockenheit der Küstengebiete.
 
 
Humides Klima: Als humid bezeichnet man das Klima derjenigen Gebiete der Erde, in denen die mittlere jährliche Niederschlagssumme die mittlere Verdunstung übersteigt. Folglich ist die Luftfeuchtigkeit in jenen Gebieten sehr hoch.
 
 
Hundertjähriger Kalender: Aus siebenjährigen Aufzeichnungen des Abtes Mauritius Knauer in den Jahren 1652-1658 wurden ab 1701 Wettervorhersagen abgeleitet. Dies geschah in der irrtümlichen Annahme,dass sich das Wetter nach Ablauf eines siebenjährigen Zyklus wiederholt.
 
 
Hundstage: So nennt man die heißeste Zeit des Jahres. In Mitteleuropa beginnen die Hundstage Mitte Juli und enden Mitte August. Sie entstehen durch eine beständige Hochdruck-Wetterlage.
   In dieser Zeit ist Sirius, der größte Stern im Sternbild des 'Großen Hundes' zu sehen, das für diese Tage namensgebend ist. Während dieses Zeitraumes geht die Sonne etwas später als Sirius auf.
 
 
Hungersteine: Große Steine (z. Bsp. Braunkohlequarzite, Basalte), die im Flussbett großer Flüsse liegen, nur bei extrem niedrigem Wasserstand sichtbar werden und seit alter Zeit mit den nach Dürrezeiten eintretenden Hungersnöten in Verbindung gebracht werden.
 
 
Hurrikan: Tropischer Wirbelsturm mit einem Durchmesser von hunderten Kilometern im Bereich des Karibischen Meeres, der Westindischen Inseln und des Golfes von Mexiko. Sie entstehen aus Wellenstörungen der Passatströmung über warmen Meeresgebieten.
 
 
Hydrometeore: Kondensationsprodukte aus Wasser in fester oder flüssiger Form. Sie fallen als Niederschläge (Nieseln, Regen, Eisnadeln, Schnee, Griesel, Reifgraupeln, Eiskörner, Hagel, Frostgraupeln), oder werden an festen Gegenständen abgelagert (Tau, Reif, Raureif, Raufrost Glatteis etc.).
 
 
Der Hygrograph ist ein Gerät, das die Luftfeuchte misst und den zeitlichen Verlauf aufzeichnet. Dabei wird die von der relativen Luftfeuchtigkeit abhängige Länge von Haaren über ein Hebelsystem auf einen Registrierstreifen übertragen.
 
 
Hygrometer: Instrument zur Feuchtemessung. Die mit der Änderung des Feuchtegehaltes der Luft einhergehende Längenänderung von feuchteempfindlichen Haaren wird hierbei auf einen Zeiger übertragen und damit die relative Luftfeuchtigkeit gemessen.
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Hypsometer: Instrument zur Höhenmessung durch genaue Bestimmung des luftdruckabhängigen Siedepunktes von Wasser.
Wasser siedet z.Bsp. bei einem Luftdruck von 1013 mbar (in Meeresspiegelhöhe) bei 100 Grad Celsius und bei 700 mbar (in 3000 m Höhe) bei 90 Grad Celsius.
 
I
Indianer-Sommer (Indian Summer): Herbstliche Schönwetterperiode in Nordamerika, entspricht dem Altweibersommer in Deutschland, dem Birgittensommer in Schweden, dem Theresiensommer in Frankreich, dem Wenzelsommer in Böhmen und dem Witwensommer in der Schweiz.
 
 
Infrarotstrahlung: Ist im Strahlungsspektrum des Sonnenlichts der an das sichtbare rote Licht oberhalb angrenzede Wellenlängenbereich. Im sichtbaren Licht hat der rote Anteil die größte Wellenlänge. Beim Übergang zu langwelligerer Strahlung ist sie nicht mehr sichtbar.
 
 
Industrieschneefall: Seltene, örtlich begrenzte Schneefälle bis etwa 10 cm Höhe, die durch Emissionen von Industriegebieten (Abgase, Abwärme) hervorgerufen werden. Vorausetzungen für das Auftreten von Industrieschneefall sind eine Nebelschicht bis 1000 Meter Höhe, ausgeprägte Inversion und Bodentemperaturen unter 0 Grad.
 
 
Instabilität der Atmosphäre: Entsteht durch Überhitzung am Boden oder Abkühlung in der Höhe. Oft wirken beide Ursachen zusammen, so dass Schauer und Gewitter entstehen. Eine Instabilität oder eine Labilität der Atmosphäre ist zum Beispiel typisch für das so genannte Aprilwetter.
 
 
Im Hochgebirge oder an der See wird der Organismus "intensiven Reizen" ausgesetzt. Sonne, Wind und Meeresluft regen den Körper zu kräftigen Abwehrreaktionen an. Dieses Verhalten kann zur Heilung von Erkrankungen eingesetzt werden.
 
 
Interzeption: Die Zurückhaltung von Niederschlägen an Blättern und Zweigen der Pflanzen (vor allem in Wäldern) und der damit zusammenhängede Verdunstungsverlust. Dieser Teil des fallenden Niederschlags erreicht nicht den Erdboden.
 
 
Inversion: Luftschicht, in der die Temperatur nicht nach oben hin abnimmt, wie dies normalerweise der Fall ist, sondern zunimmt. Mit dieser Temperaturumkehr ist auch eine Feuchteabnahme verbunden, sodass sich in der Inversionsschicht die Wolken auflösen.
 
 
Ionosphäre: Der Teil der hohen Atmosphäre, in dem die Ionisation der Luft so stark, das heißt die Zahl der Ionen und freien Elektronen so großt ist, dass die Ausbreitung von Radiowellen beeinflußt wird. Die Ionisation wird von der solaren Ultraviolettstrahlung verursacht.
 
 
Islandtief: Im Seegebiet um Island anzutreffendes, meist umfangreiches und quasi stationäres Tiefdruckgebiet. Es ist neben dem Azorenhoch als eines der Aktionszentren der Atmosphäre für die Witterung und das Klima Europas von großer Bedeutung.
 
 
Isobaren: Linien gleichen Luftdrucks, die auf Wetterkarten die verschiedensten Formen annehmen können. Sie verlaufen manchmal lang gestreckt, zeigen Wellenformen oder schließen sich zu Kreisen oder Ellipsen. Sie werden in Abständen von 5 Millibar gezeichnet.
 
 
Isobronten: Linien, die alle Orte verbinden, bei denen zur gleichen Uhrzeit der erste Donnerschlag (Beginn des Gewitters) auftritt. Sie dienen der Darstellung von Geschwindigkeit, Zugrichtung und Verbreitung von Gewittern und sind somit wichtig für die Erfassung der Entwicklung eines Gewitterherdes.
 
 
Isogonen: In der Meteorologie bezeichnen Isogonen die Verbindungslinien der Orte mit der gleichen Windrichtung.
   In der Geophysik, beim Erdmagnetismus, sind Isogonen die Linien gleicher Werte der erdmagnetischen Deklination (Abweichung von magnetisch Nord zu geographisch Nord).
 
 
Isohypsen: In der Geodäsie und Kartographie Linien gleicher geographischer Höhe (Höhenlinien). In der Meteorologie verwendet man diesen Begriff für die Linien gleicher geopotenzieller Höhe auf einem Bezugsniveau (z.Bsp. Meeresniveau) in einer Fläche gleichen Luftdrucks.
 
 
Isolinien dienen der grafischen Darstellung der räumlichen Verteilung von Orten mit gleichen Messwerten. So sind zum Beispiel Isobaren Linien gleichen Luftdrucks oder Isanemonen Linien gleicher mittlerer Windgeschwindigkeit.
 
 
Isothermen: Linien gleicher Temperatur, in der Klimatologie meist in Karten der Lufttemperatur für einen bestimmten Zeitpunkt oder den Durchschnitt eines Zeitraumes. Die wahren Isothermen geben die wirklichen Temperaturverhältnisse in einer bestimmten Höhenlage wieder.
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ITC: Abkürzung für innertropische Konvergenzzone, in der Luftströmungen in Bodennähe zusammenfließen (konvergieren), hierbei zum Aufsteigen gezwungen werden und zu Wolkenbildung und Niederschlägen führen.
Die äquatoriale Tiefdruckrinne stellt eine großräumige ITC dar.
 
J
Mit Jahresgang bezeichnet man allgemein den Verlauf eines meteorologischen Parameters im Laufe eines Jahres. Der mittlere Jahresgang eines Parameters (über mehrere Jahre gemittelt) wird zur Klimaklassifikation angewendet.
 
 
Jahreszeiten: In den Tropen kennt man, anders als in Europa, wo es vier Jahreszeiten gibt, nur zwei Jahreszeiten: die trockene Jahreszeit und die Regenzeit. In Indien unterscheidet man hingegen in drei Jahreszeiten: in die kühle, heiße und feuchte Jahreszeit.
 
 
Das Klima und andere Faktoren bestimmen das Wachstum von Bäumen. Aus der Breite und der Struktur der Jahresringe erhält man darum auf diesem Weg Informationen über die klimatischen Bedingungen in der jüngeren Vergangenheit.
 
 

Jahrhundert-Sommer: Im allgemeinen Sprachgebrauch übliche Bezeichnung für außergewöhnlich lange anhaltende sonnige und heiße Perioden während der Sommermonate. Im wörtlichen Sinn kann man die Sommer 1983 und 2003 als Jahrhundert-Sommer bezeichnen.
 
 
Jahrhundert-Winter: Im allgemeinen Sprachgebrauch übliche Bezeichnung für außergewöhnlich lang anhaltende, sehr kalte Perioden während der Wintermonate.
Meteorologisch betrachtet war in Mitteleuropa:
1829/30 der kälteste Winter des 19. Jahrhunderts und
1962/63 der kälteste Winter des 20. Jahrhunderts.
 
 
Jetstream (Strahlstrom): Äußerst intensiver, bandförmiger Luftstrom mit außerordentlich hohen Windgeschwindigkeiten. Er entsteht an der Frontalzone bezeichneten Grenze von sehr kalten und sehr warmen Luftmassen. Er bewegt sich knapp unterhalb der Tropopause in etwa zehn Kilometern Höhe und kann Geschwindigkeiten von bis zu 500 Kilometern pro Stunde erreichen. Flugzeuge nutzen den Jet-Stream, auch Strahlstrom genannt, für hohe Reisegeschwindigkeiten.
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Joran: Der Joran ist ein vorwiegend aus Westen und Nordwesten kommender kalter, oft auch böiger Bergwind am Südosthang des Jura in der Schweiz. Im Sommer tritt er häufig in Verbindung mit lokalen Gewittern auf. Er kommt ebenfalls bei Kaltfronten vor, die das Gebirge überschreiten.
 
K
Kalmenzone: Region beiderseits des Äquators, in der geringer Luftdruck herrscht und entweder überhaupt kein Wind oder nur ein sehr schwacher Wind weht. Windstillen werden als Kalmen, Doldrums oder auch Mallungen bezeichnet.
 
 
Kaltfront: Grenzfläche zwischen warmen und kalten Luftmassen, wenn kältere Luft die wärmere am Boden verdrängt. Beim Durchzug einer Kaltfront dreht der Wind unter Auffrischen nach rechts, die Lufttemperatur sinkt, und der Luftdruck beginnt zu steigen.
 
 
Fließt in windschwachen, klaren Nächten kalte Luft hangabwärts, spricht man von Kaltluftfluss. Entscheidend für die Fließgeschwindigkeit sind die Hangneigung, die Oberflächenbeschaffenheit und die Größe des Einzugsgebiets.
 
 
Kaltluftsee: Ansammlung von kalter Luft in Tälern, Senken und Mulden, die hier bei Windstille stagniert. Im Vergleich zur wärmeren Umgebung ist im Bereich des Kaltluftsees sowohl die Frostgefahr als auch die Nebelbildung erhöht.
 
 
Kaltlufttropfen: Bezeichnung für ein Höhentief mit einem Durchmesser von 500 bis 1.000 Kilometern und einem Kern aus sehr kalter Luft in der mittleren und oberen Troposphäre (5 bis 10 Kilometer Höhe). Hier treten im Winter nicht selten die tiefsten beobachteten Temperaturen auf.
   Sie können Ursache für kräftige, meist örtlich begrenzte Regen- oder Schneefälle (abhängig von der Jahreszeit) sein.
 
 
Ein Katathermometer nach Leonard Hill (1916) ist ein Flüssigkeitsthermometer zur Messung der Kühlwirkung der Luft. Es wird beobachtet, in welcher Zeit das (im Wasserbad) vorgewärmte Gerät sich von 38,0° auf 35,0° Celsius abkühlt.
 
 
Kälte im Februar: Zwar ist häufig der Januar der kälteste Wintermonat, in manchen Jahren jedoch kommt die größte Kälte auch erst im Februar. So war es zum Beispiel in den extremen Wintern 1929 und 1956. Der wohl eisigste Februar der letzten 100 Jahre war der des Jahres 1929.
 
 
Kältepol: Als Kältepol bezeichnet man den Ort auf der von Menschen bewohnten Gebiete der Erde, an dem die niedrigste jemals gemessene Lufttemperatur registriert wurde.
Nach offziellen Angaben ist dies auf der Nordhalbkugel das russiche Dorf Oimjakon in Nordost-Sibirien mit -67,8 Grad Celsius am 06. Februar 1933
und auf der Südhalbkugel die russische Station Wostock in der Antarktis mit -89,2 Grad Celsius am 21. Juli 1983.
 
 
Kälterückfall: Unterbrechung des Jahreszeitlich bedingten Temperaturanstiegs im Frühjahr und Sommer durch Kaltlufteinbrüche. In Mitteleuropa nennt man diese mehrere Tage andauernde Wetterlage, die für die betreffende Jahreszeit zu niedrigen Temperaturen oder auch volkstümlich z.Bsp. Aprilwetter, Schafskälte.
 
 
Keimtemperatur: Die Keimtemperatur für Saat- und Pflanzgut ist die Temperatur, die der Erdboden haben muss, damit das Keimen beginnt. Sie liegt z.Bsp. bei Getreide bei 3 bis 5 °C, bei der Kartoffel bei 8 °C und beim Kürbis bei 12 °C.
 
 
Kelvin: Von dem britischen Physiker William Lord Kelvin of Largs vorgeschlagene und heute allgemein gültige Temperaturskala. Von den Gesetzen der Thermodynamik ausgehend beginnnt sie am absoluten Nullpunkt (0 Grad Kelvin, das entspricht auf der Celsius-Skala dem Wert -273,15 Grad Celsius).
 
 
Die offizielle Einheit für die Temperatur ist seit dem Jahr 1968 Kelvin (K). Bei -273,15°C liegt der absolute Nullpunkt, also 0 Kelvin. Dabei sind die beiden Temperaturskalen gleich eingeteilt, ein Grad Celsius mehr bedeutet auch ein Kelvin mehr.
 
 
Kernloser Winter: Für mitteleuropäische Verhältnisse ein Winter, der im Gegensatz zum Normalfall im Januar milder ist als im Dezember und im Februar. Zusätzlich unterscheiden sich die Monatsmitteltemperaturen der Wintermonate kaum voneinander.
 
 
In der weltweiten "Klassifizierung der Klimate" nach Wladimir Köppen (1846 - 1940) gehört Deutschland aufgrund seiner Temperatur- und Niederschlagsverhältnissen zum feucht-temperierten, warm gemäßigten Regenklima.
 
 
Klareis: Klareis ist eine Form der Nebelfrostablagerung. Es ist eine glatte, kompakte, im Allgemeinen durchsichtige und sehr fest anhaftende Eisablagerung unbestimmter Form und unregelmäßiger Oberfläche.
 
 
Als "kleine Eiszeit" wird der Zeitraum von Anfang des 15. bis in das 19. Jahrhundert bezeichnet. In dieser Zeitspanne waren die Winter im Durchschnitt um anderthalb bis zwei Grad kälter, zeitgleich dehnten sich die Gletscher deutlich aus.
 
 
Klima beschreibt die Gesamtheit aller meteorologischen Erscheinungen, die den mittleren Zustand der Atmosphäre an einer Stelle der Erdoberfläche charakterisieren. Ganz Deutschland gehört zu der gemäßigten Klimazone Mitteleuropas.
 
 
Klimaatlas: In einem Klimaatlas werden Klimakarten für ein bestimmtes Gebiet oder für einen speziellen Anwendungsbereich wie z.Bsp. die Landwirtschaft zusammengestellt. Außerdem gibt es Tabellen und Abbildungen, die die Klimakarten ergänzen.
 
 
Klimaelemente sind die messbaren meteorologischen Parameter, die im Rahmen der Wetterbeobachtung ausgewertet werden. Dazu gehören zum Beispiel Luftdruck, Wind, Luftfeuchtigkeit, Niederschlag, Temperatur und Globalstrahlung.
 
 
Klimaformel: Hilfsmittel zur Beschreibung des Klimas eines Ortes und bei der Erstellung von Klimakarten. Die Klimaformel geht von gemessenen Werten (u.a. Jahresmittelwert der Lufttemperatur, Jahresniederschlagsmengen) aus.
 
 
Klimakammer: Raum, dessen Temperatur, Feuchtigkeit, Druck und Gaszusammensetzung variiert werden kann. Eine Klimakammer wird für physiologische Untersuchungen an Pflanzen, Tieren und Menschen gebraucht, z.Bsp. für die Behandlung bei Erkrankungen.
 
 
Klimamelioration (lat. melior "besser") ist die durch den Menschen verursachte Verbesserung des (meist lokalen) Klimas, beispielsweise durch Begrünung, Anlegen von Wasserflächen oder Schaffung von Frischluftschneisen.
 
 
Klimaschwankungen: Langfristige Umstellungen des mittleren Zustandes der Atmosphäre. Da erst seit dem 18. Jahrhundert systematische meteorologische Beobachtungen vorliegen, lassen sich erst seit dieser Zeit Klimaschwankungen exakt nachweisen.
 
 
Klimatherapie: Behandlung bestimmter Krankheiten in Kurorten, die eine besondere Klimabeschaffenheit haben wie staubfreie Luft, Sonneneinstrahlung und bestimmte Höhenlage. Im allgemeinen haben Mittelgebirgskurorte Schonklima, Höhenkurorte Reizklima.
 
 
Klimatische Schneegrenze: Sie ist die höchste Lage, in welcher der im Jahresdurchschnitt gefallene Schnee im Mittel nicht mehr vollständig schmilzt. Man errechnet sie theoretisch. In den Alpen liegt sie auf der Nordseite zwischen 2500 und 2800 Metern Höhe über dem Meeresspiegel.
 
 
Klimazonen: Großräumige Gebiete der Erde, in denen die wesentlichen Züge des Klimas gleichartig sind. Sie sind hauptsächlich durch die unterschiedlichen Einstrahlungsverhältnisse und die damit zusammenhängende allgemeine Zirkulation der Atmosphäre bedingt.
 
 
Knoten: In der Meteorologie ein Maß für die Windgeschwindigkeit. Knoten ist eine aus der Seefahrt stammende Maßeinheit und wird für die Geschwindigkeit von Schiffen verwendet. Ein Schiff fährt mit der Geschwindigkeit von einem Knoten, wenn es in einer Stunde die Strecke von einer Seemeile (= 1,852 km) zurücklegt.
Es gilt: 1 Knoten = 1 Seemeile pro Stunde = 1,852 km pro Stunde.
 
 
Koagulation: In der Meteologie spricht man im Zusammenhang mit dem Wachstum von Tröpfchen in Wolken von Koagulation. Gemeint ist das Anwachsen von Wolkentropfen, indem sie mit kleineren, in der Luft mitgeführten Aerosolteilchen aufgrund ihrer unterschiedlichen Fallgeschwindigkeiten kollidieren. Dadurch kann jedoch nur kleintropfiger Regen entstehen.
 
 
Koaleszenz: Das Zusammenfließen von zwei Wassertröpfchen zu einem größeren Regentropfen bei Berührung. Dieser Prozess ist für die Niederschlagsbildung innerhalb warmer Wolken (mit Temperaturen über 0 Grad Celsius) von Bedeutung.
 
 
Mit dem "KO-Index" (Energiedifferenz zwischen oberen und bodennahen Luftschichten) wird die Stabilität der Atmosphäre beurteilt. Ist der Index z.Bsp. negativ, so ist die Atmosphäre labil bzw. instabil geschichtet und Gewitter sind möglich.
 
 
Kolloid-labil: Zustand von Wolken oder Nebel, der durch ein Nebeneinander von großen und kleinen Tropfen gekennzeichnet ist. Dabei wachsen die größeren Tropfen auf Kosten der kleineren. Dadurch werden Tropfen gebildet, die groß genug sind, den Erdboden zu erreichen.
 
 
Kondensantion: So bezeichnet man die Verdichtung von unsichtbarem Wasserdampf zu Wassertröpfchen in der Wolke oder im Nebel beim Vorhandensein von Kondensationskernen. Die Ursache ist die Abkühlung der Luft bis zur völligen Sättigung mit Wasserdampf.
 
 
Kondensantionskerne: Kleinste Teilchen hygroskopischer Substanzen (z.Bsp. Staub), die als Ansatzpunkte für die Kondesation von Wasserdampf, also bei der Wolken- und Nebelbildung notwendig sind. Ihre Anzahl beträgt in reiner Luft bis zu 1000 pro Kubikzentimeter.
 
 
Kondensstreifen: Ein langer und schmaler Wolkenstreifen, der sich in den Abgasen eines Flugzeuges oberhalb von ca. 8 Kilometern bildet. Er entsteht durch die Kondensation der heißen, wasserdampfhaltigen Triebwerksabgase, wenn diese auf kalte Luft treffen. In der Regel ist ein Kondensstreifen kurzlebig, kann aber stundenlang erhalten bleiben. Eine langsame Auflösung deutet auf eine beständige Hochdrucklage hin.
 
 
Kontinentalklima: Die klimatischen Verhältnisse der inneren und meerfernen Festlandgebiete. Es ist durch große Temperaturgegensätze zwischen Sommer und Winter gekennzeichnet. Die größten Niederschläge treten im Sommer auf.
 
 
Kontinentale und maritime arktische Polarluft: Von kontinentaler und maritimer arktischer Polarluft spricht man, wenn die aus arktischen Regionen stammende Luft sich noch am Polarkreis befindet oder ihren Charakter seit dem Weiterzug kaum geändert hat.
 
 
Kontinentale Tropikluft: Sie hat ihren Ursprung über dem südlichen Balkan und Kleinasien und gelangt mit der Ostströmung eines kontinentalen Hochs nach Europa. In der warmen Jahreszeit zeichnet sie sich durch Trockenheit und große Hitze (Höchstwerte über 30° Celsius) aus.
 
 
Konvergenz: Das Zusammen- oder Gegeneinanderfließen von Luftströmungen. Die Bezeichnung wird in der Meteorologie zur Beschreibung von horizontalen Strömungsanordnungen benutzt, andererseits mathematisch als negative Divergenz verstanden. Da die Luft nicht nach unten ausweichen kann, muss sie aufsteigen und verursacht Schauer und Gewitter. Das Gegenteil ist eine Divergenz.
 
 
An einer Konvergenzlinie passiert kompensierendes Aufsteigen der Luft infolge horizontalen Zusammenströmens in höheren atmosphärischen Schichten. Dort treten oft linienhaft organisierte Gewitter auf, die "Squall Lines" genannt werden.
 
 
In Äquatornähe zieht sich um die Erde eine Zone mit kräftigen Regengüssen und Gewittern, die innertropische Konvergenzzone (ITCZ). Die mittlere Lage liegt bei 5 Grad nördlicher Breite. Je nach Jahreszeit variiert sie etwas.
 
 
Kosmische-Strahlung: Die Höhenstrahlung ist die aus dem Weltraum kommende, sehr energiereiche Korpuskularstrahlung. Sie besteht überwiegend aus Wasserstoffkernen, enthält aber auch Heliumkerne und andere Atomkerne.
 
 
Kurort-Klima: Für deutsche Kurorte muss ein Gutachten erstellt sein, in dem die Bedingungen für genau festgelegte Klimafaktoren vorliegen müssen. Dazu zählt z.Bsp. die Staubbelastung im Kurgebiet, die Konzentration von Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid und Stickoxyden.
 
 
Kuroshio: Der Kuroshio ist eine warme Oberflächen- Meeresströmung im westlichen Pazifik zwischen den Philippinen und der Ostküste Japans. Er hat auf das Klima Japans einen ähnlich maßgeblichen Einfluss wie der Golfstrom im Atlantik auf das Klima Europas.
 
 
Kurz-, Mittel- und Langfristvorhersage: Die Kurzfristvorhersage umfasst einen Zeitraum von 24 bis 36 Stunden und hat eine Eintreffwahrscheinlichkeit von etwa 90%.
Die Mittelfristvorhersage umfasst einen Zeitraum von 3 Tagen bis zu einer Woche.
Grundsätzlich wird jede Vorhersage, die über eine Woche hinausgeht, als Langfristprognose bezeichnet. Dabei kann jedoch keine Wettervorhersage mehr für einen bestimmten Tag erstellt werden, sondern es wird nur ein allgemeiner und großräumiger Witterungstrend für einen längeren Zeitraum ausgegeben.
 
 
Küstenklima: Klima, dass noch stark maritim durch Meeresküstenbereiche beeinflusst wird. Gegenüber dem Binnenklima zeichnet es sich durch ausgeglichenere Jahres- und Tagesschwankungen der Temperatur sowie durch größeren Windreichtum aus.
 
 
Küstennebel: Vor allem im Wirkungsbereich kalter Meeresströmungen oder kalten Auftriebswassers vor subtropischen und tropischen Küsten auftretende Nebel. Sie entstehen durch Abkühlung der Luft über dem kalten Wasser.
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Kymatologie: Die Lehre von den Wellenformen in der Atmosphäre, Hydrosphäre (Wasserhülle der Erde, umfasst die Ozeane mit Nebenmeeren, Binnengewässern, Grundwasser und Gletschereis) und Lithosphäre (Gesteinsrinde der Erde bis in etwa 1.200 Kilometern Tiefe).
   In der Meteorologie gehört dazu das Studium der Luftwogen und Wogenwolken, aber auch der Luftdruckwellen.
 
L
Labile Luft: Wenn kalte Luftmassen über wärmere bodennahe Luftschichten strömen, werden sie von unten erwärmt und dadurch labil geschichtet. Das führt zu einem lebhaften, turbulenten Austausch höherer Luftschichten. Es bilden sich Quellwolken, Schauer und Gewitter.
 
 
Labradorstrom: Der Labradorstrom ist eine kalte, südwärts gerichtete Meeresströmung vor der Nordostküste Nordamerikas. Der Labradorstrom entstammt den Nordpolarmeeren und ist deshalb relativ salzarm. Vor Neufundland trifft er auf den warmen Golfstrom. Dort bildet sich häufig Nebel aus.
 
 
Lacunosus: Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "durchlöchert". Es ist ein Zusatz zu den Namen von Wolkengattungen (z.B. bei Cirro-, Altocumulus), wenn diese mehr oder weniger regelmäßig verteilte, rund erscheinende Löcher aufweisen. Dabei sind deren Ränder häufig ausgefranst.
 
 
Ladungsschweiß ist an Schiffsladungen entstehendes Kondenswasser, wenn die Temperatur der Ladung auf oder unter die Taupunkttemperatur der Laderaumluft sinkt. Er kann eine Ursache für Feuchteschäden beim Transport sein.
 
 
Laminare Strömung: Strömung, in der im Gegensatz zur turbulenten Strömung alle Teilchen auf nahezu parallelen Bahnen ungestört und ohne Wirbel nebeneinander herlaufen, auch wenn benachbarte Teilchen unterschiedliche Geschwindigkeiten aufweisen.
 
 
Landklima: Ein kontrastreiches Klima mit ausgeprägten Temperaturschwankungen im Tages- und Jahresverlauf. Andere Bezeichnungen für Landklima sind auch Kontinental- oder Binnenklima.
   Den Gegensatz nennt man Seeklima oder auch maritimes Klima.
 
 
"Land- und Seewind": Ein in der Richtung wechselnder Wind, der bei Schönwetter nachts von dem sich abkühlenden Land zu dem relativen warmen See, tagsüber von dem jetzt kühleren See zu dem erwärmten Land weht. Ursache hierfür sind Luftdruckunterschiede.
 
 
Laser: Stark gebündelter kohärenter Lichtstrahl, der sich wegen seiner hohen Frequenz besonders gut zur Nachrichtenübermittlung eignet. In der Meteorologie wird er z.Bsp. zur Untersuchung der Struktur von Wolken und deren vertikaler Mächtigkeit benutzt.
 
 
Latente Wärmeenergie: Wird bei der Änderung des Aggregatzustands eines Stoffes freigesetzt. In der Meteorologie entspricht sie der potentiellen Energie des Wasserdampfs, die bei der Bildung von Wolken freigesetzt wird.
 
 
Latente Wärme (gebundene Wärme): Wärmemenge, die beim Schmelzen und Verdunsten eines Körpers - in der Meteorologie speziell dem Wasser (Eis) - zugeführt wird, ohne dass eine Temperaturerhöhung dabei auftritt.
 
 
Lawine: Schnee- und Eismasse, die auf steilen Hängen, besonders im Hochgebirge, häufig auf den gleichen Bahnen abgleitet. Aus dem anfänglichen Gleiten von ganzen Schneeschollen entwickelt sich ein turbulentes Fließen. Bei schnellerer Bewegung bilden sich ein Fließ- und ein Staubteil aus. Wenn sie große Sach-, Personen- oder Umweltschäden verursachen, zählen sie zu den Naturkatastrophen.
   Neben Trockenschnee-Lawinen, die beim Abgehen eine starke Druckwelle erzeugen, unterscheidet man Feuchtschnee-Lawinen, die zur Zeit der Schneeschmelze vorkommen.
   Die bekannteste Form der Lawine ist das Schneebrett. Es ist gekennzeichnet durch einen linienförmigen Abriss, beispielsweise ausgelöst durch Skifahrer. Weitere Voraussetzung ist eine entsprechend große Hangneigung.
   Von einer Dachlawine spricht man, wenn sich Schneemassen von einem Hausdach lösen. Bei entsprechender Höhe kann dies durchaus zu Schäden an geparkten Autos führen, welche sich aber durch Dachreiter relativ einfach verhindern lassen.
   Lawinenwind ist die Bezeichnung für starke Luftwirbel, die häufig bei niedergehenden Lawinen auftreten. Aufgrund des dabei entstehenden Soges können dabei lokal sehr hohe Windgeschwindigkeiten erreicht werden.
 
 
Lee: Ein der Seemannssprache entnommener Begriff für die dem Wind abgewandte (d.h. windgeschützte) Seite einer Erhebung (Berg, Gebirge), eines Gebäudes oder eines Schiffs, die im Windschatten liegt. Den Gegensatz dazu nennt man Luv.
 
 
Leewirbel: Im Lee eines Berges oder Gebirges in Verbindung mit Leewellen entstehende walzenförmige Luftwirbel mit horizontaler Achse, sogenannte Rotoren, die an ortsfesten Rotorwolken zu erkennen sind.
 
 
Die Lichtsäule ist ein Lichteffekt in der Atmosphäre und gehört zu den Haloerscheinungen. Mit Lichtsäule bezeichnet man einen stark leuchtenden weißen Vertikalstreifen durch die Sonne, wenn sich diese nahe am Horizont befindet.
 
 
Lichtstreuung: Die Lichtstreuung ist eine diffuse Zerstreuung der Sonnenstrahlungin in der Atmosphäre durch Luftmoleküle, bzw. durch Staub- und Dunstteilchen und auch eine Zerstreuung der Lichtstrahlen künstlicher Lichtquellen in dunst- bzw. staubhaltiger Luft.
 
 
Lidar steht für "light detection and ranging" und ist eine Methode zur optischen Abstandsmessung sowie zur Fernmessung atmosphärischer Parameter. Statt Funkwellen wie beim Radar werden jedoch Laserstrahlen verwendet.
 
 
Limnologie: Wissenschaft von den Binnengewässern, also Seen, Flüssen und Bächen. Zu diesem Wissenschaftsgebiet zählt auch die Wasserhygiene und die Erhaltung des Wasserhaushalts. Die Limnologie wird als Teilgebiet der Hydrologie betrachtet.
 
 
Lithometeore gehören zu den meteorologischen Meteoren, welche unter anderm als schwebende, fallende oder abgelagerte flüssige (Hydrometeore) oder feste Teilchen an der Erdoberfläche oder im Himmel beobachtet werden.
 
 
Lostage: Bestimmte Tage des Jahres (insgesamt 84), die nach dem Volksglauben für die weitere Wetterentwicklung der folgenden Wochen bedeutsam sein sollen. Zu den bekanntesten Lostagen gehören Lichtmess (2. Februar), Eisheilige (11. bis 15. Mai), Siebenschläfer (27. Juni) und Allerheiligen (1. November).
 
 
Luft: Gasgemisch der die Erde umgebenden Atmosphäre. Es besteht aus Stickstoff, Sauerstoff, Kohlendioxid und Argon. Ferner gehören Spuren von Neon, Helium, Krypton, Xenon und Radon dazu. Unter gewöhnlichen Bedingungen enthält die Luft auch Wasserdampf, Ozon und Staub.
 
 
Luftdichte: Die Dichte der Luft wird aus Luftgewicht, Temperatur und Feuchtigkeit berechnet. Die Kenntnis der Luftdichte ist wichtig für die Steigleistung von Flugzeugen und für die Ballistik (Lehre von der Bewegung geschleuderter oder geschossener Körper).
 
 
Luftdruck: Als Luftdruck bezeichnet man das Gewicht der Luftsäule vom Erdboden bis an die Grenze der Atmosphäre. Da kalte Luft schwer und warme Luft leicht ist, muss der Luftdruck um so höher sein, je kälter die Luft ist. Der Luftdruck ist über Kaltluft in der Höhe tief.
   Der Luftdruck wird z.Bsp. mit einem Aneroidbarometer gemessen. Dabei wird ein dosenartiger elastischer Hohlkörper zusammengedrückt und die Stärke der Verformung aufgezeichnet.
   Der Luftdruck wurde lange in Millibar (mbar) gemessen. Als 1960 die international gültigen SI-Einheiten eingeführt wurden, einigten sich die Meteorologen auf Pascal. Heute wird der Luftdruck meist in Hektopascal (hPa) angegeben.
   Abnahme des Luftdrucks mit der Höhe: In etwa 5,8 Kilometern Höhe beträgt der Luftdruck die Hälfte des Bodenluftdrucks, der auf Normalnull (Meereshöhe) 1013 hPa beträgt. In 11,5 Kilometern Höhe beträgt er ein Viertel und in 22 Kilometern Höhe ein Achtel des Bodenluftdruckes.
   Der höchste je in Deutschland gemessene Luftdruck wurde mit 1058 hPa am 23. Januar 1907 in Berlin registriert. Solch extrem hohe Luftdruckwerte sind in Deutschland sehr selten und nur in Wintermonaten möglich.
   Tiefster Luftdruck in Deutschland: Am 27.11.1983 wurde der tiefste Luftdruck in Deutschland seit Beginn der Erfassung meteorologischer Daten gemessen. In Bremen sank er auf 955,4 Hektopascal. Die stärksten Tiefs auf dem Nordatlantik erreichen 920 hPa.
   Der Wind gleicht Luftdruckunterschiede zwischen Hochs und Tiefs aus. Er weht aber nicht direkt vom Hoch in das Tief. Die Corioliskraft sowie Reibungs- und Zentrifugalkräfte bewirken teils gravierende Ablenkungen des Windes.
 
 
Luftdruckwellen: Zeitliche Änderungen des Luftdrucks in regelmäßiger Folge, die thermisch (durch unterschiedlich temperierte Luftmassen) oder dynamisch (durch orographische Hindernisse, Verlauf der Höhenströmung) bedingt sind.
 
 
Luftdruckreduktion: Um den auf Ortshöhe berechneten Luftdruck mit dem anderer Orte vergleichen zu können, wird er auf den Meeresspiegel (Normalnull) reduziert. Den Isobaren (Linien gleichen Luftdrucks) liegen auf NN reduzierte Luftdruckwerte zugrunde.
 
 
Luftelektrizität: In der Atmosphäre besteht ein vertikales Spannugsgefälle von etwa 130 Volt pro Meter. Die Erdoberfläche bildet dabei den negativen Pol. Dieses elektrische Feld wird durch Gewitter auf der Erde abgebaut.
 
 
Die Luftfeuchtigkeit gibt den Gehalt von Wasserdampf in der Luft an. Neben der absoluten Feuchtigkeit gibt es die relative Luftfeuchtigkeit, die spezifische Luftfeuchtigkeit, das Mischungsverhältnis und den Dampfdruck der Luft.
 
 
Luftmasse: Luftquantum, das einheitliche Eigenschaften hinsichtlich Temperatur, Feuchtigkeit und Schichtung besitzt. Ursprungsgebiet und Wanderweg geben einer Luftmasse ihre charakteristischen Eigenschaften. Sie haben eine Schichtdicke von über 1000 Metern und eine Ausdehnung von mindestens 500 Kilometern. Die Grenze zwischen Luftmassen wird als Front angegeben. In Europa sind polare und subtropische Luftmassen wetterwirksam.
 
 
Luftspiegelung: Der Begriff für eine meteorologisch-optische Erscheinung, die auf starke Erwärmung oder Abkühlung der bodennahen Luftschichten zurückzuführen ist. Dadurch werden Lichtstrahlen von ihrem geraden Weg abgelenkt.
Gegenstände am Horizont werden nach oben gespiegelt, wenn unten sehr kalte Luft liegt.
 
 
Lufttemperatur: Temperatur, die ein von Luft umströmtes, gegen Strahlung geschütztes Thermometer anzeigt. In der Regel bezieht sich eine Messung der Lufttemperatur stets auf die Standardhöhe von 2 Meter über dem Erdboden.
   Im Mittel nimmt die Lufttemperatur um 0,6 °C pro 100 Meter Erhebung ab. Diese nicht gesetzmäßige, das heißt von Tag zu Tag in wechselnder Weise erfolgende Temperaturabnahme endet an der Tropopause in etwa 11 km Höhe und ist für die Schichtungsstabilität der Troposphäre verantwortlich.
 
 
Luftwirbel: Unter Luftwirbeln verstehen Wetterkundler sich spiralförmig drehende Luftmassen. Luftwirbel gibt es in unterschiedlicher Größe. So unterscheidet man die großen Luftwirbel, wie den Tornado oder den Hurrikan, von den kleinen, lokalen Luftwirbeln, den sogenannten Windhosen.
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Luv: Begriff aus der Seemannssprache. In der Meteorologie bezeichnet Luv die vom Wind angeströmte Seite eines topographischen Hindernisses mit einem aufsteigendem Wind und damit oft verbundenen Niederschlägen (orografischer Steigungsregen).
 
M
Magnetstürme sind plötzlich auftretende kräftige Störungen des erdmagnetischen Feldes. Sie werden ausgelöst durch Sonneneruptionen, bei denen elektromagnetische Strahlen abgegeben werden. Sie stören oft den Funkverkehr.
 
 
Die Magnus-Formel ermöglicht die Berechnung des Sättigungsdampfdrucks des Wasserdampfs in der Luft, welche nur bis zu einem gewissen Grad Feuchtigkeit aufnehmen kann. Wird sie jedoch weiter abgekühlt, beginnt das Wasser zu kondensieren.
 
 
Mallungen: Zonen mit vorherrschenden Windstillen. Eine dieser windstillen Zonen befindet sich in Äquatornähe im Bereich tiefen Luftdrucks (Kalmengürtel), die beiden anderen Mallungen liegen jeweils 30 Grad nördlich und südlich des Äquators im Bereich hohen Luftdrucks.
 
 
Maritimes Klima: Das maritime Klima ist vom Meer beeinflusst. Es zeichnet sich durch geringe Tages- und Jahreschwankungen, eine recht hohe Windgeschwindigkeit und einen hohen Bewölkungsgrad aus. Frühjahr und Frühsommer sind kühl, sonnig und regenarm.
 
 
Maritime Polarluft: Ursprungsgebiet der maritimen Polarluft ist Grönland oder Labrador. Auf ihrem Weg nach Europa muss sie einen großen Teil des Atlantischen Ozeans überqueren, wo sie in den unteren Schichten Feuchte aufnimmt.
 
 
Maritime afrikanische Tropikluft: Gelangt trockene afrikanische Tropikluft an das Mittelmeer, und zieht darüber hinweg, reichert sie sich mit Feuchte an und wird so zur sogenannten maritimen afrikanischen Tropikluft.
 
 
Martinssommer: Periode freundlichen Herbstwetters, herbeigeführt durch stabile Hochdruckwetterlagen im Zeitraum um den 11. November. Der Martini-Sommer zählt zu den meteorologischen Singularitäten wie die Schafskälte oder der Siebenschläfer.
 
 
Maskierte Front: Kaltfront, nach deren Durchzug in Bodennähe eine Erwärmung eintritt, weil vorher eine Bodeninversion vorhanden war, verursacht durch eine Ausstrahlung. In der Höhe ist diese Kaltfront jedoch mit einem Temperaturrückgang verbunden.
 
 
Ein Maximumthermometer misst die Tageshöchsttemperatur. Dazu ist in die Glasröhre eine Engstelle eingebaut, durch die das Quecksilber bei Erwärmung zwar aufsteigt, bei Abkühlung aber nicht mehr zurückfließen kann.
 
 
Märzwinter: Ein häufig auftretender Spätwintereinbruch. Er stellt sich meist ein, wenn der vorangegangene Winter mild ausgefallen ist und kaum Schnee gebracht hat. Die Entwicklung der Natur gerät dann ins Stocken und wird um zwei Wochen zurückgeworfen.
 
 
Meeresströmung: Kontinuierlicher Transport von Wassermassen als Folge äußerer Kräfte (Wind, Luftdruckverteilung) oder innerer Kräfte (Dichte- und Niveauunterschiede verschiedener Wassermassen).
 
 
Meereswellen: Schwingungen der Meeresoberfläche, die durch Einwirkung des Windes hervorgerufen werden. Man unterscheidet Windsee und Dünung. Windsee tritt im Windgebiet auf, sie entsteht bei lang anhaltendem Wind.
 
 
Medicane: Medicane sind mitunter heftige Sturmtiefs im Mittelmeerraum, die besonders im Herbst auftreten. Dann strömt Kaltluft aus dem Norden nach Süden, und durch Konvektion entwickelt sich ein Höhentief.
 
 
Medizin-Meteorologie: Zum Aufgabengebiet gehören Untersuchungen, die die Beziehungen zwischen atmosphärischen Zustandsänderungen und Reaktionen auf den Organismus (Wetterfühligkeit) aufdecken sollen. Die medizin-meteorologische Forschungsstelle ist Freiburg.
 
 
Der Meltemi ist der Sommerwind in der Ägäis. Er weht aus nördlicher Richtung vom griechischen Festland in Richtung Kreta und wird dort oft als angenehm Kühl empfunden. Er bringt sonniges und trockenes Wetter und gute, klare Sicht mit sich.
 
 
Mesobare: Die Isobare auf den Wetterkarten, die Gebiete hohen von denen tiefen Luftdrucks trennt. Auf heutigen Wetterkarten mit Isobaren von 5 zu 5 Millibar gilt die 1015 Millibar-Isobare als Mesobare, obwohl dies ursprünglich für die 1013 Isobare galt.
 
 
Mesoklima: Räumlich begrenzte Klimabesonderheit, die sich auf Einflüsse der Topographie zurückführen lässt und sich auf Areale von 1 -- 100 Kilometern Durchmessern bezieht. In diesen Größenordnungsbereich fällt z.Bsp. das Stadtklima.
 
 
Die Mesosphäre (aus dem griechischen mesos = Mitte und sphaira = Kugel) bezeichnet die atmosphärische Schicht zwischen 50 und 80 Kilometern Höhe und ist charakterisiert durch starke Temperatur und Druckabnahme gegen oben.
 
 
Messfeld: Ort, an dem Instrumente für eine meteorologische Beobachtung aufgestellt sind. Auf einem klimatologischen Messfeld findet man u.a. eine Thermometerhütte, einen Niederschlagsmesser bzw. -schreiber, ein Erdbodenthermometer zur Bestimmung des Minimums im Erdboden.
 
 
Metar-Meldung: Die Metar-Meldung enthält eine codierte Bodenwettermeldung für die Luftfahrt. Das Kürzel Metar steht für "meteorological aerodrome report" (meteorologischer Flugplatzbericht).
 
 
Als Meteore gelten nicht nur schwebende und fallende Teilchen, sondern auch optische oder elektrische Erscheinungen. Ein Elektrometeor ist eine sichbare oder hörbare Folgeerscheinung der atmosphärischen Elektrizität.
 
 
Meteorologie: Lehre von den physikalischen und chemischen Vorgängen in der Atmosphäre sowie ihren Wechselwirkungen mit der festen und flüssigen Erdoberfläche und dem Weltraum. Sie besteht aus den Teilgebieten Klimatologie, Aerologie und Synoptik.
 
 
Meteorologica: Titel der ersten systematischen Darstellung der Meteorologie durch den griechischen Philosophen Aristoteles (384-322 v.Chr.). Die Meteorologica ist das einzige, vollständig erhaltene Werk des klassischen Altertums über die Meteorologie.
 
 
Meteorologische Aerodynamik: Sie unterscheidet sich von der allgemeinen Aerodynamik vor allem durch die Betrachtung großräumiger atmosphärischer Stromfelder, die die Berücksichtigung der Erdrotation notwendig macht, sowie der vertikalen Struktur der Atmosphäre.
 
 
Meteorologische Beobachtungen: Sie bilden die Grundlage der Meteorologie. Während für den Flugwetterdienst die Beobachtungen meist stündlich, für Zwecke der Synoptik (Wettervorhersage) dreistündlich durchgeführt werden, beschränken sich die Beobachtungen zur Erforschung des Klimas auf drei Termine pro Tag.
 
 
Meteorologische Station: Das ist eine mit der Durchführung von Wetterbeobachtungen beauftragte Station, die mit haupt- oder nebenberuflichen Wetterbeobachtern besetzt und mit den notwendigen Messinstrumenten ausgestattet ist.
 
 
Meteosat: Europäischer Wettersatellit, der zu einem weltumspannenden Wettersatelliten-System gehört und am Schnittpunkt von Äquator und Null-Meridian in 36.000 Kilometern Höhe stationiert ist. Die Umlaufgeschwindigkeit des Satelliten entspricht der Umdrehungsgeschindigkeit der Erde!
 
 
Metonischer Zyklus: Der metonische Zyklus dauert 19 Jahre, das sind 235 synodische Mondmonate. Nach Ablauf des metonischen Zyklus fallen die Mondphasen wieder auf den gleichen Tag (Ausnahmen entstehen lediglich durch die Zahl der Schaltjahre im Zyklus).
 
 
Minimum: Tiefstwert einer auf einen bestimmten Beobachtungszeitraum bezogenen Beobachtungsreihe an einem Ort oder in einer Region. Der Wert für den Zeitraum seit dem Beginn möglichst lückenloser Instrumentenmessungen bis heute heißt absolutes Minimum.
 
 
Ein Minimumthermometer dient zur Messung der tiefsten Temperatur in einem bestimmten Zeitraum. Es funktioniert so, dass ein farbiger Glasstift in einem Alkoholfaden eingeschlossen ist und bei der tiefsten Temperatur liegen bleibt.
 
 
Mischungsnebel: Ein Mischungsnebel entsteht durch die horizontale und vertikale Mischung verschieden temperierter Luftmassen. Er tritt vor allem in herbstlich kühlen Nächten über wärmeren Gewässern auf, die dann zu dampfen scheinen.
 
 
Mischwolken: Wolken, in denen sowohl Eisteilchen als auch unterkühlte Wassertröpfchen vorkommen. Dies ist in einem Temperaturbereich von -10 bis -35 Grad Celsius der Fall. Mischwolken bilden in unseren Breiten eine wesentliche Voraussetzung für die Bildung von Niederschlag.
 
 
Der Mistral ist ein regionaler Wind, der aus nördlichen Richtungen durch das Rhonetal im Süden Frankreichs weht. Durch die Düsenwirkung zwischen den Alpen und dem Zentralmassiv werden hohe Windgeschwindigkeiten erreicht.
 
 
Mittlere Breiten: Hier herrscht typisches Jahreszeitenklima, wie wir es gewohnt sind. Die jährlichen Temperaturunterschiede sind größer als die täglichen. Polare und subtropische Luftmassen sorgen für einen ständigen Wechsel zwischen gutem und schlechtem Wetter.
 
 
Mittelmeerklima: Ein Klima, welches durch trockene, heiße Sommer und milde, regenreiche Winter gekennzeichnet ist. Es ist ein typisches Subtropenklima, das vor allem am Mittelmeer beobachtet wird, aber auch in Südafrika oder in Kalifornien.
 
 
Bei einer Mondfinsternis schiebt sich die Erde zwischen Sonne und Mond. Der Mond liegt dann im Schatten der Erde und wird nicht mehr von der Sonne angestrahlt. Bei einer Sonnenfinsternis liegt der Mond zwischen Erde und Sonne.
 
 
Monsun: Der Monsun ist kein Wind im klassischen Sinn. Als Monsun bezeichnet man vielmehr alle Luftströmungen, die sich über einem Gebiet halbjährlich abwechseln, wobei der Richtungswechsel mindestens 120 Grad ausmacht.
   Der Monsun tritt meist in Asien auf, kann aber auch in Europa vorkommen. Er entsteht nach dem Land-Seewind-Prinzip. Wenn der Sommer beginnt, strömt warme und feuchte Luft zum Land und bringt dichte Wolken und starke Regenschauer.
 
 
MOS (Model Output Statistics) ist ein statistisches Verfahren, das eine detailliertere lokale Prognose ermöglicht. Es vergleicht die numerischen Wettervorhersagemodelle mit den langjährigen Beobachtungsdaten der Wetterstationen.
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Als Mure wird ein Strom aus Gestein und Schlamm im Gebirge bezeichnet. Sie sind schwer vorhersehbar und werden durch starke Regenfälle oder Schneeschmelze ausgelöst. Der Erdboden saugt sich mit Wasser voll und veliert an Stabilität.
 
N
Nachtfrost: Unter Nachtfrost versteht man ein Absinken der Temperatur in der Standardhöhe von 2 Metern Höhe über dem Boden unter 0 Grad Celsius durch nächtliche Ausstrahlung bei wolkenlosem Himmel in windgeschützten Lagen.
 
 
Seit 1954 vergibt das Institut für Meteorologie an der TU Berlin "Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete", die in Europa wetterbestimmend sind. Bis 1998 bekamen Tiefdruckgebiete nur weibliche und Hochdruckgebiete nur männliche Vornamen.
 
 
Die Nansenflasche oder Kippthermometer ist ein gegen hohe Außendrücke unempfindliches, sehr genaues Tiefseethermometer. Eine veränderte Außenthemperatur während der Ablesung wird durch ein Nebenthermometer korrigiert.
 
 
Nebel: Nebel ist kondensierter Wasserdampf in Bodennähe - also feine Wassertröpfchen. Man unterscheidet zwischen Verdunstungs-, Strahlungs-, Mischungs- und Advektionsnebel. Im Herbst tritt vor allem Strahlungsnebel auf, aber auch Advektionsnebel ist nicht selten. Die Sichtweite liegt bei unter einem Kilometer.
   In Herbstnächten kühlt sich feuchtwarme Luft über dem Boden ab. Bei Windstille und ohne Durchmischung der Luftschichten, bildet sich eine bodennahe Wolke, also Nebel. Er zeigt sich oft bis etwa 3 bis 5 Stunden nach Sonnenaufgang.
 
 
Nebelauflösung: Sie erfolgt hauptsächlich durch die Sonneneinstrahlung, welche vom Erdboden und den Nebeltröpfchen absorbiert wird. Reicht die Sonneneinstrahlung nicht aus, wie dies im Winter der Fall sein kann, so kommt es mitunter überhaupt nicht zur Nebelauflösung.
 
 
Nebelbank: Bezeichnung für dünne Nebelschwaden, die sich besonders im Sommer bei mäßiger nächtlicher Ausstrahlung oft über Wiesen oder in flachen Mulden bilden und sich bald nach Sonnenaufgang wieder auflösen.
 
 
Nebeltag: Als Nebeltag bezeichnet man in der Klimatologie einen Tag, an dem die horizontale Sichtweite im Nebel geringer als 1 Kilometer ist. Die Dauer des Nebels spielt dabei keine Rolle. Einer der nebelreichsten Orte Deutschlands ist mit rund 300 Nebeltagen der Gipfel des Brocken im Harz.
 
 
Nebeltreiben: Durchzug von Nebelschwaden, die sich in feuchter Luft bilden und vom Wind über den Beobachtungsort geweht werden. Beim Nebeltreiben schwankt die Sichtweite innerhalb kurzer Zeit mitunter beträchtlich.
 
 
Nebelvorhersage: Für Luft-, Straßen- und Schiffsverkehr wichtiger Teil der Wettervorhersage, der eine Aussage über das voraussichtliche Eintreffen und die Dauer von Nebel (Sichtverschlechterung unter 1 Kilometer) enthält.
 
 
Niedersachsen-Orkan: Der sogenannte Niedersachsen-Orkan war einer der schlimmsten Wirbelstürme des 20.Jahrhunderts in Deutschland. Er zog am 13.11.1972 über Mitteleuropa hinweg. Die Zugbahn verlief direkt über die Nordseeküste und Hamburg nach Osten.
 
 
Niederschlag: Die über Kondensation und Wolkenbildung hinaus fortgesetzte Abkühlung der Luft führt zum Ausscheiden von Kondensationsprodukten und damit zum Niederschlag, der in verschiedener Form (Regen, Nieseln, Schnee, Graupel oder Hagel) aus den Wolken fallen kann.
 
 
Flüssiger Niederschlag in Form von Regen, Hagel, Schnee oder Tau wird zur Messung mit Hilfe eines genormten Gefäßes gesammelt. Die Niederschlagsmenge wird in Millimetern oder gleichwertig in Litern pro Quadratmeter angegeben.
 
 
Die Niederschlagswahrscheinligkeit in Prozent gibt an, ob es in einem bestimmten Zeitraum regnen wird. 75% Niederschlagswahrscheinligkeit bedeutet, dass es statistisch in drei von vier Fällen Niederschlag gab.
 
 
Abgesetzte Niederschläge: Formen des Niederschlags in flüssigem oder festem Zustand, die unmittelbar an der Erdoberfläche, an Pflanzen oder Gegenständen entstehen, wenn diese kälter als die sie umgebende Luft sind (z.Bsp. Tau auf Wiesengras oder auf Autoscheiben).
 
 
Regionen, in denen Niederschläge überwiegend als Schnee fallen, werden als Gebiete mit "nivalem Klima" bezeichnet. Es wird zwischen vollnivalen Zonen und seminivalen Regionen, in denen es teils auch regnet, unterschieden.
 
 
Nonius: Verschiebbarer Hilfsmaßstab an Messgeräten (Barometer), dessen Länge neun Einheiten des Messgeräts beträgt, und der seinerseits in zehn Teile unterteilt ist. Der Nonius erlaubt eine genaue Ablesung von Zehnteleinheiten.
 
 
Nordföhn: Der von Norden wehende Föhn auf der Südseite der Alpen; allgemein weniger deutlich ausgeprägt als der Südföhn, der auf der Nordseite der Alpen von Süden wehende Föhn. So hat Innsbruck nur an drei Tagen pro Jahr Nordföhn, dagegen an 53 Tagen Südföhn.
 
 
Bei einer Nordostlage erstreckt sich eine Hochdruckbrücke von den Azoren über die Britischen Inseln bis nach Nord- und Mitteleuropa. Atlantische Tiefausläufer werden an der Nordwestflanke in Richtung Eismeer abgelenkt.
 
 
Normalnull: Der Begriff Normalnull bezeichnet die Ausgangsfläche für alle Höhenmessungen, festgelegt auf das mittlere Meeres-Niveau. Für Deutschland gilt seit 1879 die mittlere Höhe des Meeresspiegels am Pegel in Amsterdam. Als Referenzpunkt gilt der Normalhöhenpunkt im brandenburgischen Müncheberg (ca. 40 km östlich von Berlin). Dieser wurde auch durch Nivellement zur Berliner Sternwarte übertragen.
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Nullschicht: Nach H. Faust diejenige Schicht in etwa 10 Kilometern Höhe, in der die Senkrechtbewegungen der Luft gleich null sind, wo die Luft vom Tief zum Hoch strömt (im Gegensatz zur Grundschicht in 2 bis 3 Kilometern Höhe, wo die Luft vom Hoch zum Tief strömt).
 
O
Oimjakon: Oimjakon ist der kälteste Ort der Erde und wird daher als Kältepol aller bewohnten Gebiete der Erde bezeichnet. Vor der Einrichtung von Beobachtungsstationen in der Antarktis war Oimjakon die kälteste Wetterstation der Erde.
Der 500-Einwohner-Ort liegt in Nordost-Sibirien.
 
 
Okklusion: Okklusion, auch Mischfront genannt, ist Teil des meteorologischen Frontensystems eines Tiefdruckgebietes, bei dem die schneller voranschreitende Kaltfront die Warmfront eingeholt hat.
Die Kaltfront schnürt dabei die Warmluft ein und hebt diese vom Boden ab. Okklusionspunkt ist auf der Wetterkarte die Gabelungsstelle nahe des Zentrums eines Tiefs.
   Umgebogene Okklusion: Der bei manchen Tiefdruckgebieten vorhandene Teil einer Okklusion, der um den Tiefkern herumgebogen ist. Er reicht bis auf die Rückseite des Tiefdruckgebiets, im Gegensatz zum Normalfall, wo die Okklussion im Bereich des Tiefkerns endet.
 
 
Omegalage: Stabiles, aber nicht gänzlich ortsfestes Druckgebilde, bei der ein großes Hochdruckgebiet von zwei Höhentiefs flankiert wird. Im Bereich des Hochs bringt die Omegalage im Sommer trockenes und warmes Wetter, im Winter tiefe Nachttemperaturen. Die Höhenströmung erinnert stark an den griechischen Buchstaben Omega.
 
 
Orkan: Unter einem Orkan wird ein Wintersturmtief in den mittleren Breiten mit Windstärken über 12 auf der Beaufort-Skala und Windgeschwindigkeiten über 118 km/h verstanden. Außerdem werden tropische Wirbelstürme mit diesen Windstärken so bezeichnet.
 
 
Orographie: Sie betrifft den Einfluss des Geländes auf das Wetter. Durch die orographische Hebung der Luft beim Hinaufströmen auf ein Gebirge entsteht Abkühlung und damit Kondensation, Wolkenbildung und Niederschlag.
 
 
Ozean: Das Klima als Summe aller Wettererscheinungen spielt sich zwar in der Atmosphäre ab, diese steht jedoch in starker Wechselwirkung mit dem Ozean, der für so wichtige Vorgänge wie den Wärme- oder Kältetransport eine Rolle spielt.
 
 
Ozon: Bestandteil der Atmosphäre. Ozon ist in Bodennähe kaum vorhanden, in 40 bis 50 Kilometern Höhe aber Hauptbestandteil der Lufthülle. Hier absorbiert der Sauerstoff unter Bildung von Ozon den größten Teil der (für uns schädlichen) ultravioletten Sonnenstrahlung (Ozonschicht).
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Nach Ende der Polarnacht treten über den Polgebieten Ozonlöcher auf, das heißt über die Hälfte des Ozons ist zerstört. Die kurzwellige und energiereiche Sonnenstrahlung reicht dann nicht mehr aus, um genügend Ozon zu bilden.
 
P
Packeis: Durch Seegang, Strömung und Wind zusammengeschobene und aufgetürmte Eisschollen in den polaren Meeren. Packeis tritt vor allem im Nordpolarmeer auf. Die offenen Stellen zwischen den Eisfeldern nennt man Waken.
 
 
Paläoklimatologie: Wissenschaft von den klimatischen Bedingungen der geologischen Vergangenheit, woraus sich ergeben hat, dass sich das Klima an jedem Ort der Erde im Laufe der Erdgeschichte mehrfach gewandelt hat.
Sie bezieht ihre Kenntnisse aus der Art der Gesteine, der in ihnen vorkommenden Fossilien (Versteinerungen von Pflanzen und Tieren) sowie der Bodenarten.
 
 
Pascal: Druckeinheit und Einheit der mechanischen Spannung (nach Blaise Pascal, 1623-1662). Ein Pascal ist gleich dem auf eine Fläche von einem Qudratmeter gleichmäßig wirkende Druck, bei dem senkrecht auf die Fläche die Kraft von einem Newton ausgeübt wird.
 
 
Passage: Durchgang einer Front an einem Ort. Sie ist an bestimmten Änderungen meteorologischer Elemente zu erkennen, z.Bsp. in der Drucktendenz am Übergang vom fallenden oder steigenden Luftdruck oder bei den Wolken am Übergang von Stratus- zu Cumuluswolken.
 
 
Passat: Eine zwischen den Wendekreisen und den Tropen zu beobachtende Luftströmung, die auf der Nordhalbkugel als Nordostpassat, auf der Südhalbkugel als Südostpassat strömt und etwa bis in 2 Kilometer Höhe reicht.
   Sie sind der Ausgleich zwischen der aufsteigenden Luft am Äquator und der absteigenden Luft in den Hochdruchgebieten der Subtropen und werden durch die Erdrotation abgelenkt.
   Weil sich diese Konstellation kaum ändert, sind sie sehr konstant.
 
 
Passatgürtel: Zwischen den Subtropenhochs und der innertropischen Konvergenzzone findet ein ständiger Luftaustausch statt. Die Passate transportieren trockene Luft und sind für die Wüstenklimate in diesen Regionen verantwortlich.
 
 
Passwind: Ausgleichsströmung zwischen warmen Tälern und kalten Bergen, bei der die größte Windgeschwindigkeit in Passhöhe beobachtet wird. Diese Ausgleichsströmung wird durch unterschiedlich starke Hebung der Isobarenflächen als Folge täglicher Erwärmung hervorgerufen.
 
 
Prigäum: Bezeichnung für die Erdnähe des Mondes. Den Gegensatz nennt man Apogäum. Das ist der fernste Punkt des Mondes (oder eines anderen Himmelskörpers) von der Erde. Perihelium ist die Nähe der Sonne zur Erde, im Gegensatz zum Aphelium, der Sonnenferne.
 
 
Periodische Windsysteme: Klein- und großräumige Luftströmungen, die tages- oder jahreszeitlich bedingt auftreten. Zu den tageszeitlich entstehenden Luftströmungen gehören die Land-Seewind-Zirkulation, die Berg-Talwind-Zirkulation und die Wald-Feldwind-Zirkulation.
 
 
Perlmutterwolken: In 20 bis 30 Kilometern Höhe auftretende, den Cirren ähnliche und oft linsenförmige Wolken, die hell glänzen und perlmutterfarbig irisieren. Sie bestehen aus Eiskristallen, an denen das Sonnenlicht gebrochen und in seine Spektralfarben zerlegt wird.
 
 
Permafrost: In der Fachliteratur übliche Bezeichnung für den Dauerfrostboden. Dieser Boden ist ständig tiefgründig gefroren und weist eine meterdicke bis mehrere 100 Meter mächtige Schicht auf, in der die Temperatur ständig unter dem Gefrierpunkt bleibt. Er taut auch in den warmen Jahreszeiten nur oberfächlich auf. Dauerhaft gefrorene Böden findet man hauptsächlich in den Polargebieten vor.
 
 
Perseiden: Am klaren Nachthimmel sichbare Sternschnuppen eines Meteorstroms, der jährlich in der Zeit vom 17. Juli bis zum 24. August auftritt. Ihr Maximum erreichen die Perseiden in der Nacht vom 12. auf den 13. August.
 
 
Petrichor: Wenn es nach einer längeren trockenen Phase wieder regnet, entfaltet sich in der Natur ein ganz spezieller Duft. Der Geruch wird Petrichor genannt. Dieses Phänomen tritt oft im Frühjahr und im Sommer auf. Wie sich der Geruch entwickelt ist nicht geklärt.
 
 
Pflanzwetter: Darunter versteht man ein feuchttrübes und relativ warmes Wetter. Man bezeichnet es auch als Wachswetter. Die Pflanzen nutzen die Feuchtigkeit zum Anwachsen, gleichzeitig begünstigt ein mildes, aber noch nicht zu warmes Wetter das Wachstum.
 
 
Phänologie: Phänologie nennt man die Wissenschaft, die die Entwicklungsphasen an Kultur- und Wildgewächsen aufzeichnet und mit dem Wetter in Zusammenhang bringt. Die wichtigsten Phasen sind die Blattentfaltung, die Blüte, die Reife und die Laubfärbung.
 
 
Photometer: Instrument zur Bestimmung der Stärke einer Lichtquelle. In der Meteorologie wird es z.Bsp. zur Messung der Sonnen- und Himmelsstrahlung verwendet. Man unterscheidet optische (visuelle), lichtelektrische und photographische Photometer.
 
 
Photosphäre: Ist die hell leuchtende und nur etwa 300 bis 400 Kilometer dicke äußere Schicht der Sonne. Sie wird auch als Oberfläche der Sonne bezeichnet und strahlt praktisch alle Licht- und Wärmeenergie ins Weltall ab.
 
 
Den aus dem Tanzensport bekannten Begriff "Pirouette" gibt es auch in der Meteorologie. Hurrikane kehren gelegentlich noch einmal in Gebiete zurück, über die sie bereits hinweggezogen sind. Meteorologen sprechen dabei von Pirouetten.
 
 
Planetarische Wellen: Veränderungen der Höhenwindströmungen bei einer Ausdehnung von mehr als 5000 Kilometern. Sie steuern die Hoch- und Tiefdruckgebiete in Bodennähe und bestimmen die Bahn der synoptischen Störungen.
 
 
Ein Pluviograf zeichnet den zeitlichen Verlauf von Niederschlagsmengen auf. Das geschieht zum Beispiel über einen Schwimmer, der die gefallene Niederschlagsmenge per Schreibarm auf eine Regiestriertrommel überträgt.
 
 
Pluviometer: Veraltete Bezeichnung für ein Gerät zur Messung der Niederschlagshöhe (lat. pluvius = regenspendend). Ein Niederschlagsmesser wird auch als Hyetometer, Ombrometer oder Regenmesser bezeichnet. Da nicht selten der Wind den Regen oder Schnee über das Messgerät hinwegfegt, müssen bei den Messungen gewisse Toleranzen hingenommen werden.
 
 
Polarbanden: Ältere Bezeichnung für Cirrus-Wolken, die sich in Form paralleler schmaler Bänder über den Himmel erstrecken (Cirrus radiatus). Cirrus-Wolken entstehen an der Grenze verschieden temperierter Luftmassen und bringen erfahrungsgemäß eine Wetterverschlechterung.
 
 
Polare Ostwinde: Bezeichnung für die Winde aus dem Polargebiet. Arktis (um den Nordpol) und Antarktis (um den Südpol) sind die Kältekammern der Erde. Hier sammelt sich kalte, schwere Luft und fließt in Richtung Äquator ab.
 
 
Polarfront: Ältere Bezeichnung für die Grenzfläche zwischen polaren und subtropischen Luftmassen, die heute im Begriff Frontalzone aufgegangen ist, an der sich Tiefdruckwirbel (Zyklone) bilden. Die Polarfront wird auch als "klimatische Front" bezeichnet.
 
 
Polargrenze: Die Grenze der polarwärtigen Verbreitung bestimmter Planzen- und Tierarten, aber auch menschlicher Siedlungen und des Anbaus von Kulturpflanzen. Für jede Tier- und Pflanzenart gibt es eine eigene Polargrenze, da ihre Verbreitung von verschiedenen Klimafaktoren abhängig ist.
 
 
Polarlicht: Lichterscheinung am nächtlichen Himmel in Höhen zwischen 100 und 400 km, die durch das Zusammentreffen der Partikelstrahlung (Protonen und freie Elektronen) der Sonne und des Magnetfeldes der Erde entstehen.
 
 
Pollenanalyse: Methode zur Rekonstruktion der Pflanzenwelt und damit auch des Klimas vergangener Erdzeitalter. Die Pollenanalyse beruht auf der Konservierung von Pollen (Blütenstaub) in Seeablagerungen oder Ablagerungen zum Beispiel in Torf und Braunkohle.
 
 
Polwanderung: Polwanderung oder Polverschiebung nennt man die Verlagerung der Drehachse der Erde und damit der Pole im Laufe der Erdgeschichte. Mit einer Polwanderung versucht man, klimatische Verhältnisse in früheren Erdperioden zu erklären.
 
 
Polymeter: Älteres, heute nicht mehr verwendetes Mehrzweckmessgerät. Es dient neben der Lufttemperaturmessung und der relativen Feuchteanzeige zur raschen Bestimmung des Taupunktes und des Sättigungsdampfdrucks.
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Purpurlicht: Eine etwa 15 Minuten nach Sonnenuntergang über dem Westhorizont zu beobachtende Dämmerungserscheinung in Form einer kreisförmigen rötlichen Scheibe. Sie ist durch Staubpartikel in der höheren Atmosphäre verursacht. Am deutlichsten ist sie bei einer Tiefe der Sonne von etwa 4 Grad unter dem Horizont zu sehen.
 
Q
QBO (Quasi-Biennial-Ozillation): Eine 2,2-jährige Windrichtungs-Schwingung in der tropischen Stratosphäre. Es handelt sich um wechselnde West- und Ostwinden und damit einhergehenden Erwärmungs- und Abkühlungs-Phasen.
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Quecksilber: Das einzige, bei normalen Temperaturen flüssige Metall, das wegen seiner besonderen Eigenschaften (u.a. gleichmäßiges Wärmeausdehnungs- und großes Wärmeleitungsvermögen) zur Luftdruck- und Temperaturmessung Verwendung findet.
 
R
Radar ist die Abkürzung für "Radio Detection and Ranging", was frei übersetzt "Funkortung und -abstandsmessung" bedeutet. Das Wetterradar dient der Erkennung und Ortung von Niederschlag und Messung der Windgeschwindigkeit.
 
 
Mit Radarbildern lässt sich die Verteilung von Wassertropfen und damit aktuell fallender Niederschlag darstellen. Radargeräte senden Mikrowellen aus und fangen den von den Niederschlägen reflektierten Teil der Wellen wieder auf.
 
 
Radarmeteorologie: Ist ein Teilgebiet der Meteorologie, das sich zur Untersuchung und Ortung von Wolken und Niederschlägen des Radars bedient. Das Niederschlagsradar zeigt dabei die Regenintensität in verschiedenen Farben an.
 
 
Radiosonden ermöglichen meteorologische Messungen bis in 30 Kilometer Höhe. Die Sonden tragen Luftdruck-, Temperatur- und Feuchtefühler und händen an frei fliegenden Ballonen. Die Datenübermittlung erfolgt per Funk.
 
 
Randtief: Kleines Tiefdruckgebiet, das sich an der Kaltfront eines Zentraltiefs ausgebildet hat. Das Randtief kann, obwohl schwach ausgeprägt, sehr wetterwirksam sein. Es zeichnet sich durch markante Wettererscheinungen aus (Drehen und Auffrischen des Windes, Bewölkungsaufzug, Niederschläge).
 
 
Regen: Aus den Wolken fallender, flüssiger Niederschlag, dessen Tröpfchen einen größeren Durchmesser haben als 0,5 Millimeter. Maximal haben sie einen Durchmesser von 7 Millimetern. Die Fallgeschwindigkeit beträgt je nach Größe 1 bis 8 Meter pro Sekunde.
 
 
Regenbogen: Farbige Lichterscheinung (Fotometeor) in kreisbogenförmiger, spektraler Anordnung (Rot, Orange, Gelb, Grün Indigo, Violett). Er entsteht durch Spiegelung und Brechung des Sonnenlichts in Regentropfen. Der Hauptregenbogen ist innen violett und außen rot gefärbt. Das Zentrum dieser Kreisbogen liegt im Gegenpunkt der Sonne.
 
 
Regenschatten: Niederschlagarmes Gebiet auf der Leeseite eines Gebirges, also der vom Wind abgekehrten Seite. Im Regenschatten von Gebirgen befinden sich häufig Wüsten. Die gegenüberliegende Seite des Gebirges bezeichnet man als Luvseite.
 
 
Regenschauer: Niederschläge von kurzer Dauer, die aus Cumulonimbuswolken (Regenwolken) fallen und durch starke Schwankungen ihrer Intensität und ein charakterristisches Aussehen des Himmels gekennzeichnet sind. Bei Regenschauern fallen relativ große Tropfen in einem oft eng begrenzten Niederschlagsfeld.

Hier die wichtigsten Regenarten - vom Nieselregen bis zum Wolkenbruch:

- Dauerregen - der Voluminöse
Davon sprechen die Meteorologen vom Deutschen Wetterdienst (DWD), wenn binnen 24 Stunden 30 Liter oder mehr Niederschlag pro Quadratmeter fallen.

- Nieselregen (Sprühregen) - der Harmlose
Die geringste Form des Regens ist Nieselregen, auch Sprühregen genannt. Er kommt nur aus Stratuswolken und entsteht aus dem Zusammentreffen mehrerer Wolken- oder Nebeltröpfchen. Es ist ein feintropfiger Regen mit einem Tropfendurchmesser von 0,2 bis 0,5 Millimetern.
   Nieselregen kann Stunden oder auch Tage andauern. Es handelt sich um die harmloseste Regenvariante mit weniger als einem Liter Niederschlag pro Quadratmeter und Stunde.

- Landregen - der Gleichmäßige
Dieser "echte" Regen, auch Aufgleitregen genannt, beginnt bei Tropfen ab 0,5 Millimeter Durchmesser. Im Gegensatz zu Nieselregen entsteht größertropfiger Niederschlag über die Eisphase in den Wolken, die durch eine wärmere Umgebung wieder zu Tropfen schmelzen. Unter Landregen versteht man anhaltenden gleichmäßigen Regen. Der Tropfendurchmesser beträgt 1 - 3 Millimeter. Meteorologen sprechen eher von leichtem oder mäßigem Regen.

- Starkregen - der Wuchtige
Beginnt ab 20 Liter Wasser pro Stunde und Quadratmeter. Bei mehr als 25 Liter meldet der Deutsche Wetterdienst "heftigen Starkregen". Dieser führt zu Unwetterwarnungen. Die großen Wassermengen können Überschwemmungen und Bodenerosionen verursachen.

- Wolkenbruch -
Dies ist ein sehr starker Niederschlag, der in Mitteleuropa mit einer Ergiebigkeit von mehr als 59 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde, beziehungsweise 69 Litern pro Quadratmeter in zwei Stunden fällt. Diese Definition stammt von Gustav Hellmann (1854-1939).

- Gewitterregen - der Unberechenbare
Ein Zeichen für Unwetter ist die klassische, ambosartige, weithin sichtbare Cumulonimbuswolke (Gewitterwolke). Im Innern spielen sich Dramen ab: Verwirbelungen der Aufwinde laden Wassertröpfchen und Eiskristalle elektrisch auf - es kommt zu Entladungen mit Blitzen. Die Luft wird schlagartig deutlich erwärmt und dehnt sich aus - es donnert. Wenn Eiskristalle in die Auf- und Abwinde geraten, entstehen Hagelkörner. Diesen Prozess nennen die Meteorologen auch den Fahrstuhleffekt.

- Steigungsregen - der Intensive
Auch Stauregen genannt. Er entsteht, wenn der Wind feuchte Luft vom Meer oder Flachland an Bergen oder anderen Erhebungen aufsteigen läßt. Je nach Intensität kann es zu sehr heftigen Regenfällen kommen. Tropische Regionen bekommen dies in der Monsunjahreszeit besonders zu spüren. Als feuchtester Ort der Erde gilt Cherrapunji am Südrand des Himalaya in Indien. Hier fiel mit 26.461 Liter die weltweit größte Niederschlagsmenge in einem Jahr - der Rekord datiert aus dem Jahr 1860/1861.

- Künstlicher Regen - der Erzeugte
Auch Menschen wollen Regen erzeugen, indem sie Wolken "impfen". Dabei werden mit Kleinflugzeugen Salze oder Chemikalien - vielfach Silberjodid - in die Wolken gesprüht, in denen der Wasserdampf einen Kondensationskern finden soll und so Regentropfen bildet. Auch wird so versucht, im Entstehen befindliche Gewitterwolken "abregnen" zu lassen bevor es zur Hagelbildung kommt.

- Platzregen -
Heftiger, großtropfiger Niederschlag mit hoher Intensität, der mindestens mehrere Minuten anhält. Die Niederschlagsmenge beträgt mindestens das eineinhalb Fache der Niederschlagsmenge eines Starkregens pro Zeiteinheit.
 
 
Regentag: Als Regentag bezeichnet man einen Tag mit einer 24-stündigen, zum Frühtermin (7:00 Uhr MEZ) des Folgetages gemessenen Niederschlagsmenge von mindestens 0,1 Liter Regen pro Quadratmeter.
   Bei einem Starkregentag müssen mehr als 10 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen sein.
 
 
Regentropfen: Nach Radarmessungen ist der kleinste Tropfen in den Wolken 0,1 Millimeter groß und wiegt 0,02 Gramm. Der größte Regentropfen misst 7 Millimeter und wiegt 4,2 Gramm. Größer können Regentropfen nicht werden.
Die Fallgeschwindigkeit beträgt je nach Größe 1 bis 8 Meter pro Sekunde.
 
 
Die sogenannte Regenwahrscheinlichkeit in Prozent gibt an, ob es in einem bestimmten Zeitraum regnet. Eine Regenwahrscheinlichkeit von 50% bedeutet, dass es bei solchen Wetterlagen in jedem zweiten Fall geregnet hat.
 
 
Regenwald: Ein immergrüner, üppiger Wald in den Tropen mit sehr hohen Niederschlägen; meist mehr als 2.000 mm im Jahresmittel. Unterschieden werden der tropische Regenwald mit mehr als neueinhalb feuchten Monaten im Jahr und der gemäßigte Regenwald. Die mittleren Jahrestemperaturen liegen zwischen 25 und 30 Grad. Daher wird er auch als das Treibhaus der Erde bezeichnet. Der Regenwald erstreckt sich über die Äquatorialgebiete Amerikas, Afrikas und Asiens.
 
 
Regenzeit: Jahreszeit reicher Niederschläge; besonders in den Tropen in ausgeprägtem Wechsel mit der Trockenzeit. Sie ist von der Lage der innertropischen Konvergenz (ITC) abhängig. Mitteleuropa hat zu allen Jahreszeiten Regen.
 
 
Reif: Wasserdampf in der Luft, der sich bei nächtlicher Abkühlung unter 0 Grad bildet, und am Erdboden und an Gegenständen ablagert. Reif besteht aus schuppen- oder nadelförmigen Eiskristallen.
 
 
Reifgraupel sind weiße, spröde, undurchsichtige, rundliche Körner von schneeähnlicher Beschaffenheit. Sie gehören zu den fallenden Hydrometeoren und entstehen, wenn Schnee in hohen Wolken antaut und erneut gefriert.
 
 
Reifpunkt: Als Reifpunkt bezeichnen Meteorologen diejenige Temperatur, auf die sich die Luft abkühlen muss, damit die Reifbildung eintritt. Der Reifpunkt ist ein Maß für die Feuchtigkeit der Luft.
 
 
Manchmal zeigt das Wetter echte Rekorde. Wussten Sie, dass die tiefste in Deutschland je gemessene Temperatur am 12. Februar 1929 bei -37,8 °C lag? Oder dass der Fichtelberg im Jahr 1966 an 315 Tagen in Nebel gehüllt war?
 
 
Rhythmus im Wettergeschehen: Bedeutet die Wiederholung eines gleichen oder ähnlichen Witterungsgepräges nach Ablauf eines immer gleichen Zeitraumes. So hat z.Bsp. Dr. Erwin Dinies für Deutschland fünf Reihen zwölfjähriger Rhythmen trockener und nasser Hochsommer ermittelt, die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreichen. Diese Aufzeichnungen wurden im Selbstverlag des DWD veröffentlicht.
 
 
Rossbreiten: Fast windlose Zonen der subtropischen Hochdruckgürtel, die zwischen dem 25. und 35. Breitengrad nördlich und südlich des Äquators liegen. Im Gegensatz zu den Kalmen handelt es sich bei den Rossbreiten um windstille Hochdruckbreiten. Zur Zeit der Segelschifffahrt waren die Besatzungen bei anhaltender Flaute dort oft gezwungen ihre Pferde über Bord zu werfen, um Wasser zu sparen.
 
 
Rotoren sind Luftwirbel, die auf der dem Wind abgewandten Seite von Gebirgen auftreten. Diese ortsfesten Luftwirbel rotieren um eine horizontale Achse. Sie werden oftmals von Lenticularis-Wolken, auch "Föhnfische" genannt, begleitet.
 
 
Rückseitenwetter: Nach dem Durchzug einer Kaltfront herrschendes Wetter mit Luftdruckanstieg, stark wechselnder Bewölkung, Schauerneigung und guten Sichtverhältnissen. Den Gegensatz nennt man Vorderseitenwetter. welches vor dem Durchzug einer Warmfront herrscht.
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Das Rückstrahlungsvermögen von Körpern wird in der Meteorologie als Albedo bezeichnet. Die Reflexion wird in Prozent der einfallenden Strahlung angegeben. Sie liegt für Neuschnee bei etwa 85 Prozent, für Waldflächen um 15 Prozent.
 
S
Santa-Ana Wind: Trockener und warmer Nordostwind aus den Rocky Mountains, der im Spätherbst und Winter die Waldbrandgefahr in Kalifornien steigen lässt. Auf dem Weg durch Wüstengebiete zum Pazifik erwärmt sich die Luft stark und trocknet aus.
 
 
Satellitenbilder sind zusammen mit Messwerten von Satelliten und Wetterstationen die Datenbasis für Wetterberichte. Zur Erfassung der Wolkenverteilung werden der sichtbare und der infrarote Spektralbereich eingesetzt.
 
 
Saurer Niederschlag: Niederschlag mit einem pH-Wert von weniger als 5,6. Enthält Spuren von Schwefel- und Salpetersäure, die sich auf der Erde, der Wasseroberfläche und der Vegetation ablagern, wo die Auswirkung dieser Schadstoffe am sichtbarsten regional zum Baumsterben geführt hat. Er schädigt außerdem Gebäude und Denkmäler. Ursache sind Schwefeldioxid- und Stickoxidemissionen.
 
 
Savannen: Savannen sind Übergangsbereiche zwischen Tropen- und Wüstenklima. Die Vegetation in diesen tropischen Trockengebieten besteht aus Grasland, mit einzelnen Bäumen, Gebüsch und Stauden bewachsen. Besondere Kennzeichen des Savannenklimas sind die Regen- und Trockenzeiten. Je nach Dauer der Trockenzeit unterscheidet man zwischen:
Feucht-Savanne  (2-5 Monate trocken)
Trocken-Savanne (5-8 Monate trocken)
Dorn-Savanne    (mehr als 8 aride Monate)
aride (von lateinisch aridus: trocken, dürr)
 
 
Als Säkularreihe bezeichnet man eine Messreihe, die über ein Jahrhundert (Säkulum) hinweg verläuft. Teilweise wird mit dem Begriff auch eine lange Zeitreihe verknüpft, die unter weitgehend konstanten Messbedingungen erstellt wurde.
 
 
Sättigung der Luft mit Wasserdampf: Die Sättigung ist temperaturabhängig. Das heißt, bei jeder Temperatur vermag die Luft maximal nur eine bestimmte Menge gasförmigen Wasserdampfes aufzunehmen. Wird diese erreicht, dann ist die Luft gesättigt. Die maximal mögliche Wasserdampfmenge bedeutet eine relative Feuchte von 100 Prozent. Warme Luft kann mehr Wasserdampf enthalten als kalte Luft.
 
 
Auswaschen ist Teil der Selbstreinigung der Atmosphäre von Spurenstoffen, wissenschaftlich als "scavenging" bezeichnet. Dies geschieht im Wesentlichen durch fallende Niederschläge (Regentropfen oder Schneekristalle).
 
 
Schadstoffe: Natürliche oder als Folge menschlicher Aktivitäten in der Luft vorkommende Substanzen mit schädlicher Wirkung auf Lebewesen oder Dinge. Zu den natürlich vorkommenden Schadstoffen zählen z.Bsp. Schwefel-, Stickstoff- und Kohlenstoffverbindungen.
   Schadstoffe sind in der Lage durch ihre chemische oder physikalische Wirkung, Mensch und Umweld zu schädigen. Manche werden erst ab einer gewissen Konzentration zu Schadstoffen, andere sind schon in kleinsten Mengen schädlich.
 
 
Schafkälte: Häufig zwischen dem 4. und 20. Juni in Mitteleuropa auftretender Kaltlufteinbruch aus Nordwest, der von unbeständigem, regnerischen Wetter begleitet wird. Die Temperatur in Mitteleuropa sinkt dann um ca. 5 bis 10 Grad. Sie wird durch Polarluft ausgelöst und dauert nur wenige Tage. Auf den Gipfeln der Mittelgebirge bildet sich teilweise eine dünne Schneedecke. Die zu diesem Zeitpunkt bereits geschorenen Schafe frieren dann ganz fürchterlich.
 
 
Die Schallgeschwindigkeit beträgt bei einer Temperatur von 20°C in der Luft 343 Meter pro Sekunde. Aufgrund der unterschiedlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit von Licht und Schall kann die Entfernung eines Blitzes bestimmt werden.
 
 
Schattentemperatur: Die in der Meteorologie übliche, unter genau festgelegten Bedingungen in einem strahlungsgeschützten, belüfteten Gehäuse (Thermometerhütte) und in einer Standardhöhe von 2 Metern über dem Erdboden gemessene Lufttemperatur.
 
 
Schauer: Niederschläge von oft großer Ergiebigkeit, aber nur von kurzer Dauer, die aus Cumulonimbus-Wolken fallen. Schauer können als Regen, Schnee, Graupel oder Hagel auftreten. Sie sind typisch für das Rückseitenwetter, welches auch Aprilwetter genannt wird.
 
 
Bei Schauern und Gewittern kühlt sich die Luft durch den Niederschlag ab, wird schwerer als die Umgebung und setzt sich nach unten in Bewegung. Am Boden bilden sich dadurch vom Zentrum weggerichtete kalte Schauer und Gewitterböen aus.
 
 
Schichtung der Luft: Anordnung der Luftschichten in der Vertikalen. Eine Luftmasse ist stabil geschichtet, wenn die Temperaturabnahme mit der Höhe geringer ist als 1 Grad pro 100 Meter. Sie ist labil geschichtet, wenn die Temperaturabnahme größer ist als 1 Grad pro 100 Meter.
 
 
Schlagregen: Regen, dessen Tropfen unter der Wirkung des Windes deutlich aus der lotrechten Fallrichtung abgelenkt werden. Dadurch treffen die Tropfen auf senkrecht exponierte Flächen (z.Bsp. Hauswände) unter einem bestimmten Einfallswinkel auf.
 
 
Schlierenbildung: Bei starker Sonneneinstrahlung bilden sich lebhafte thermische Konvektions-Schlieren über dem erhitzten Erdboden, die ein Flimmern der Luft wie bei einer heißen Herdplatte erzeugen.
 
 
Schnee: Fester Niederschlag, der in Form von sechsstrahligen Sternen, Nadeln, Plättchen oder Säulen bei Temperaturen um oder unter 0 Grad Celsius fällt. Die fallenden und während des Fallens aneinander gelagerten Kristalle werden als Schneeflocken bezeichnet.
 
 
Schneefall: Die Auslösung von Niederschlag in Form von Schnee, hauptsächlich infolge langsamer Hebung der Luft in Schichtwolken (Nimbostratus), die zu verbreitetem und oft länger anhaltendem Schneefall führt.
 
 
Schneegrenze: Die Höhengrenze zwischen den Gebieten, die das ganze Jahr über mit Schnee bedeckt sind, und solchen, die im Sommer schneefrei (aper) sind. Die Lage der Schneegrenze hängt vor allem von den Temperatur- und Niederschlagsverhältnissen ab.
   Temporäre Schneegrenze: Die jeweilige, von der Jahreszeit abhängige und von Tag zu Tag schwankende untere Grenze des schneebedeckten Bereichs im Gebirge. Sie erreicht im Spätsommer die höchste Lage und fällt mit der orographischen Scneegrenze zusammen.
 
 
Schneelast: Schnee kann für Gebäude sehr gefährlich werden. Daher müssen für jede Baukonstruktion Belastungen, die durch die Schneelast auf das Dach einwirken können, entsprechend bestehender DIN-Vorschriften berücksichtigt werden.
(DIN = Deutsches Institut für Normung)
 
 
Schneemengen: In einem durchschnittlichen Winter fallen in den Alpen 3 bis 6 Meter Neuschnee. Das Dorf Damüls in Östereich bezeichnet sich mit im Mittel 9,3 Metern Schnee pro Saison als das schneereichste Dorf der Welt.
 
 
Schneepegel: Messlatte zum Messen einer Schneedecke. Der Schneepegel ist mit einer Zentimetereinteilung versehen und wird senkrecht durch die Schneedecke gestoßen, bis die Bodenoberfläche erreicht ist.
 
 
Schneeschmelze: Unter Schneeschmelze versteht man das Tauen von Schnee zu Wasser, weil die Umgebungstemperatur steigt. Schneeschmelzen verursachen meist erhöhte Wasserpegel in Flüssen, Bächen und Seen und führen häufig zu Überschwemmungen.
 
 
Schneestürme: Schneestümen oder Blizzards geht meist mildes Wetter voraus. Sie kündigen sich durch langsames Absinken des Luftdrucks und durch rasch sinkende Temperaturen an. Der Wind erreicht Sturmstärke und treibt den Wind vor sich her.
 
 
Schneetag: Ein Tag, bei dem die Niederschlagshöhe des getauten Schnees, der in den letzten 24 Stunden gefallen ist, mindestens 0,1 Millimeter beträgt, wenn in den letzten 24 Stunden ausschließlich Niederschlag in Form von Schnee gefallen ist.
 
 
Schneetreiben herrscht, wenn am Boden liegender Schnee durch Wind aufgewirbelt wird und die Sichtweite in Augenhöhe unter 1 Kilometer sinkt. Bei einem Schneegestöber vermischt sich Schneetreiben mit Schneefall.
 
 
Schonklima: Typisch für das Schonklima sind nicht zu hohe Temperaturen, wobei die Mitteltemperatur des wärmsten Monats zwischen 19 und 21 Grad liegt. Weitere Merkmale sind geringe Temperaturschwankungen und guter Windschutz, besonders gegen Westen und Nordwesten.
 
 
Schönwetterlage: Zustand der Atmosphäre, meist in einem größeren Gebiet und oft mehrere Tage anhaltend, der durch heiteren oder nur leicht bewölkten Himmel bei Windstille gekennzeichnet ist.
 
 
Schönwetterwolken: Wolken, die sich an heiteren Tagen (Schönwetterlage) in einheitlicher Höhe bilden (hauptsächlich Cumulus humilis und Cumulus mediocris, wenig oder mittelmäßig entwickelte weiße Einzelwolken mit Vertikalentwicklung) und sich am Abend wieder auflösen.
 
 
Schwubwind: Dieser Begriff stammt aus der Luftfahrt. Darunter versteht man einen Wind, der mit dem Flug in der gleichen Richtung weht und dadurch die Reisegeschwindigkeit erhöht. Der Gegensatz ist der Gegenwind, er verlangsamt die Reisegeschwindigkeit.
 
 
Schwüle: Feuchte Wärme, die das Wohlbefinden beeinträchtigt. Dies ist der Fall, wenn bei einer Temperatur von 20°C die relative Luftfeuchte 75%, bei 25°C 65% oder bei 30°C 45% übersteigt. Schwüle erschwert die Temperaturregelung des Organismus.
 
 
Der Scirocco ist ein heißer Wind, der aus der Sahara in Richtung Mittelmeer weht. Er entsteht aus Temperaturdifferenzen zwischen Tiefs in Nordafrika und der heißen Wüstenluft in der Sahara. Er führt regelmäßig viel Wüstensand mit.
 
 
See-Effekt-Schnee: Ein phänomen, bei dem in Küstennähe kräftige Schneeschauer auftreten, während ansonsten sehr trockenes und sonniges Wetter herrscht. Voraussetzung dafür ist ein sehr kalter Wind, der über große Flächen mit warmem Wasser strömt.
 
 
Seeklima: Maritimes, ozeanisches Klima mit gemäßigten Temperaturschwankungen des Tages und des Jahres.
   Der Gegensatz hierzu ist das Landklima. Das ist ein Kontinentalklima mit extremen Temperaturschwankungen im Laufe eines Tages und eines Jahres.
 
 
Seenebel: Seenebel oder auch Meernebel tritt besonders im Grenzbereich zwischen warmen und kalten Meeresströmungen auf. Er entsteht, wenn die Luft von der warmen über die kalte Meeresoberfläche strömt und sich dabei unter den Taupunkt abkühlt. Kühlt die Luft ab, entsteht dichter Nebel (Abkühlungsnebel).
 
 
Seismologie: Erdbebenkunde; Erdbebenwarten sind mit Seismographen ausgestattet, die Erdbebenstöße als Seismogramme aufzeichnen, wobei eine schwere Masse frei beweglich aufgehängt ist und so die Erschütterung der Erde nicht mitmacht, aber aufzeichnet.
 
 
Sichtweite: Die visuell oder instrumentell vorgenommene Bestimmung der größten Entfernung, bis zu der in annähernd horizontaler Richtung ein dunkles Objekt vor einem hellen Hintergrund bei normalen Lichtverhältnissen noch sichtbar und erkennbar ist. Die Sichtweite schwankt je nach Wetterlage zwischen einigen Metern (bei Nebel) und über 50 Kilometern.
 
 
Siebenschläfer: Die Siebenschläfer-Regel besagt nach altem Volksglauben, dass es in den folgenden sieben Wochen regnen wird, wenn es am 27. Juni regnet. Sie soll die Erfahrung in Erinnerung behalten, dass sich Schlechwetterlagen Ende Juni tatsächlich lange halten können.
  Dies ist eine in dieser Form unzutreffende Aussage, da bei der Kalenderreform im Jahre 1582 10 Tage übersprungen wurden.
 
 
Singularitäten: Singularitäten sind kalendermäßige Bindungen im Wettergeschehen, also typische Wetterlagen, die alljährlich zur fast gleichen Zeit erwartet werden, wie Eisheilige, Schafkälte sowie das Weihnachtstauwetter. Sie treffen allerdings nicht zuverlässig ein.
 
 
Societas Meteorologica Palatina: Unter Karl Theodor von der Pfalz und Bayern in Mannheim 1780 gegründete wissenschaftliche Gesellschaft, die erstmals ein meteorologisches Beobachtungsnetz unterhielt und mit einheitlichen Instrumenten ausstattete.
 
 
Solarklima: Die strahlungsklimatischen Verhältnisse der Erde, dargestellt anhand der auf die Breitenkreise bezogenen Tagessummen zugestrahlter Sonnenenergie unter Vernachlässigung der Atmosphäreneinflüsse.
 
 
Solarkonstante: Wärmemenge, die der Obergrenze der Erdatmosphäre von der Sonne her in einer Minute pro Quadratzentimeter zugestrahlt wird. Sie beträgt im Mittel 0,14 Watt pro Quadratzentimeter und schwankt je nach der Entfernung der Sonne von der Erde.
 
 
Sommer: Astronomisch ist der Sommer die Zeit vom Sonnenhöchststand bis zur Tag- und Nachtgleiche (21.6. bis 22.9.), meteorologisch vom 1. Juni bis 31. August und phänologisch der Zeitraum, der mit der Holunderblüte beginnt und der Reife der Rosskastanie endet.
 
 
Sommerregen: Regenfälle, die ihr Maximum in den Sommermonaten haben. Sie dominieren in den Tropen.und fallen hier als Zenitalregen, dessen Höhepunkt mit der Zeit des Sonnenhöchststands zusammenfällt. Als Sommerregen treten auch die Monsunregen Süd- und Südostasiens auf.
 
 
Sommertag: So bezeichnen Meteorologen einen Tag mit einer Höchsttemperatur von mindestens 25 Grad Celsius. Zur Charakterisierung des Klimas zieht man die mittlere Zahl der Sommertage heran. Bei über 30 Grad spricht man in Mitteleuropa von einem Tropentag.
 
 
Die Sonne ist das Zentralgestirn unseres Sonnensystems und Hauptenergiequelle für das Klima auf der Erde. Damit bestimmt sie auch weitestgehend das Wetter. Die Sonne besteht im Wesentlichen (99%) aus Wasserstoff und Helium.
   8 Minuten und 19 Sekunden benötigt das Licht der Sonne im Durchschnitt für seinen Weg zur Erde.
Die mittlere Entfernung, die das Sonnenlicht mit sagenhaften 299.792,458 Kilometern in der Sekunde zurücklegt, liegt bei 149,6 Millionen Kilometern. Wegen der elliptischen Bahn der Erde um die Sonne schwankt diese Zahl um etwa 5 Millionen Kilometer.
   Die Sonnenscheindauer wird mit einem Sonnenschein-Autograph (Heliograph) gemessen. Dabei wirkt eine in einer Kugelschale befestigte Glaskugel als Brennglas und hinterlässt auf einem in einer Halterung befestigten blaugefärbten Registrierstreifen mit Stundeneinteilung eine Brennspur.
Für mitteleuropäische Verhältnisse kann man Orte mit mehr als 1.800 Stunden mittleren Jahres-Sonnenschein als sehr sonnenscheinreich, mit weniger als 1.500 Stunden als sonnenscheinarm bezeichnen.
   Wenn der Mond vor die Sonne zieht, wird sie verdunkelt und eine Sonnenfinsternis tritt ein. Allerdings ist der Mond zu klein, um die Sonne vollständig "verschwinden" zu lassen. Ein leuchtender Ring, nämlich die Korona der Sonne, ist immer noch zu sehen.
   Blaue Sonne: Seltene Blaufärbung der Sonne, die im Jahre 1950 in Europa nach Waldbränden im Westen Kanadas beobachtet wurde. Die Blaufärbung entsteht durch Lichtstreuung an kleinen Staubteilchen. Damals gelangten feinste Ascheteilchen in höhere Luftschichten.
 
 
Sonneneinfluss: Für die Wettervorgänge, die in ihrem Ablauf und in ihrer Auswirkung das Klima bilden, ist Energie erforderlich. Diese Energie stammt fast vollständig von der Sonne, da andere Energiequellen (Mond, Sterne, das Innere der Erde) im Vergleich verschwindend gering sind.
 
 
Sonnenflecken: Dunkle Störgebiete der Sonnenatmosphäre (Photosphäre), deren Temperatur von 4600 Grad um rund 1200 Grad niedriger ist als ihre Umgebung. Sie treten in verschiedenen Größen, oft auch in Gruppen auf.
 
 
Sonnenscheindauer: Zeitraum der Sonneneinstrahlung, der scharf begrenzte Schatten hervorruft, ausgedrückt in Stunden pro Tag, Monat und Jahr. In Mitteleuropa sind Orte mit mehr als 1.800 Stunden Sonnenschein sehr sonnenscheinreich.
 
 
Spektrum: Aufspaltung des Sonnenlichts in die Regenbogenfarben Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett. Das Spektrum des sichtbaren Lichts hat Wellenlängen von etwa 0,36 bis 0,73 Mikrometer, wobei die kürzeren Wellen dem violetten, die längeren Wellen dem roten Licht zuzuschreiben sind.
 
 
Sperrschicht: Die Sperrschicht ist eine etwa horizontale Schicht in der Atmosphäre, die aufgrund ihrer hohen vertikalen Stabilität nahezu alle vertikalen Bewegungs-, Austausch- und Durchmischungsvorgänge verhindert. Sie ist mit einer Temperaturzunahme bei zunehmender Höhe verbunden.
 
 
Spherics: Bezeichnung für die atmosphärische Impulsstrahlung, die durch elektrische Entladung (vor allem Gewitterblitze) in der Atmosphäre hervorgerufen wird. Es handelt sich um kurzzeitige atmosphärische Impulse mit Schwingungscharakter.
 
 
Spitzenböe: Die durch einen Windmesser aufgezeichnete höchste Windgeschwindigkeit innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Geschwindigkeiten zwischen 10,8 und 17,1 m/s werden als Starkwindböen, von 17,2 bis 32,5 m/s als Sturmböen bezeichnet.
 
 
Stadtklima: Stadtklima wird das vom Umland abweichende Klima in städtischen Räumen bezeichnet. Es umfasst das gesamte Volumen der bodennahen Luftschicht oberhalb und in der Umgebung der Stadt.
Die Qualität eines Stadklimas wird von mehreren Faktoren bestimmt:   der Anhäufung von Wohn- und Gewerbebauten, dem Ausmaß der die Luft verunreinigenden Schwebstoffe und Abgase (Aerosole), der Höhenlage, den Windverhältnissen und dem Bestand an Grünanlagen.
 
 
Starkregen: Niederschlag, der in hoher Dichte in sehr kurzer Zeit fällt. Es muss z. Bsp. in fünf Minuten 5 Millimeter, in 10 Minuten 7,1 Millimeter, in 20 Minuten 10 Millimeter und in einer Stunde 17,1 Millimeter Regen auf den Quadratmeter fallen. Kurze Starkregen fließen schnell ab.
 
 
Stau: Ansammlung von Luftmassen im Luv eines Hindernisses (Berg, Gebirge), an dem die Luft zum Aufsteigen gezwungen wird. Dabei kommt es zu Wolkenbildung und Niederschlägen. Die Wirkung des Staus ist abhängig von den Gebirgen und ihrer Lage.
 
 
Josef Stefan: Am 7. Januar 1893 starb der Physiker Josef Stefan. Er beschäftigte sich unter anderem mit der Wärmeleitung von Gasen sowie mit der Abhängigkeit der Wärmestrahlung von der Temperatur.
 
 
Steppenlima: Trockenes, kontinentales Klima mit warmen bis heißen Sommern und kalten Wintern, durchschnittlichen Jahresniederschlagssummen von 200 bis 500 Millimetern und häufigen Dürren. Dieses Klima ist der außertropischen Vegetationsform der Steppe zugeordnet ist.
 
 
Sternschnuppen: Sternschnuppen oder kleine Meteore, im Volksmund Laurentiustränen genannt, sind besonders gut in den klaren Nächten zwischen dem 10. und 14. August zu beobachten. Es handelt sich um Gesteinsbröckchen von einem bis zehn Millimetern.
 
 
In der Meteorologie werden ausgedehnte und hochreichende Druckzentren, die die Verlagerung kleinerer Druckgebilde in der Atmosphäre beeinflussen, als Steuerungszentren bezeichnet. Sie bestimmen die Großwetterlage.
 
 
Strahlungsbilanz: Die Differenz aus der gesamten von oben auf die Oberfläche eintreffenden Strahlung und der gesamten vom Erdboden nach oben abgegebenen Strahlung.
Ist die Strahlungsbilanz positiv, erhält der Erdboden mehr Energie als er abstrahlt.
 
 
Strahlungsnebel: Nebel, der durch die Abkühlung der untersten Luftschichten am abgekühlten Boden hervorgerufen wird. Er beginnt als Bodennebel, um langsam in die Höhe zu wachsen, wobei die oberste Schicht des Nebels die Ausstrahlung übernimmt. Er wird selten mächtiger als drei Meter.
 
 
Strahlungstau: Bezeichnung für Wassertropfen, die sich bei Abkühlung (infolge von Ausstrahlung) von Oberflächen in wolkenloser oder wolkenarmer Nacht durch Kondensation des Wasserdampfes der umgebenden Luft an Gegenständen, Pflanzen sowie am Erdboden niederschlagen.
 
 
Stratocumuluswolken sind eine Mischform aus schicht- und haufenförmigen Wolken. Sie sind die am häufigsten bei uns auftretenden Wolken und bestehen überwiegend aus Wassertröpfchen. Oft haben sie eine graue Unterseite.
 
 
Stratosphäre: Die Stratosphäre ist eine Schicht der Atmosphäre. Sie liegt zwischen der Troposphäre und der Mesosphäre auf 12 bis 30 Kilometern Höhe. Die Temperatur ist hier ziemlich konstant: -50 bis -70 Grad Celsius.
 
 
Sturmfeld: Bereich eines Sturmtiefs, in dem die Windgeschwindigkeiten 75 Studenkilometer überschreiten. Das Sturmfeld liegt entsprechend der Wirbelstruktur des Sturmtiefs ringförmig oder halbkreisförmig um eine windschwächere Kernzone.
 
 
Sturmflut: Als Sturmflut bezeichnen Meteorologen einen ungewöhnlich hohen Wasserstand an der Meeresküste und den Tidenflüssen. Sie wird unabhängig von den Gezeiten durch auflandige Stürme erzeugt, welche dabei vom Wasser zum Land wehen.
 
 
Sturmtief: Tiefdruckgebiet mit einem ausgeprägten Sturmfeld und sehr niedrigem, häufig 975 Hektopascal unterschreitenden Luftdruck in seinem Kern. Voraussetzung für die Entwicklung eines Sturmtiefs ist das Vorhandensein unterschiedlich temperierter Luftmassen.
 
 
Stürme, die Sand vom Boden aufwirbeln und mit sich führen, werden als Sandstürme bezeichnet. Oft handelt es sich dabei um trockene und sehr heiße Winde, die tonnenweise Sand teils auch über große Entfernungen transportieren können.
 
 
Subtropen: Die Polwärts an die Tropenzone anschließenden Klimagebiete mit feuchten Wintern und trockenen, heißen Sommern. In den Subtropen liegen die für die Zirkulation wichtigen stationären Hochdruckgebiete als Quellgebiete subtropischer Luftmassen.
 
 
Als Superzellen werden besonders langlebige und große Gewitterwolken bezeichnet. Oft gehen starker Niederschlag und Sturmböen mit ihnen einher. Das Entstehen setzt bestimmte Luftfeuchtigkeits- und Windverhältnisse voraus.
 
 
Südwestlage: Zwischen Hochdruck vom westlichen Mittelmeer bis Südrussland und Tiefdruck über dem mittleren Nordatlantik verläuft über West- und Mitteleuropa eine hoch reichende Südwestströmung mit milder Luft.
 
 
SYNOP-Meldung: Bodenwettermeldung einer Landstation zu bestimmten festgelegten Terminen. Beobachtungs- und Messwerte meteorologischer Elemente werden nach einem international vereinbarten Wetterschlüssel in Form von 5-stelligen Zahlenreihen verbreitet.
 
 
Synoptik: Die "synoptische Meteorologie" basiert auf der Idee, möglichst viele Wetterdaten zum gleichen Zeitpunkt und nach einem einheitlichen Verfahren zusammenzuführen. Durch die kartenmäßige Darstellung von Wetterbeobachtungen wird die Wettersituation analysiert und eine Wettervorhersage abgeleitet.
Die Synoptik geht auf H.W. Brandes zurück, der 1816 erstmals Betrachtungen dieser Art anstellte.
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Szintillation: Ein Begriff für das Funkeln des Sternenlichts aufgrund von Luftunruhen. Szintillation entsteht durch turbulente Dichteschwankungen (Temperaturunterschiede) der von den Lichtstrahlen durchlaufenden Luftschichten. Die Bahn eines Lichtstrahls wird verändert, die Gestirne wechseln scheinbar ihren Ort.
 
T
TAF ist die Abkürzung für Terminal Aerodrome Forecast. Der TAF-Code enthält in einer einheitlich verschlüsselten Form die Wetterprognose für einen bestimmten Flughafen. Der Vorhersagezeitraum umfasst 9, 18 oder 24 Stunden.
 
 
Tagesgang: Typische Änderung meteorologischer Größen im Tagesverlauf, z.Bsp. die Temperatur mit einem Minimum nach Sonnenaufgang und einem Maximum am frühen Nachmittag, die Feuchtigkeit im temperaturentgegengesetzten Gang.
 
 
Tageszeitenklima: Davon ist die Rede, wenn die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht größer sind als die Temperaturunterschiede zwischen den einzelnen Monaten. Tageszeitenklimate findet man vor allem in den Tropen.
 
 
Tagwind: Unter Tagwind versteht man den talaufwärts wehenden Wind im Gebirge. Er entsteht infolge der Tageserwärmung und setzt im Sommer verstärkt vormittags ein. Der Gegensatz hierzu ist der Nachtwind. Er weht talabwärts und setzt gegen Abend ein.
 
 
Taifun: Bezeichnung für tropische Wirbelstürme im Bereich des westlichen Pazifiks. Sie richten vor allem in der Zeit zwischen Juli und November in Japan beziehungsweise an den Ost- und Südostküsten Asiens häufig große Veheerungen an.
 
 
Talnebel: Darunter versteht man einen Abkühlungsnebel, der von der Höhe aus gesehen nur in Tälern und Mulden vorkommt. Dort besteht für die durch nächtliche Ausstrahlung sich abkühlende Luft keine Ausweichmöglichkeit.
 
 
Tarifa ist der südlichste Teil Spaniens. Nur eine schmale Meerenge trennt die Kontinente Europa und Afrika. Der Wind muss allerdings durch dieses Nadelöhr und wird wie bei einem Düsentriebwerk kanalisiert und enorm beschleunigt.
 
 
Tau: Bezeichnung für an der Erdoberfläche, an Gegenständen oder Pflanzen abgesetzte Wasstropfen, die durch Kondensation des Wasserdampfes aus der umgebenden Luft entstehen. Die Kondensation wird durch Abkühlung bei nächtlicher Ausstrahlung hervorgerufen.
 
 
Taumesser: Der Taumesser oder Drosometer ist ein Gerät zur Messung der Taumenge durch die Bestimmung des Gewichts der als Tau abgesetzten Flüssigkeit. Als Auffangfläche (Taufänger) dienen Tauplatten, deren Tau verursachte Gewichtszunahme durch Wiegen festgestellt wird.
 
 
Tauniederschlag: Die allein aus dem Taubeschlag resultierende Niederschlagshöhe. Meist ist dieser Betrag unter mitteleuropäischen Klimaverhältnissen gering. Je Nacht werden etwa 0,1 bis 0,2 Millimeter gemessen. Der Anteil am Gesamtniederschlag beträgt etwa 2 bis 5 Prozent.
 
 
Taupunkt: Ist ein Feuchtigkeitsmaß. Er beschreibt diejenige Temperatur, auf die sich die Luft abkühlen muss, damit der in ihr enthaltene Wasserdampf zu kondensieren beginnt. Sie kann dann keinen weiteren Wasserdampf mehr aufnehmen. Die relative Luftfeuchtigkeit beträgt dann 100% und es bildet sich häufig Nebel.
   So beträgt zum Beispiel bei 15°C und 50% relativer Feuchte der Taupunkt 4,6°C.
 
 
Tauwetter: Wetterlage, bei der nach längerem Frost die Temperatur infolge von Warmluftzufuhr den Gefrierpunkt überschreitet, sodass die meist vorhandene Schneedecke taut. Tauwetter in Verbindung mit ergiebigen Niederschlägen führt in den Wintermonaten und zu Beginn des Frühjahrs häufig zu Hochwasser.
 
 
Temperatur: Wärmezustand der Luft bzw. des Bodens, abhängig vor allem von Sonnenstand, Ortshöhe, Luftströmungen und Luftfeuchtigkeit sowie der physikalischen Oberflächenbeschaffenheit. Die mittlere Lufttemperatur an der Erdoberfläche (bezogen auf die gesamte Erde) beträgt 14,3 Grad Celsius.
   Virtuelle Temperatur: Diejenige Temperatur, die trockene Luft annehmen müsste, um bei gleichem Druck die gleiche Dichte wie feuchte Luft zu haben. Die virtuelle Temperatur ist immer etwas höher als die tatsächliche Temperatur der Luft.
 
 
Temperaturextrema: Die niedrigsten und höchsten jemals gemessenen Temperaturen innerhalb eines Beobachtungszeitraums an einem Beobachtungsort. In Deutschland werden dafür nur die offiziellen Werte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) berücksichtigt.
 
 
Temperaturgradient: Eine Temperaturänderung pro hundert Meter Höhenunterschied. Ist der Gradient oder das Gefälle bei trockener bzw. ungesättigter Luft geringer als 1 Grad Celsius pro hundert Meter, so herrscht eine stabile Schichtung der Atmosphäre.
 
 
Temperatursinn: Fähigkeit zur Wahrnehmung von Temperaturunterschieden. Er warnt vor zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen und führt zum Aufsuchen der für den Stoffwechselablauf geeignetsten Temperatur, die z.Bsp. für den Mitteleuropäer bei 21°C liegt.
 
 
Temperaturskala: Eine mit Hilfe von zwei Fixpunkten festgelegte, aus gleichlangen Teilstrichen bestehende Skaleneinteilung zur Angabe von Temperaturwerten. Die am häufigsten gewählten Fixpunkte der Temperaturskala sind der Siedepunkt des Wassers und der Schmelzpunkt des Eises.
 
 
Auf der "Temperaturskala von 1714" gab Daniel Gabriel Fahrenheit die Körpertemperatur des Menschen (37,8° Celsius) mit 100° Fahrenheit an, als Nullpunkt definierte er die tiefste in Danzig gemessene Temperatur (0° Fahrenheit = -17,8° Celsius).
 
 
Temperatursumme: Ein Begriff in der Klimatologie, der als Maß für die Intensität einer Erscheinung verwendet wird. Die Kältesumme ist ein Beispiel für die Summe aller negativen Tagesmitteltemperaturen und gilt als das Maß für die Strenge eines Winters.
 
 
Temperaturumkehr: Darunter verstehen Meteorologen die Temperaturzunahme mit der Höhe. So ist es auf den Bergen dann wärmer als in den Niederungen. Eine Temperaturumkehr nennt man auch Inversion, und ist mit einer Feuchteabnahme der Luft verbunden.
 
 
Tensiometer: Gerät zur Messung der Bodenfeuchte. Das Messprinzip beruht auf der Bestimmung der von der Bodenfeuchte abhängenden Saugkraft der Wurzeln, welche diese aufwenden müssen, um dem Boden Wasser zu entziehen.
 
 
Thermik: Ein in der Segelfliegerei üblicher Ausdruck für das Aufsteigen von warmer Luft und die damit verbundenen Aufwinde. Als Wind-Thermik wird der Aufwind in den Bergen bezeichnet. Thermik ist für den Segelflug von wesentlicher Bedeutung.
 
 
Thermometer-Hütte: Jalousiehütte zur Unterbringung der hauptsächlichsten Wetterbeobachtungsinstrumente, wie Psychrometer, Hygrometer, Thermograph, Hygrograph und Extrem-Thermometer. Sie schützt die Instrumente in der Standardhöhe von 2 Metern über dem Erdboden.
 
 
Thermosphäre: Die Thermosphäre umfasst den größten Teil der Atmosphäre (80 bis 480 Kilometer Höhe). In ihr werden die Luftmoleküle durch die aus dem All auftreffende kurzwellige Strahlung aufgeladen. Durch diesen Prozess entsteht Wärme.
 
 
Tiefdruckgebiet: Gebiet relativ niedrigen Luftdrucks, dessen Zentrum den niedrigsten Druckwert aufweist und in der Wetterkarte von einer oder mehreren Isobaren umschlossen ist. Es ist eine sehr wetterwirksame Erscheinung mit einem ausgeprägten Frontensystem.
   Ablauf eines Tiefdruckgebietes: An der Vorderseite eines Tiefs tritt in Verbindung mit der Warmfront ein ausgedehntes Niederschlagsgebiet (Landregen) auf; diesem folgt der Warmsektor, der Aufheiterung bringt. Er wird an der Rückseite von der Kaltfront begrenzt.
 
 
Tiefdruckwetter: Luft strömt auf der Nordhalbkugel spiralförmig gegen den Uhrzeigersinn in ein Tief hinein. Als Folge muss die Luft im Zentrum des Tiefs nach oben steigen. Es entstehen Wolken, die Regen bringen. Tiefs sind daher in der Regel mit schlechtem Wetter verbunden.
 
 
Tiefschnee ist nicht klar definiert. Allgemein handelt es sich um sehr lockeren Pulverschnee, in den man einsinken kann. Ein normales Gehen ist in Tiefschnee nicht möglich. Selbst eine übliche Skiausrüstung ist nicht geeignet.
 
 
Topographie: Höhenwetterkarte, die die Luftdruckverhältnisse in höheren Luftschichten darstellt. Gebräuchlich ist zum Beispiel die Darstellung des Abstands der 500 Millibarfläche vom Erdboden als absolute Topographie.
 
 
Tornados: Verheerende Wirbelstürme in Nordamerika. Sie entstehen, wenn feucht-heiße Luft aus dem Golf von Mexiko und trockene Kaltluft aus den Rocky Mountains aufeinandertreffen. Sie sind erkennbar an der für sie typischen "Rüssel"-Bildung. Ihre höchsten Geschwindigkeiten sind nicht messbar, weil die Messgeräte zerstört werden. Im Inneren werden aber Geschwindigkeiten von 300 bis 1.000 km/h vermutet.
 
 
Tramontane: Die Tramontane (span.: tras montaña, über das Gebirge) ist ein starker, kalter und trockener Fallwind, der das regionale Klima im Süden Frankreichs (Region Languedoc-Roussillon, Départments Aude und Pyrénées-Orientales) stark beeinflusst.
 
 
Translucidus: Adjektivischer Zusatz zu den Namen der Wolkengattungen Altocumulus, Altostratus, Stratocumulus und Stratus mit der Bedeutung durchscheinend. Wolken der Unterart translucidus bilden ausgedehnte Flecke, Felder oder Schichten, die so durchsichtig sind, dass Sonne oder Mond zu erkennen sind.
 
 
Treibeis: Das ist das auf Flüssen und dem Meer treibende Eis. Es gelangt mit den kalten Meeresströmungen aus polaren Zonen bis in niedere Breiten, gelengentlich bis zum Breitenkreis von 36 Grad (Treibesgrenze). Daher besteht häufig eine Gefahr für die Schiffahrt.
 
 
Treibhauseffekt (Glashauswirkung): Das Zustandekommen hoher Temperaturen in Räumen, die mit Glas gedeckt und von der Sonne bestrahlt sind. Die Sonneneinstrahlung durchdringt das Glas mit geringem Verlust, wird am Boden absorbiert und in Wärme verwandelt.
 
 
Trockengrenze: Die Grenze zwischen den Gebieten trockenen bzw. halbtrockenen Klimas und den Gebieten feuchten bzw. halbfeuchten Klimas. Über die Verdunstung hängt die Trockengrenze von der Temperatur ab. Die Trockengrenze lässt sich durch physiographische Methoden genau festlegen.
 
 
Trockengürtel: Bezeichnung für die Trockengebiete der Erde beiderseits des nördlichen und südlichen Wendekreises im Bereich der randtropischen Hochdruckgürtel, in denen aufgrund des vorherrschenden Absteigens der Luft nur sehr geringe Niederschlagshöhen verzeichnet werden.
 
 
Trockenmonat: Dieser Begriff beschreibt einen Monat mit trockenen Klimabedingungen. Der jeweils für einzelne Regionen sehr unterschiedlich aus dem Verhältnis von Temperatur- und Niederschlagswerten definierte Begriff ist auf andere Gebiete nicht übertragbar.
 
 
Trockental: Ein Tal, das oberflächlich kein Wasser mehr führt. Es entsteht durch Veränderung der hydrographischen Verhältnisse, z.Bsp. durch Absenkung des Grundwassers, Klimaänderung oder übermäßige Wasserentnahme durch den Menschen.
 
 
Trockenwaldklima: Das ist die Bezeichnung für das Klima im Bereich des Trockenwalds (regengrüner, lichter Wald), der wechselfeuchten Tropen und der Subtropen.
Im Trockenwaldklima gibt es etwa fünf bis sieben trockene Monate im Jahr.
 
 
Trockenzeit: Als Trockenzeit bezeichnet man eine Jahreszeit, in der die Niederschläge nicht ausreichen, um das pflanzliche Wachstum aufrecht zu erhalten. Extrem trockene Perioden gab es in Deutschland schon in früheren Jahrhunderten.
 
 
Trog: Ein Gebiet tiefen Luftdrucks innerhalb der Rückseitenströmung eines kräftigen, bereits zu altern beginnenden Tiefdruckgebietes. Der aus hochreichender Kaltluft bestehende Trog wandert meist in einem bestimmten Abstand hinter der Kaltfront her.
 
 
Tropen: Die Tropen sind das Treibhaus am Äquator. Gleichmäßig hohe Temperaturen und ausgiebige Regenfälle sorgen für eine üppige Vegetation. Schwere Gewitter sind an der Tagesordnung. In den Tropen herrscht ein sogenanntes Tageszeitenklima.
 
 
Je wärmer es ist, desto mehr Wasserdampf kann sich in der Atmosphäre anreichern, ohne dass es zu Tropfenbildung kommt. Wird es aber kalt, etwa nachts oder im Winter, entstehen Tröpfchen oder Eiskristalle und als Folge davon Nebel, Tau oder Reif.
 
 
Tropfenzähler: Messfühler zur digitalen Erfassung der Niederschlagsmenge im Niederschlagsschreiber. Sein Messprinzip beruht auf der Ausnutzung der Adhäsionskräfte (Anziehungskräfte) zwischen einem Wassertropfen und der Wandung einer Abtropfdüse.
 
 
Tropische Wirbelstürme: Heftige, orkanartige Wirbelstürme der Tropenzone, häufig mit Windgeschwindigkeiten von 200 km/h und mehr. Tropische Wirbelstürme entstehen nur über warmen Meeresgebieten, also auf der Nordhalbkugel vorwiegend im Sommer und frühen Herbst.
 
 
Tropopause: Dynamische Grenzschicht zwischen der Troposphäre und der Stratosphäre. Sie verläuft in Mitteleuropa in etwa 10 bis 12 km Höhe, an den Polen in 8 bis 9 km Höhe und am Äqator in etwa 16 bis 18 km Höhe. Alle Wettererscheinungen mit ihren zum Teil lebhaften Vertikalbewegungen treten unterhalb der Tropopause auf.
 
 
Troposphäre: (von griechisch tropé (Wendung, Änderung) und sphaira (Kugel)) ist die erdnächste Schicht der Atmosphäre. Sie reicht über Mitteleuropa bis in eine Höhe von 12 Kilometern. In ihr sammelt sich nahezu aller Wasserdampf und spielt sich das gesamte sichtbare Wettergeschehen ab. Man unterteilt die Troposphäre in Grundschicht, Konvektionsschicht und Tropopausenschicht.
 
 
Trübung: Verringerung der Lichtdurchlässigkeit der Atmosphäre durch Staubteilchen und Dunst- und Wassertröpfchen, die eine erhöhte Absorption und Streuung der Sonnen- und Himmelsstrahlung verursachen.
 
 
Trübungsfaktor: Ein von dem dt. Geophysiker und Meteorologen Karl Wilhelm Franz Linke (1878 - 1944) eingeführter Begriff. Er gibt an, wie viel stärker die reale Atmosphäre getrübt ist als eine reine Atmosphäre, in der die Streuung des Sonnenlichts nur an den Luftmelekülen erfolgt.
 
 
Turbulenter Impulsaustausch: Das ist derjenige der turbulenten Flüsse, der sich auf den Impuls bezieht. Da die Windgeschwindigkeit am Boden am geringsten ist, ist der turbulente Impulsausgleich immer nach unten zum Boden gerichtet.
 
 
Turbulenz: Ungeordnete Strömungsbewegung bzw. auf- und absteigende Luftströme mit Wirbelcharakter. Sie sorgt für eine senkrechte Durchmischung in der Atmosphäre (Austauschvorgänge). Beim Gegensatz handelt es sich um eine laminare, schwankungsfreie, glatte Strömung.
 
 
Turbulenzinversion: Eine an der Obergrenze einer durch Turbulenz durchmischten Schicht entstehende Inversion. Da die Turbulenz durch Reibung an der Erdoberfläche hervorgerufen wird, ist die Bezeichnung Turbulenzinversion gleichbedeutend mit Reibungsinversion.
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Tsuyu bzw. Baiu (jap.: Pflaumenregen): Für Japan typische und regelmäßig von Mitte Mai bis Mitte Juli auftretende Regenperiode, die besonders für das Pflanzen des Reises von Bedeutung ist. Die Regenfronten bilden sich, wenn feuchte Pazifikluft auf kühle kontinentale Luft trifft.
 
U
"Unterkühlter Regen": Unterkühlter Regen besteht aus Regentropfen, die beim Fallen durch eine dem Boden aufliegende kalte Luftschicht in unterkühlten Zustand versetzt worden sind und beim Auftreffen auf den Erdboden oder auf Gegenstände zu Glatteisbildung führen.
 
 
Mit "Ultraschallmanometern" werden die Windgeschwindigkeit und die Windrichtung gemessen. Sie arbeiten mit Sendern und Empfängern, die aus der vom Wind abgelenkten und verzögerten Signalübertragung die Geschwindigkeit berechnen.
 
 
Ultrarote Strahlung: Infrarote Strahlung, im Bereich elektromagnetischer Wellen von 0,8 bis 1000 Mikrometer wird als Wärmestrahlung empfunden. Infrarot-Lampen dienen in der Medizin zur Bestrahlung. Ultrarot-Beobachtungsgeräte ermöglichen die Beobachtung bei Dunkelheit.
 
 
Die "ultraviolette Strahlung" ist eine kurzwellige, elektromagnetische Strahlung. Es wird je nach Wellenlänge zwischen UV-A, UV-B und UV-C Strahlung unterschieden. UV-Strahlen wirken sich sowohl positiv (Vitaminbildung) als auch negativ (Sonnenbrand) auf Menschen aus.
 
 
Die Erde bewegt sich auf der Umlaufbahn um die Sonne und dreht sich um ihre eigene Achse. Die Drehgeschwindigkeit ist nicht konstant. Sie wird unter anderem von den Gezeiten, den Wetterverhältnissen sowie Meeresströmungen beeinflusst und variiert.
 
 
Unbeständiges Wetter: Darunter versteht man einen raschen Wechsel zwischen entgegengesetzten Wettererscheinungen, wie z.Bsp. den Wechsel von heiterem zu bewölktem Himmel, durchsetzt mit kurz andauernden Niederschlägen.
 
 
Meteorologen sprechen von einer "ungewöhnlichen Fernsicht", wenn die Sichtweite mehr als 50 Kilometer beträgt. Dann sind keine trübenden Teilchen in der Luft. Dies ist oft nach dem Durchzug (Rückseite) einer Kaltfront zu beobachten.
 
 
Unterkühlung: Sie tritt ein, wenn Flüssigkeiten unter Vermeidung jeder Erschütterung langsam abgekühlt werden. Sie bleiben dann bis weit unter dem Gefrierpunkt (Wasser bis minus 20°C) flüssig und erstarren bei der geringsten Erschütterung plötzlich.
 
 
Unwetter: Das ist die Bezeichnung für meteorologische Ereignisse wie Sturm, Hagel, Wirbelstürme sowie hochwasserverursachende starke Regenfälle, Dauerniederschläge und plötzliche Schneeschmelze. Unwetter können unter Umständen einen Notstand hervorrufen, der Schaden für Menschen und Sachen mit sich bringen kann. Jeder Wetterbericht enthält immer auch eine Unwetterwarnung, wenn eine solche Wetterlage zu befürchten ist.
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UTC: Abkürzung für Universal Time Coordinated (koordinierte Weltzeit). Diese Weltzeit ist eine aus der 1971 definierten Internationalen Atomzeitskala abgeleitete Zeitskala. In Deutschland wurde sie am 25. Juli 1978 eingeführt.
   Die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) ist der UTC im Winter um eine Stunde und im Sommer (Sommerzeit (MESZ)) um zwei Stunden voraus.
 
Ü
Übergangsklima: Als Übergangsklima bezeichnen Meteorologen den fließenden Übergang zwischen dem maritimen und dem kontinentalen Klima Europas. Ein typisches Kennzeichen dieser Klimazone sind gemäßigte Temperaturen mit leichten Schwankungen im Westen.
 
 
Übersättigung: Die Bezeichnung für einen atmosphärischen Zustand, in dem der Feuchtigkeitsgehalt der Luft höher ist, als es der Sättigung entspricht. Übersättigung trifft in der Natur nur selten und in sehr geringem Maße auf, vor allem aber an der Basis von Wolken.
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Überseeklimatologie: Teilbereich der maritimen Klimatologie, der sich speziell mit der Bearbeitung synoptischer und klimatologischer Daten von überseeischen Ländern befasst. Sie liefert die von Schiffahrt, Wirtschaft, Industrie und Technik benötigten Angaben und Gutachten.
 
V
Vardarwind: Die Bezeichnung für den kalten, dem Mistral ähnlichen Nordwestwind, der vor allem im Winter vom Vardartal (Makedonien) in die Bucht von Saloniki (Thermaischer Golf) hinabweht. Der Vardarwind tritt meistens bei trockenem, heiteren Wetter auf.
 
 
Variometer: Ein Variometer ist ein meteorologisches Gerät zur Bestimmung kleiner und kurzfristiger Schwankungen des Luftdrucks. Eine alternative Bezeichnung für dieses Gerät ist Mikrobarometer.
 
 
Vb-Tief (5-B-Tief): Bezeichnung für ein spezielles Tiefdruckgebiet, das auf der sogenannten Van-Bebber-Zugstraße von der Adria nordwärts über Östereich und Ungarn zum Ostseeraum wandert und feucht-warme Luft mit sich führt.
   In der Alpenregion und nördlich davon sind die mit dieser Wetterlage häufig einhergehenden Extremniederschläge gefürchtet, die oft zu Wetterkatastrophen mit Hochwassern an Donau und Oder führt.
 
 
Vegetationsperiode: Jahreszeit, in der sich Pflanzen weiterentwickeln (im Gegensatz zur Vegetationsruhe), allgemein die Zeit der Blüte bzw. Blattentfaltung bis zur Laubfärbung oder die Zeit zwischen Beginn und Ende der Tagesmitteltemperatur von 5 Grad Celsius.
 
 
Vegetationszonen: So nennt man die den Klimazonen zugeordneten, breitenkreisparallelen Gürtel, die von bestimmten Pflanzenformationen besiedelt werden. Innerhalb dieser großklimatischen Zonen können auch azonale Pflanzenformationen auftreten.
 
 
Verdunstung: Übergang einer Flüssigkeit in den gasförmigen Aggregatzustand. In der Meteorologie ist sie ein wesentlicher Teil des Wasserkreislaufs zwischen Meer, Atmosphäre und Festland. In Mitteleuropa beträgt die jährliche Verdunstung etwa 350 bis 500 Millimeter.
 
 
Die Verdunstungsmenge wird in Millimetern innerhalb eines Zeitraums angegeben. Daher spricht man auch von Verdunstungshöhe. Sie ist unter anderem abhängig von der Oberflächentemperatur und der Windgeschwindigkeit.
 
 
Verdunstungsnebel: Fällt warmer Regen in eine kältere Bodenluftschicht, so verdunstet ein Teil. Dabei kann die Feuchte in dieser Schicht stark anwachsen, und es zur Nebelbildung kommen. Dies geschieht vor allem an Warmfronten.
 
 
Vereisung: Bildung von Eis auf Wasserflächen, von Firn-, Gletscher- und Inlandeis. In der Luftfahrt Bildung von Eisschichten am Flugzeug, besonders an den Tragflächen während des Durchfliegens von Wolken bei Temperaturen unter 0 Grad Celsius.
 
 
Verschlüsselung: Die Übertragung der Messwerte und Augenbeobachtungen meteorologischer Elemente sowie der Wetterkarten und sonstiger meteorologischen Darstellungen in die durch die Wetterschlüssel festgelegten Zifferngruppen.
 
 
Versteppung: Fachsprachlich auch als Devastierung oder Desertifikation bezeichnet, nennt man die fortschreitende Umwandlung eines Waldgebiets in Steppe durch menschliche oder natürliche Einflüsse, z.Bsp. Rodung, Kanalisation oder Klimaänderung.
 
 
Vertikalbewegungen der Luft: Die Vertikalbewegungen der Luft sind ein sehr wesentlicher Wetterfaktor. Während die aufwärts gerichtete Bewegung der Luft vielfach zu Wolkenbildung und Niederschlägen führt, verursacht die abwärts gerichtete Bewegung der Luft die Auflösung von Wolken.
 
 
Verwitterung: Allmählicher, von der Oberfläche her beginnender Zerfall von Gesteinen, der u.a. durch die physkalische Einwirkung des Wetters verursacht wird. Dabei spielen auch die chemischen Verunreinigungen der Luft wie Schwefeldioxid und Kohlendioxid sowie die Einwirkung durch Frost eine wichtige Rolle.
 
 
Vorfrühling: Der sogenannte Vorfrühling ist eine häufig zwischen dem 13. und dem 22. März vorkommende Hochdruckwetterlage. Sie ist durch beständiges, sonniges Wetter und eine kräftige Tageserwärmung gekennzeichnet.
 
 
Vorgangskurven: So bezeichnet man die in thermodynamischen Diagrammen eingedruckten Kurven. Mit ihnen werden Vorgänge in der Atmosphäre verfolgt und die dabei auftretenden Änderungen meteorologischer Größen beschrieben.
 
 
Vorhersagekarte: Eine Wetterkarte, die für in der Zukunft liegende Zeitpunkte gilt. Zum Unterschied von normalen Wetterkarten enthalten sie lediglich Liniensysteme (Isobaren, Frontensysteme, eventuell auch Isothermen).
 
 
Vorticity: Unter dem Begriff Vorticity (lat. vortex = Wirbel) verstehen die Meteorologen den Betrag der Wirbelgröße in einem Strömungsfeld. Wenn auf der Rückseite eines Tiefs ein Teil der Luftströmung schneller vorankommt als ein benachbarter Teil, führt das häufig zu Verwirbelungen.
   Die absolute Vorticity ist ein mikroskopisches Maß für die Wirbelhaftigkeit einer Luftströmung. Sie ist definiert als die Vertikalkomponente des Rotors der absoluten Geschwindigkeit eines Luftteilchens.
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Vulkane: Vulkane beeinflussen das regionale Klima und vielleicht auch das gesamte Klimageschehen der Erde. Dies geschieht sowohl durch Kohlenmonoxid, als auch durch Aschewolken, die gelegentlich bis in die Stratosphäre gelangen.
 
W
Wabenschnee: Hat eine Schneedecke eine bienenwabenförmige Struktur, spricht man von Wabenschnee. Die Struktur kommt dadurch zustande, dass sich bei günstiger Sonneneinstrahlung durch Schmelzvorgänge zahlreiche halbrunde bis ovale Hohlformen bilden.
 
 
Waldgrenze: Eine klimatisch bedingte Grenzzone, bis zu welcher geschlossener Wald noch gedeiht. Die Waldgrenze reicht in Sibirien am weitesten nach Norden und liegt in großen Gebirgsmassiven höher als in den Randzonen oder in kleinen Gebirgen.
 
 
Waldklima: Ein aufgrund eines eigenen Strahlungshaushalts und eigener Zirkulationsbedingungen ausgebildetes Bestandsklima eines Waldes in Abhängigkeit von Baumart und -dichte. Waldboden, Stamm- und Kronenraum prägen das Waldklima.
 
 
Wald- und Feldwindzirkulation: Ein lokales thermisches Zirkulationssystem zwischen einem Wald und dem umliegenden Feld, das sich bei einer ruhigen Strahlungswetterlage ausbildet. Am Tag ist die Luft im Waldinneren kühler, nachts dagegen wärmer als gegenüber dem freien Feld.
 
 
Walker-Zirkulation: Die von Sir G. Walker entdeckte Zirkulation über dem tropischen Pazifik. Sie wird verursacht durch unterschiedliche Oberflächentemperaturen des Ozeans. So herrschen im östlichen Pazifik als Folge des kalten Humboldtstroms verhältnismäßig niedrige Wassertemperaturen vor.
 
 
Warme Hangzone: Ein Geländebereich an Hängen, der sich zwischen kalter Hochfläche und Talsohle befindet und oberhalb eines ausstrahlungsbedingten Kaltluftsammelgebiets (in Mulden, Becken, Tälern) liegt. Die warme Hangzone ist daher nebelarm und kaum frostgefährdet.
 
 
Warmfront: Schwach geneigte Grenzfläche, auf der an der Vorderseite eines Tiefs Warmluft auf die sich zurückziehende Kaltluft aufgleitet. Daher bildet sich vor der Warmfront ein mehrere hundert Kilometer breiter Wolkenschirm, aus dem lang anhaltende Niederschläge fallen.
 
 
Warmfrontgewitter: Ein Gewitter, das an einer Warmfront auftritt. In der Regel steht der Entwicklung von Gewittern an Warmfronten die normalerweise stabile Schichtung entgegen, die durch das Aufgleiten der Warmluft über kältere Luft bedingt ist.
 
 
Warmluft: So nennt man die Luftmenge, die gegenüber durchschnittlichen Verhältnissen, der Umgebung eine höhrere Temperatur aufweist bzw. als warm empfunden wird. Warmluft hat wegen ihrer geringeren Dichte das Bestreben, nach oben zu entweichen.
 
 
Warmlufteinschubgewitter: Gewitter, deren Labilität durch den Einschub einer wärmeren Luftschicht in die vorgelagerte Kaltluft verursacht wird. Im Unterschied zu echten Warmfrontgewittern erfolgt die Erwärmung nur in Höhen zwischen 1000 und 3000 Metern.
 
 
Warmluftinsel: Als Warmluftinsel bezeichnet man in der relativen Topographie ein von kälterer Luft umgebendes Gebiet mit Warmluft. Die Warmluftinsel ist mindestens von einer Isohypse (Höhenlinie) ganz umschlossen und meist identisch mit einem Höhenhoch.
 
 
Warmluftzunge: In der relativen Topographie ein Warmluftgebiet, das in ein Gebiet mit Kaltluft hineinragt und von den Isohypsen (Linien gleicher geopotentieller Höhe) zungenförmig begrenzt wird.
Die Achse der Warmluftzunge kennzeichnet im Allgemeinen den Verlauf einer Okklusion auf der Bodenwetterkarte.
 
 
Warmsektor: Bereich eines Tiefdruckgebietes, der mit warmer Luft gefüllt ist und von Warm- und Kaltfront begrenzt ist. Da eine Warmfront im allgemeinen langsamer wandert als eine Kaltfront, verengt und verkleinert sich der Warmsektor bis er schließlich ganz verschwindet.
 
 
Warmzeit: Als Warmzeit bezeichnet man eine erdgeschichtliche Epoche relativer Klimagunst, die zwischen zwei kühleren Zeiträumen lag. Im engeren Sinne nennt man so auch einen durch wesentliche Erwärmung gekennzeichneten Zeitabschnitt zwischen zwei Eiszeiten.
 
 
Wasser: Chemische Verbindung von Wasserstoff und Sauerstoff ist eine durchsichtige, geruchlose und geschmacksneutrale Flüssigkeit. Der Siedepunkt liegt bei 100 °C - doch das gilt nur bei Normaldruck auf Meereshöhe. Je niedriger der Außendruck ist, desto niedriger ist auch die Siedetemperatur. Es gilt die Faustregel: Pro 300 Meter Höhe sinkt der Siedepunkt um 1 °C . Wasser gefriert bei 0 °C zu Eis.
 
 
Wasserdampf: Er ist (in unsichtbarem Zustand) überall, wenn auch stellenweise nur in geringen Mengen vorhanden. Wohnräume enthalten allgemein etwa 5 bis 10 Gramm Wasserdampf pro Kubikmeter. Der Wasserdampfgehalt der Luft schwankt mit der Temperatur.
   Ist die Luft mit Wasser gesättigt, wird der Wasserdampf sichtbar, da er kondensiert. Am Boden schlägt er sich als Tau oder Reif nieder, sonst als Nebel. Wolken entstehen so, weil kalte Luft weniger Wasserdampf aufnehmen kann als warme Luft.
   Wasserdampf, also die Feuchtigkeit in der Luft, friert als kleine Eiskristalle an Gegenständen (bevorzugt an Grashalmen) fest, deren Temperatur unter 0 °C liegt. So entsteht eine ganz dünne Schneeschicht, der Reif.
 
 
Der Wasserkreislauf ist ein wesentlicher Bestandteil klimatischer Vorgänge. Rund 2/3 der Erdoberfläche machen Ozeane aus. Durch Verdunstung an der Meeresoberfläche, in geringem Umfang auch am Festland, entsteht Luftfeuchtigkeit.
 
 
Die Wassermenge auf der Erde wird auf 1,4 Milliarden Kubikkilometer geschätzt. Gut 97% davon befinden sich in den Ozeanen und nur etwa 0,001% in der Atmosphäre. Diese geringe Menge in der Atmosphäre bestimmt aber maßgeblich das Wettergeschehen.
 
 
Wasserstand: Als Wasserstand wird die Höhe des natürlichen oder künstlichen Wasserspiegels über oder unter einem angenommenen Nullpunkt bezeichnet. Er wird an einem Pegel (Mittel-, Hoch-, Niedrigwasser) gemessen.
 
 
Wassertemperatur: Temperatur der oberflächennahen Wasserschichten in Meeren, Seen und Flüssen. Die Jahresschwankung der Wassertemperatur bleibt in tropischen Gewässern unter 2 Grad, in mittleren Breiten beträgt sie 4 bis 8 Grad.
 
 
Wärme: Energieform, die uns durch den Temperatursinn vermittelt und als heiß, warm, lau, kühl oder kalt empfunden wird. Wärme entsteht durch die Bewegung der Molekühle. Je schneller diese ist, desto höher ist die Temperatur.
 
 
Wärmeeinbruch: Eine plötzliche Temperaturzunahme, z.Bsp. nach dem Durchzug einer Warmfront oder bei Föhn. Besonders markant ist er im Winter bei Südwestlagen infolge Advektion milder Meeresluft, in der die Lufttemperatur auf 5 bis 10 °C und darüber ansteigt.
 
 
Wärmegewitter: Ein Gewitter, das im Gegensatz zum Frontgewitter nur durch Aufheizung und Labillisierung der Luft vom Boden her verursacht wird. Neben der Aufheizung ist ausreichende Feuchte, sowohl am Boden, als auch in der Höhe Voraussetzung.
 
 
Wärmeinsel: Ein meist städtischer Lebensraum, dessen Temperatur gegenüber der Umgebung um mindestens 0,5 Grad höher ist. Dies kommt durch die verzögerte abendliche Abkühlung des Stadtgebietes gegenüber dem Umland zu Stande. Bei Strahlungswetterlagen ist dieser Temperaturunterschied am stärksten ausgeprägt.
 
 
Wärmepole: Orte auf der Erde mit den höchsten beobachteten Lufttemperaturen. Voraussetzung für die Entstehung von Wärmepolen sind anhaltende Hochdruckwetterlagen mit absteigenden Luftbewegungen, intensiver Einstrahlung und Wasserdampfarmer Luft.
 
 
Wärmestau: Bezeichnung für die passive Überwärmung des Körpers mit Anstieg der Körperkerntemperatur durch ein Missverhältnis zwischen Wärmegewinn und Wärmeabgabe. Sie entsteht bei zu hoher Außentemperatur und unzweckmäßiger Bekleidung.
 
 
Wärmestrahlung: Ausbreitung von Wärmeenergie in Form elektromagnetischer Wellen, etwa von einem Ofen. Im Gegensatz zur Wärmeleitung kann die Wärmestrahlung auch durch einen luftleeren Raum erfolgen, zum Beispiel von der Sonne.
 
 
Wechte: Frühere schreibweise auch Wächte. Bezeichnung für Schneemassen im Mittel- und Hochgebirge, die durch ihre zunehmende Schwere und unter Lawinenbildung abstürzen können. Sie treten vor allem am Rand von Plateauabstürzen und an den Kanten von Kämmen auf.
 
 
Weihnachtstauwetter: Darunter verstehen Wetterkundler eine oft um die Weihnachtszeit einsetzende Periode warmer, regnerischer Witterung, die eine vorangegangene Kälteperiode ablöst. Das Weihnachtstauwetter gehört zu den markantesten Singularitäten.
 
 
Wellenstörung: Sie entsteht meist an einer westöstlich verlaufenden Trennungslinie und zeigt isobarenparallel zunächst das Bild einer Warmfront, dann wieder das einer Kaltfront. Die Wellenstörung wird auch als Schleifzone bezeichnet.
 
 
Westküstenefekt: Starke Abkühlung und Nebelbildung an Westküsten niederer Breiten. Er wird durch ablandige Ostwinde der Passatzonen erzeugt. Gemeinsam mit Meeresströmungen verursachen die Winde kalte Auftriebswasser.
 
 
Westküstenklima: In mittleren Breiten das gegenüber den Ostküsten der Kontinente mildere Klima der Westküsten. Es wird geprägt durch die zyklonale Tätigkeit der außertropischen Westwinde, die warme Luftmassen über die Ozeane von Südwest heranführen.
 
 
Westlage: Für das Klima Mitteleuropas typische Großwetterlage. Tiefdruckgebiete ziehen mit ihren Frontensystemen, Niederschlags- und Wolkenfeldern in einer kräftigen Westströmung vom Atlantik über die Britischen Inseln, die Nord- und Ostsee nach Osteuropa.
 
 
Westwetterlage: Sie stellt eine der häufigsten Wetterlagen in Mitteleuropa dar. Zwischen einem Hoch bei den Azoren und einem Tief bei Island wird vom Atlantik mit kräftigen Westwinden wolkenreiche Luft herangeführt. Dann gibt es bei uns häufig Regen.
 
 
Wetter: Bezeichnung für den physikalischen Zustand der Atmosphäre zu einem gegebenen Augenblick oder während einer kurzen Zeitspanne (höchstens 24 Stunden). Es wird durch diverse Zustandsvariablen beschrieben.
   Als Witterung bezeichnet man den atmosphärischen Zustand über einem bestimmten Ort während eines längeren Zeitintervalls von Tagen, Wochen oder Monaten.
   Das Wetter im November: Es wird von zwei Faktoren bestimmt: Zum einen bringt das noch recht warme Wasser der Ozeane bei Winden aus westlichen Richtungen milde Luft nach Deutschland. Gleichzeitig kühlt der Kontinent rasch aus, und Winde aus Nord und Ost können für empfindliche Kälte sorgen.
 
 
Zur Wetteranalyse sind Beobachtungen an möglichst vielen Orten der Erde und Satellitenbilder notwendig. Rund um den Stationskreis (Lage der Messstation) werden die Daten nach einem international gültigen Modell angeordnet.
 
 
Wetterballon: Ein bei aerologischen Aufstiegen als Instrumententräger dienender oder zur Messung des Höhenwindes verwendeter Ballon aus Gummi oder Kunststoff. Der Wetterballon wird mit Wasserstoff oder Helium gefüllt.
 
 
Wetterfühligkeit: Verschieden stark ausgeprägte Empfänglichkeiten des vegetativen Nervensystems für bestimmte Wetterlagen (Aufgleitwetterlagen, Föhn) und Wetterumstellungen. Sie wirkt sich besonders auf die Blutgefäße aus und kann unter anderem Kopfschmerzen auslösen.
 
 
Wetterkarte: Kartenmäßige Darstellung des Wettergeschehens, die als Grundlage für Wettervorhersage und Wetterberatung dient. Man unterscheidet Boden- und Höhenwetterkarten. Für den Flugwetterdienst gibt es spezielle Wetterkarten.
   In Wetterkarten fließen die räumlichen Auswertungen der an einzelnen Stationen gemessenen Werte von Lufttemperatur, -druck, -feuchte, Wind und Niederschlagsmenge ein. Die erste soll im Februar 1855 in Frankreich erstellt worden sein.
 
 
Wetterlage: So nennt man den Wetterzustand in Bezug auf die wichtigsten meteorologischen Elemente (Luftdruck, Boden- und Höhenwind, Bewölkung, Niederschlag, Lufttemperatur, Feuchtigkeit) über einem begrenzten Gebiet während eines kurzen Zeitraums.
 
 
Das Wort Wetterleuchten stammt aus dem Mittelhochdeutschen von den Wörtern "weter" (Wetter) und "leichen" (tanzen, hüpfen) ab. Unter Wetterleuchten wird der Widerschein von Blitzen in Wolken verstanden, wenn man den Blitzkanal selbst nicht sieht.
 
 
Damit Wettermeldungen möglichst schnell weltweit übermittelt werden können, hat man ein international gültiges Verschlüsselungsverfahren eingeführt. Meistens bestehen diese Schlüssel aus insgesamt sechs Gruppen mit je fünf Ziffern.
 
 
Wetterradar: Im Gegensatz zum Wettersatelliten überblickt man beim Wetterradar verhältnismäßig kleine Gebiete. Es gibt die Möglichkeit, im Umkreis von etwa 300 Kilometern um die Station Niederschlagsgebiete zu orten und in ihrer Bewegung festzustellen.
 
 
Wetterrakete: Eine mit meteorologischen Instrumenten bestückte Rakete zur aerologischen Erforschung hoher Atmosphärenschichten. Im höchsten Punkt des Aufstiegs löst die Wetterrakete einen Fallschirm aus, an dem die Messinstrumente während der Messungen langsam herabsinken.
 
 
Ein Wetter-Rhythmus ist die Wiederholung ähnlichen Wettergeschehens. So hat Erwin Dinies für Deutschland fünf Reihen zwölfjähriger Rhythmen trockener und nasser Hochsommer ermittelt, die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreichen.
 
 
Wettersatelliten: Sie werden seit 1960 eingesetzt. Unterschieden werden polarumlaufende Satelliten, die in zwölf Stunden einmal um den Globus kreisen, und geostationäre Satelliten, die quasi an festen Punkten über der Erde stehen.
   Sie übermitteln in erster Linie die Verteilung der Bewölkung, lassen aber auch Aussagen über die Eisbedeckung auf dem Meer oder Festland zu. Der Wert der Satellitenbeobachtung liegt darin, dass ausgedehnte Gebiete der Erde regelmäßig beobachtet werden.
 
 
Wetterscheide: Als Wetterscheide bezeichnet man die Grenzlinie, die Gebiete mit unterschiedlichem Wetter scheidet. Zu beobachten sind diese markanten Wettergrenzen vor allem im Gebirge, beispielsweise bei Föhn auf der Alpennordseite und Regen südlich des Alpenhauptkammes.
 
 
Wetterschiffe: Wetterschiffe oder Wetterbeobachtungsschiffe sind gemäß internationaler Vereinbarung von den Anrainern der Ozeane unterhaltene, ortsfeste Schiffe. Sie dienen hauptsächlich der Wetterbeobachtung ozeanischer Wetterlagen.
 
 
Wetterschlüssel: Für die Verbreitung von Wettermeldungen eingeführtes, internationales Verschlüsselungsverfahren. Es ermöglicht, in (meist) sechs Gruppen zu je fünf Zahlen die gesamten, von einer Wetterstation beobachteten Wetterelemente zu erfassen.
 
 
Zur Charakterisierung der "durchschnittlichen Wetterverhältnisse" wird aus einer Reihe von Einzeldaten eine statistische Kenngröße ermittelt. In der Meteorologie wird dazu meistens das arithmetische Mittel verwendet.
 
 
Wettervorhersage: Aussage über die Wetterentwicklung aufgrund langjähriger Erfahrung und physikalischer Gesetzmäßigkeiten, zum Teil unter Einsatz technischer Mittel (Computer, Wettersatelliten).
 
 
Wetterzeichen: Es gibt bestimmte Erscheinungen in der Atmosphäre, die auf eine Änderung bzw. die Fortdauer einer Wetterlage hindeuten. Hierzu gehören bestimmte Wolkenformen und die Zugrichtung von Wolken, aber auch die Himmelsfarbe oder Haloerscheinungen.
 
 
Wind: Vorwiegend in horizontaler Richtung bewegte Luft. Er entsteht als Folge des Ausgleichs von Luftdruckunterschieden in der Atmosphäre, vor allem durch ungleichmäßige Erwärmung der Erdoberfläche durch Sonneneinstrahlung.
 
 
"Auflandiger Wind": An der Küste oder am Ufer größerer Seen, vom Wasser zum Lande wehender Wind. Der auflandige Wind wird auch als Seewind bezeichnet. Den Gegensatz dazu nennt man ablandigen Wind. Dort weht der Wind vom Land zum Wasser (Landwind).
 
 
Windbaum: Eine von Seeleuten auch als Katzenschwanz bezeichnete Wolkenform in Höhen oberhalb von 6.000 Metern. Dort nehmen Cirren (Federwolken) ein gefiedertes Aussehen an, was eine Folge der starken Windströme in der oberen Troposphäre ist.
 
 
Bei einer Windböe handelt es sich um Wind, der in Richtung und Geschwindigkeit stark schwankt. Ausgelöst wird sie meist durch Unebenheiten am Boden. Vor allem in dicht bebauten Gebieten wird sie als sehr unangenehm empfunden.
 
 
Wind-Chill nennt man einen kühlenden Effekt des Windes. An der Körperoberfläche gibt es normalerweise ein dünnes Warmluftpolster. Wird es vom Wind weggeblasen, sinkt die gefühlte Temperatur dadurch ab - und wir frieren bei Wind stärker als bei Windstille.
 
 
Winddruck: Kraft, die auf einen dem Wind ausgesetzten Körper wirkt. Sie wächst mit dem Quadrat der Windgeschwindigkeit und hängt außerdem von der Luftdichte sowie der äußeren Form des Gegenstandes und der Anströmrichtung ab. Der Winddruck ist eine Einflussgröße bei Bauwerken.
 
 
Windfahne: Die Windfahne ist der Messfühler in Windmessgeräten. Bei den meisten Geräten besteht die Windfahne aus zwei trapezförmigen Metallplatten, die miteinander einen kleinen Winkel bilden und so angeordnet sind, das sie von der Luft durchströmt werden können.
 
 
Windgeschwindigkeit: Die Geschwindigkeit bewegter Luft gibt an, welche Entfernung Luft pro Zeiteinheit zurücklegt. Sie wird entweder in Metern pro Sekunde (m/s), Kilometern pro Stunde (km/h), Seemeilen pro Stunde (nm/h) oder Knoten (kn) angegeben. Wegen der geringen Rauigkeit der Oberfläche ist die Windgeschwindigkeit über Seegebieten im allgemeinen höher als über Land.
 
 
Windhose: Auch Trombe genannt, ist ein räumlich eng begrenzter Wirbelsturm von unterschiedlicher Größenordnung, wobei eine Luftsäule um eine vertikale Achse rotiert. Je nach Untergrund werden Wasser-, Staub- oder Sandmassen von der Windhose erfasst.
 
 
Windlast: Als Windlast bezeichnet man die durch den Wind hervorgerufene mechanische Beanspruchung von Bauwerken. Der Wind wirkt hierbei in zweierlei Hinsicht als Einflussgröße, einmal als Winddruck, zum anderen als Anreger von Schwingungserscheinungen.
 
 
Windpfeil: Zeichen für Windrichtung und Windgeschwindigkeit in Wetterkarten und aerologischen Diagrammen. Er fliegt mit dem Wind und weist mit der Spitze auf den Stationskreis oder wird tangential gezeichnet.
   Die Ausrichtung des Pfeils zeigt die Richtung, unterschiedlich lange Federn sowie Dreiecke geben die Windgeschwindigkeit in Knoten an.
 
 
Windrichtung: So nennt man die Richtung, aus der der Wind weht. Für eine zahlenmäßige Angabe der Windrichtung verwendet man die Einteilung des Kreises in 360 Grad. In dieser Skala bedeutet Nordwind 360 Grad, Ostwind 90 Grad, Südwind 180 Grad und Westwind 270 Grad.
 
 
Ein Windrichtungsgeber, auch als Wind- oder Wetterfahne und auf Segelbooten als Verklicker bezeichnet, dient zur Ermittlung der momentanen Windrichtung. Der dynamische Druck des Windes dreht ihn in die aktuelle Windrichtung.
 
 
Windrose: Eine mit einer Grad- bzw. Stricheinteilung versehene kreisförmige Windrichtungsskala. In der Meteorologie wird die 36-teilige Windrose verwendet. Eine klimatologische Darstellungsart ist die Kombination der Windrose mit häufig auftretenden Klimaelementen.
 
 
Windsack: Ein aus festem Stoff gefertigter, kegelförmiger und an beiden Enden offener Sack zur weithin sichtbaren Anzeige der Windrichtung. Der Windsack ist mit einem drehbaren Ring an einer Stange befestigt. Windsäcke findet man auf Klein- und Segelflugplätzen.
 
 
Windschäden: So nennt man durch Windeinwirkung verursachte Schäden, hauptsächlich an Bäumen (Windbruch), Gebäuden und Gegenständen bei stürmischem Wind oder Sturm. Windschäden entstehen u.a. auch durch Sandablagerungen.
 
 
Windscherung: Das Aneinandervorbeigleiten zweier unmittelbar benachbarter Luftschichten. Sie kann horizontal oder vertikal erfolgen.
  In der Horizontalen tritt eine Windscherung auf, wenn sich zwei parallel zueinander liegende Luftströmungen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten (ggf. auch in entgegengesetzter Richtung) aneinander vorbei bewegen.
  In der Vertikalen tritt eine Windscherung bei unterschiedlichen Luftströmungen an den Grenzflächen unmittelbar übereinander befindlicher Luftschichten auf. Sie können sowohl durch verschiedene Windrichtungen als auch durch unterschiedliche Windgeschwindigkeiten hervorgerufen werden.
 
 
Windschur: So bezeichnet man die charakteristische Wuchsform von Bäumen in windexponierten Gebieten (Küsten, Kammlagen der Gebirge) mit relativ beständigen Winden. Die Windschur stellt einen extremen Fall der Windwirkung dar.
 
 
Windschutz: Damit bezeichnet man in windreichen Gebieten oder windexponierten Lagen angelegte Schutzstreifen (Hecken-, Baumreihen) für menschliche Wohnstätten, weidendes Vieh oder zur Verbesserung des Bestandsklimas (vorwiegend bei Hackfrüchten, Gemüse und Sonderkulturen).
 
 
Windsprung: Plötzliche Änderung im zeitlichen Verlauf des Windes an einem festen Ort oder im horizontalen Windfeld zu einer bestimmten Zeit. Dabei ändert sich die Windrichtung zum Teil sprunghaft, aber die Windgeschwindigkeit nicht unbedingt.
 
 
Windstau: Unter dem Begriff Windstau verstehen Meteorologen die Erhöhung des Luftdrucks (Staudruck) vor einem Hindernis bei höheren Windgeschwindigkeiten. Auch ein Hereinrücken von Wasser durch stürmischen Wind in Buchten (Sturmflut) wird als Windstau bezeichnet.
 
 
Windstärke: Damit bezeichnet man eine nach der Beaufort-Skala festgelegte, anhand der Windwirkung auf Objekte in Bodennähe oder auf eine größere Wasseroberfläche geschätzte Stufe. Den einzelnen Windstärken sind bestimmte Geschwindigkeitsbereiche zugeordnet.
 
 
Windstille: Bezeichnung für die unterste Stufe der 12-teiligen Beaufort-Skala. Ist es windstill, beträgt die Windgeschwindigkeit weniger als 0,3 Meter pro Sekunde. Windstille herrscht, wenn Rauch fast senkrecht aufsteigt und feinste Blätter keine Bewegung mehr erkennen lassen.
 
 
Aufgrund der unterschiedlichen Verteilung der Wärme auf der Erde ergeben sich großräumige Windsysteme. Unter Einwirkung der Erdrotation (Corioliskraft) kommt es in der Atmosphäre zu einem komplizierten Zirkulationsmuster.
 
 
Windunruhe: Kleine, kurzfristige Schwankungen der Windgeschwindigkeit und der Windrichtung, die durch die Turbulenz des Windes ausgelöst werden. Die Bezeichnung Windunruhe wird vorzugsweise auf nur schwache Böigkeit bei geringen Windgeschwindigkeiten angewendet.
 
 
Windzonen: Die auf der Erde in bestimmten Breitenzonen mit vorherrschenden Richtungen auftretenden Winde. Dazu zählen die tropischen Ostwinde bzw. Passate, die beiden außertropischen Westwindzonen und die in polaren Breiten vorhandenen Ostströmungen.
 
 
Winter: Astronomisch auf der Nordhalbkugel die Zeit vom Sonnentiefstand (Winter-Sonnenwende) bis zur Frühlings-Tag- und Nachtgleiche (21.12. - 20.03.) In der Meteorologie umfasst er in Mitteleuropa die Monate Dezember, Januar und Februar.
 
 
Der Winterburan ist ein winterlicher Nord- bis Nordoststurm, der in Ostrußland und Sbirien in Folge kräftiger Kaltluftvorstöße auftritt. Mit dem Buran stehen meist heftige Schneestürme mit Schneeverwehungen in Verbindung.
 
 
Winterregen: Regenfälle, die ihr Maximum in den Wintermonaten haben, dominierend in den Subtropen als mediterraner Winterregen, in höheren Mittelbreiten als ozeanischer Winterregen und in eng begrenzten Tropengegenden als Passatregen.
Winterregenklima herrscht dort, wo sich das Niederschlagsmaximum im Winter und das Niederschlagsminimum meist im Sommer einstellt. Das ist typisch für die subtropischen Winterregenklima-Seiten der Kontinente und für die Monsun beeinflussten Küsten Ostafrikas.
 
 
Winterschlaf: Ruhezustand vieler Tiere zur Überdauerung der kalten Jahreszeit. Durch Herabsetzung des Stoffwechsels sinkt ihre Körpertemperatur fast bis auf die Umgebungstemperatur; Atmung und Herzschlag können um bis zu neun Zehntel (90%) des Normalwertes zurückgehen.
 
 
Wintersonnenwende: Der Beginn des astronomischen Winters. In diesem Jahr (2021) beginnt er am 21. Dezember um 16 Uhr und 56 Minuten. Die Sonne steht dann 23,4 Grad über dem südlichen Wendekreis (Wintersonnenwende auf der Erd-Nordhalbkugel,  Sommersonnenwende auf der Erd-Südhalbkugel).
 
 
Im Winter kühlt die Luft in Bodennähe ab, während warme Luft oben drüber liegt. Diese verhindert, das die kalte Luft entweichen kann. Weil ein Luftaustausch fehlt, stauen sich Abgase unter der warmen Decke, es kommt zu Wintersmog oder Dunst.
 
 
Wirbelsturm: Allgemein bezeichnet man als Wirbelsturm jede wirbelartige Luftbewegung. Je nachdem, wo ein Wirbelsturm auftritt, nennt man ihn Orkan, Hurrikan oder Taifun. Windgeschwindigkeiten über 120 km/h (Windstärke 12 bis 17) werden dabei erreicht.
 
 
Witterung: Als Witterung bezeichnet man den allgemeinen, durchschnittlichen oder auch vorherrschenden Charakter von Wetterabläufen. Die Beschreibung bezieht sich auf ein bestimmtes Gebiet und einen Zeitraum von einigen Tagen über einige Monate bis zu ganzen Jahreszeiten. Witterung unterscheidet sich vom aktuellen Wettergeschehen und vom Klima.
 
 
Witterungsbericht: Beschreibung des Wetterablaufs eines längeren Zeitraums (Monat, Jahr) in Verbindung mit Tabellen der täglichen Messwerte von Temperatur und Niederschlag (im Winter auch Schneedecke). Auch Mittelwerte, Summen und Häufigkeiten meteorologischer Elemente vieler Stationen werden beleuchtet.
 
 
Witterungsklimatologie: Teilgebiet der Klimatologie, das von den Witterungen als Bausteinen des Klimas ausgeht. Methodisch werden die Großwetterlagen einbezogen, um den typischen Ablauf der Witterung innerhalb eines Jahres darzustellen.
 
 
Witterungsperiode: Mehr oder weniger langer Zeitraum (mindestens 3 Tage), in dem die Witterung eines Ortes oder einer Region gleich bleibt; z.Bsp. einer Folge von Trocken- oder Niederschlagstagen, bzw. von antizyklonalen oder zyklonalen Tagen.
 
 
Witterungstypen: Charakteristische Formen des Wetterablaufs über mehrere Tage, die durch bestimmte Großwetterlagen geprägt werden. Unterscheidungsmerkmale sind hauptsächlich die Advektion als Strömungsfaktor (z.Bsp. Westwettertyp), die Strahlungsbilanz (z.Bsp. Hochdruckwetter, Strahlungstyp) und die Verikalbewegung.
 
 
Witterungsverlauf: Bezeichnung für den Ablauf des Wetters in einem längeren Zeitraum (Monat, Jahr, Jahrzehnt), der in einzelne Abschnitte mit gleichem Witterungscharakter untergliedert ist.
In der Klimatologie betrachtet man besonders die Durchschnittsverhältnisse mehrerer Jahre.
 
 
Wolken: Ansammlung von kleinen Wassertröpfchen oder Eiskristallen, deren Fallgeschwindigkeit so gering ist, dass die Wolken in der Atmosphäre zu schwimmen scheinen. Wolken entstehen durch Abkühlung feuchter Luft in der Höhe, durch Aufgleiten einer warmen über eine kältere Luftmasse oder durch Hebung an Hindernissen.
   Wenn kalte und warme Luft aneinander vorbei oder warme auf kalte Luft aufgleitet, entstehen Schichtwolken. Die Luftschichten mischen sich großflächig nur wenig. Weil die warme Luft abkühlt und weniger Wasser halten kann, regnet es.
   Wolken werden anhand ihres Aussehens und nicht anhand ihres Entstehens unterschieden. Neben Größe und Verteilung ihrer Wassertröpfchen und/oder Eisteilchen, sind Helligkeit, Farbe und ihre Höhe die bestimmenden Faktoren.
   Wolken werden nach 10 Gattungen, 14 Arten und 9 Unterarten klassifiziert. Unterarten sind: verflochten, grätenförmig, wellenförmig, strahlenförmig, durchlöchert, mehrschichtig, durchsichtig, durchscheinend, dunkel.
   Wolkengattungen wie sogenannte Cirro-, Alto- oder Stratocumulus tragen die Zusatzbezeichnung lenticularis, wenn sie eine linsenförmige Form mit sehr glatten, deutlichen Rändern annehmen. Oft treten sie im Lee-Bereich von Gebirgen durch Schwingungen in der Luft auf.
   Altocumulus ist die Fachbezeichnung für mittelhohe, grobe Schäfchenwolken. Mittelhoch bedeutet in diesem Fall, dass diese Wolken in Höhen von 2 -- 7 Kilometern vorkommen. Meist fällt aus diesen groben Schäfchenwolken kein Niederschlag. Sie bestehen aus weißen oder grauen Flecken, Feldern oder Schichten von Wolken und haben einen Eigenschatten.
   Oberhalb von etwa 7 Kilometern gibt es Wolken aus Eiskristallen: Cirrus, Cirrocumulus und Cirrostratus, darunter Altocumulus und Altostratus, noch tiefer Cumulus, Stratocumulus und Stratus, Cumulonimbus und Nimbostratus.
   Altostratus: Eine gleichmäßige, durchscheinende Decke aus diffuser, grauer Wolkenmasse. Die Sonne dringt nur schwach hindurch und ist wie durch ein Mattglas zu sehen. Diese Wolken ziehen oft einen feinen Niederschlag aus Eiskristallen hinter sich her.
   Die typische Ambossform einer Cumulonimbuswolke (Gewitterwolke) entsteht, wenn im Vergleich zur Umgebungsluft leichtere Luftmassen nach oben steigen und an eine Schicht stoßen, die das gleiche spezifische Gewicht hat.
Diese größte Wolkenart ist Brutstätte für Schauer, Gewitter und Tornados. Mit der Leistung eines Kernkraftwerkes reißen Aufwinde im Innern der Wolke 8.000 Tonnen Luft pro Sekunde mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h bis in eine Höhe von 19.500 Metern und ist somit der Grund für Hagel.
   Ambosswolke: Als Ambosswolke bezeichnen Meteorologen die voll entwickelte Gewitterwolke (Cumulonimbus), die in ihrem oberen, aus Eisteilchen bestehenden Teil eine ambossähnliche Form besitzt. Die Ambosswolke zählt zur Gattung der tiefen Wolken.
   Cirrocumulus: Wolkengattung. Kleine, meist isolierte Feder-Haufenwolken in großer Höhe (über 7500 Meter). Sie bestehen aus Eiskristallen und bilden oft fischgrätenartige Muster oder dünne, weiße Felder. Cirrocumulus deuten auf instabile Luftverhältnisse.
   Cirrostratus: Cirrostratuswolken oder Federschichtwolken bestehen aufgrund ihrer Höhe (bis 10.500 Meter) danz aus Eiskristallen. Sie sehen aus wie dünne weißliche Schleier, bisweilen ohne jede Kontur. Ziehen sie über den Himmel, ist eine Wetteränderung möglich.
   Eiswolken: Bei Eiswolken handelt es sich um Wolken aus Eiskristallen. Zu ihnen zählen Cirrus, Cirrocumulus, Cirrostratus und der obere Teil des Cumulonimbus. Reine Eiswolken entstehen meist erst bei einer Temperatur von minus 35 Grad Celsius.
   Stratus (lat. Decke): Die weit ausgedehnte, zusammenhängende Schichtwolke liegt oft dicht über der Erde (bis 600 Meter). Besonders an tristen, grauen Wintertagen kann man sie oft beobachten. Die Wolken bringen Nieselregen, aber nur selten starken Niederschlag.
   Nimbostratus: Die Regenwolke schlechthin, die zur Gattung der mittelhohen Wolken zählt. Es handelt sich dabei um eine dunkelgraue Wolkenschicht, hinter der die Sonne nicht sichtbar ist. Sie bringt Dauerregen oder starken Schneefall.
   Lenticularis: Auf der Vorderseite einer Gebirgsbarriere gerät die Luft in Schwingungen. Dabei entstehen seltsame Wolkengebilde, die sich durch glatte Ränder und häufig linsenförmiges Aussehen (lat. lenticularis) auszeichnen.
   Stratocumulus: Graue oder weißliche Flecken, Felder oder Schichten von Wolken, die fast stets dunkle Stellen aufweisen und aus mosaikartigen Schollen sowie aus Ballen oder Walzen bestehen. Strarocumulus-Wolken oder Haufenschichtwolken scheinen von fester Struktur zu sein.
   Floccus ist eine Wolkenart, bei der jede Einzelwolke wie ein kleiner cumulus-förmiger Bausch aussieht, und dessen unterer Teil mehr oder weniger ausgefranst ist, wobei häufig Fallstreifen auftreten. Diese Wolkenart deutet auf Labilität in der Höhe hin und gilt als Gewittervorbote.
   Hebungswolken oder orographische Wolken entstehen durch den Einfluss des Geländes, wenn zum Beispiel feuchte Luft eine Bergkette oder ein größeres Hindernis überströmt und durch die mit der Hebung verbundene Abkühlung der Wasserdampf kondensiert.
   Quellwolken sind Wolken mit vorwiegend vertikaler Erstreckung, deren Mächtigkeit von der Temperaturschichtung der Luft und von der frei werdenden Kondensationswärme abhängt. Typische Quellwolken sind Cumulus und Cumulonimbus, aus welchen häufig Schauer fallen.
   Turbulenzwolken sind Wolken, die im oberen Teil einer durch Turbulenz durchmischten Schicht entsteht. Kommt es in einer Schicht zu vollständiger Durchmischung, so stellt sich - solange keine Kondensation eintritt - ein trockenadiabatischer Temperaturgradient ein.
   Wasserwolken sind Wolken, die aus Wassertröpfchen im Temperaturbereich oberhalb von -10 Grad Celsius bestehen. Zu ihnen zählen meist Stratus- und Cumuluswolken, im Gegensatz zu den Eiswolken höherer Luftschichten, welche man Cirren nennt.
   In den polaren Breiten leuchten einige Wolken weiß, orange oder hellblau, obwohl die Sonne schon untergegangen ist. Es handelt sich um zirrenartige Eiswolken (leuchtende Nachtwolken) in einer Höhe von 65 bis 95 Kilometern.
   Gelegentlich kann man vor allem an Wolkenrändern blaue, grüne oder rötliche Färbungen erkennen. Man spricht dabei von "irisierenden Wolken". Die Farben entstehen durch die Lichtbeugung an kleinen Wassertröpfchen oder Eiskristallen.
 
 
Wolkenatlas: Der Wolkenatlas ist ein von der World Meteorological Organization herausgegebener Atlas zur Bestimmung und Typisierung von Wolken. Er ist ein Verzeichnis mit typischen Wolkenbildern und einer Zahlenverschlüsselung für jede spezifische Wolkenform. Die Wolken werden in 27 Arten in verschiedenen Höhenlagen unterteilt. Für Wetterkarten werden daher 27 mögliche Wolkensymbole verwendet.
Die erste Klassifikation geht auf den englischen Apotheker Luke Howard (1772 - 1864) zurück.
 
 
Wolkenauflösung: Verdunstung der Wolkenelemente durch Untersättigung der Wolkenluft. Sie entsteht durch dynamische und thermodynamische Vorgänge, die denen der Wolkenbildungsprozesse entgegengesetzt sind. Wolkenauflösung erfolgt insbesondere bei Erwärmung.
 
 
Wolkenklassifikation: Einteilung der Wolken nach genetischen oder morphologischen Gesichtspunkten.
Die Wolkenklassifikation umfasst zehn Hauptwolkentypen, Wolkengattungen genannt. Die Wolkenart bezeichnet die äußere Form, die Wolkenunterart kennzeichnet die Form näher.
 
 
Wolkennebel: Bezeichnung für die im Mittelgebirgsland aufliegenden Schlechtwetterwolken mit Niederschlägen. Insbesondere in der Regional- und Landesplanung ist die Untergrenze des Wolkennebels von Bedeutung. Zum Beispiel bei der Planung von Trassen und Freileitungen.
 
 
Wolkenphysik: Die Wolkenphysik ist ein Teilgebiet der Meteorologie, in dem unter anderem die meteorologischen Voraussetzungen, die zur Kondensation bzw. Sublimation des atmosphärischen Wasserdampfs führen, untersucht werden; ebenso wie die physikalischen Prozesse, die in den Wolken die Bildung und das Ausfallen des Niederschlags bewirken.
 
 
Mit einem Wolkenscheinwerfer wird die Wolkenhöhe in der Nacht bestimmt. Senkrecht nach oben gerichtet erzeugt er einen Lichfleck an der Unterseite der Wolke, der vom Boden angepeilt wird. Aus dem Winkel errechnet sich die Höhe der Wolken.
 
 
Wolkenstockwerke: Höhenbereiche, in denen die hohen, mittelhohen und tiefen Wolken im Allgemeinen vorkommen. Es werden drei Bereiche, ein oberes, mittleres, und unteres Stockwerk unterschieden. Die Bereiche überschneiden sich mit der geographischen Breite.
 
 
Wolkenstraße: In geordneter Form hintereinander auftretende Konvektionswolken (meist Cumuli), die sich bei Kaltluftadvektion über Flachland bzw. flachem Hügelland oder über See aufgrund dynamischer oder thermischer Instabilität parallel zur Windrichtung bilden.
 
 
Die Wolkenuntergrenze oder Wolkenbasis ist der tiefste Punkt einer Wolke über Grund und ist vor allem für den Sichtflugverkehr von großer Bedeutung. Die Struktur der Untergrenze ist je nach Wolkenart unterschiedlich.
 
 
Wolkenzug: Horizontale Bewegung der Wolken am Himmel. Unter der Voraussetzung, dass eine Wolke ihre Struktur nicht allzu schnell verändert, lässt sich der Wolkenzug annähernd mit Richtung und Geschwindigkeit des Höhenwindes gleichsetzen.
 
 
Die "World Meterological Organization (WMO)" wurde 1950 als Sonderorganisation der Vereinten Nationen gegründet. Ihre Aufgabe ist die Unterstützung meteorologischer Dienste durch internationale Vernetzung und Standardisierung.
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Wüste: Gebiet mit sehr spärlichen oder fehlenden Niederschlägen und Pflanzenwuchs. Den Eiswüsten der Polargebiete und der Hochgebirge stehen die heißen Trockenwüsten gegenüber, die im Bereich der Wendekreise (zwischen dem 20. und 30. Breitengrad) liegen.

Wüsten: In den Subtropen liegen fast alle Wüstengebiete der Welt. Wenige Wolken, kaum Niederschlag und entsprechend wenig Vegetation kennzeichnen das Klima der Wüstenregionen der Erde. Die Sonne brennt hier 4.300 Stunden im Jahr auf die Erde.
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X
Der Xalok ist ein Wind über den Balearen und der Iberischen Halbinsel. Es ist ein warmer, feuchter Wind, der aus südlichen Richtungen weht. Oft trägt er roten Sand aus Marroko mit sich. Auf den Balearen wird er auch als Xaloque bezeichnet.
 
Z
Zeitreihe: Zeitintervallen zugeordnete Menge beobachteter oder gemessener Daten. Es kann sich dabei um stündliche, tägliche, monatliche, jährliche oder aus mehreren Jahren stammende Termin-, Extrem- oder Mittelwerte eines Klimaelements handeln.
 
 
Zentralhoch: Bei einem europäischen Zentralhoch handelt es sich um ein Hoch mit hohem Kerndruck über Mitteleuropa. Das ist eine Strahlungswetterlage, die überwiegend heiter und trocken ist, im Winter kalt mit Nebelneigung, im Sommer sehr warm.
 
 
Zentraltief: Ein Zentraltief ist ein Schlechtwettergebiet mit großer räumlicher Ausdehnung, das nicht wandert, sondern längere Zeit (bis zu zwei Wochen) an einem Ort bleibt und hier das Wetter maßgeblich beeinflusst.
 
 
Zentrifugalkraft: Die vom Mittelpunkt einer kreisförmigen Bewegung weg gerichtete Kraft. Sie spielt in der Meteorologie vor allem bei der Bewegung des Windes um ein Hoch- oder Tiefdruckgebiet eine Rolle.
 
 
Zirkulation: Das allgemeine Zirkulationssystem, also die globale Wind- und Druckverteilung. Die Zirkulation der Atmosphäre bestimmt zusammen mit den Meeresströmungen der Ozeane die Temperaturverteilung auf der Erdoberfläche.
 
 
Zirkumglobalstrahlung: Sie umfasst direkte Sonnenstrahlung, diffuse Himmelsstrahlung und kurzwellige Reflexstrahlung des Untergrundes. Da mit ihr die gesamte auf einen Körper treffende kurzwellige Strahlung erfasst werden kann, ist sie für bioklimatische Fragestellungen von Bedeutung.
 
 
Zirkumpolare Strömung: Die im großen und ganzen von West nach Ost ziehende Strömung der Höhen fließt zwischen 300 und 200 mbar mit großen Ausbuchtungen mäandrierend und wellenartig um den Pol herum.
 
 
Zodiakallicht: Das Zodiakallicht, auch Tierkreislicht genannt, ist eine nach Sonnenuntergang im Westen und vor Sonnenaufgang im Osten sichtbare, diffuse Aufhellung des Nachthimmels infolge von Streuung des Sonnenlichtes an interplanetarischer Materie. Das Zodiakallicht ist in Europa am besten im Frühjahr zu beobachten.
 
 
Zonale Wetterlage: Großräumige Strömungen in der freien Atmosphäre verlaufen zonal, also parallel zu den Breitenkreisen. Typisch ist zum Beispiel ein subtropisches Hochdruckgebiet über dem Nordatlantik.
 
 
Zonale Zirkulation: Die zonale Zirkulation ist eine Luftströmung, die von West nach Ost oder auch von Ost nach West gerichtet ist.
   Der Gegensatz ist die meridonale Zirkulation, bei der die Luftströmungen von Nord nach Süd oder von Süd nach Nord gerichtet sind.
 
 
Zonda: Benannt nach dem Ort gleichen Namens in Argentinien. Die Zonda ist ein warmer, trockener und meist böiger Fallwind am Ost-Abhang der argentinischen Anden. Sie tritt vorwiegend im Winterhalbjahr auf und ist vergleichbar mit dem Südföhn der Alpen und dem Chinook der Rocky Mountains.
 
 
Zone des Schweigens: Ein Gebiet in gewisser Entfernung von einer sehr starken Schallquelle, in dem man den Schall wegen der Ablenkung durch verschieden dichte Luftschichten nicht hört. Jenseits der Zone des Schweigens ist der Schall wieder vernehmbar.
 
 
Zurückdrehen des Windes: Änderung der Windrichtung entgegen dem Uhrzeigersinn, etwa von Nord über West nach Süd. Es ist beim Durchzug eines Tiefdruckgebiets im Süden des Beobachtungsortes festzustellen. Wetterkundler nennen das auch Krimpen.
 
 
Zustandsänderung: Übergang eines Stoffes in einen anderen Aggregatzustand.
Beim Wasser unterscheidet man u.a.:
  • Schmelzen (Eis in Wasser)
  • Gefrieren (Wasser in Eis)
  • Verdunsten (Wasser in Wasserdampf)
  • Verdampfen (Wasser in Wasserdampf)
  • Kondensation (Wasserdampf in Wasser)
 
 
Zwielicht: Unter Zwielicht versteht man eine schwache Beleuchtung, die durch diffuse Lichtquellen entsteht, z.Bsp. bei Dämmerung und künstlichem Lampenlicht. Es wird als unangenehm empfunden, weil es die Farben verfälscht und das Sehvermögen einschränkt.
 
 
Zwischenhoch: Hochdruckgebiet, das zwischen zwei aufeinander folgenden Tiefdruckgebieten eingebettet ist und mit diesen meist ostwärts weiter wandert.Schönes Wetter ist dabei nur von begrenzter Dauer. Im Zwischenhoch gibt es meist strahlungsbedingt große Temperaturschwankungen.
 
 
Zyklogenese: Darunter verstehen Meteorologen die Neubildung von Zyklonen (Tiefdruckgebieten). Den Gegensatz hierzu nennt man Zyklolyse, also die Auflösung von Tiefdruckgebieten.
Beide Vorgänge zu erfassen, spielt für die Wettervorhersage eine wichtige Rolle.
 
 
Zyklonentheorien: Theorien, die die Entstehung von Tiefdruckgebieten zu erklären suchen. Von bleibender Bedeutung hat sich die Polarfronttheorie der norwegischen Schule erwiesen, die die Zyklonen als labile Wellen an der Polarfront auffasst.
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Zyklostrophischer Wind: Zyklostrophischer Wind und geostrophischer Wind bilden den Gradientwind. Zu den Kräften, die beim geostrophischen Wind im Gleichgewicht stehen, der Gradientkraft und der Corolis-Kraft, tritt hier als dritte Kraft die Zentrifugalkraft hinzu.
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